teaser bild
Seite 7 von 14 ErsteErste ... 34567891011 ... LetzteLetzte
Ergebnis 31 bis 35 von 69
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #31
    the day after
    Registriert seit
    04.05.2003
    Beiträge
    9.503

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Routine und fade Stunden hast du in jedem Job. Auch als Arzt. Viele Gespräche mit Patienten und Angehörigen. Arzt ist nicht mein Traumjob, aber er macht mir immer noch Spaß. Naja, meistens zumindest. Ich wäre aber wohl auch in meinem früheren Job glücklich geworden. Ich bin aber auch jemand, der nicht die Erfüllung und das Glück nicht im Job sucht. Der soll für optimalerweise abwechslungsreich sein, mich nicht nerven, angemessenes Geld bringen und nette Kollegen haben. Das meiste davon passt

    Soll heißen: du musst dir überlegen, was du willst - aber ich würde nichts vorschnell entscheiden. Was (außer Geld) verlierst du denn, wenn du erst mal weiter machst und dir das ganz anschaust?



  2. #32
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    21.08.2007
    Ort
    Göttingen
    Beiträge
    776
    Zitat Zitat von hexxer Beitrag anzeigen
    Ein guter Freund meinerseits ist Augenarzt (4. Assistenzjahr) und empfindet die Arbeit meistens als "gut". Möglicherweise weil er gerade operieren lernt...
    Da siehst du aber auch direkt den Unterschied zu dir. Ich schätze mal, dass der auch knapp über 30 ist (oder noch jünger) und jetzt im 4. Weiterbildungsjahr. Glaubst du, dass du, wenn du mit Anfang 40 da anfängst, einer von den wenigen bist, der in der Weiterbildungszeit zum Facharzt tatsächlich operieren lernt? Es fängt schon damit an, dass du möglicherweise nicht mal ne Stelle in der Augenheilkunde bekommen würdest, weil es eine Menge 15 Jahre jüngere Bewerber gibt. Nicht nur irgendwann die Facharztreife bescheinigt zu bekommen, sondern tatsächlich ausgebildet worden zu sein - das sind auch nochmal zwei ganz verschiedene Paar Schuhe. Und auch da bist du mit 40 in einer schwächeren Position als mit 25.

    Zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr ändert sich erheblich das Bewußtsein der Menschen darüber, wie schnell das Leben vergeht, und daß man nicht unendlich Zeit hat und nicht alles erreichen kann, sondern jeder irgendwann auch mal abwägen muß, was einem wichtig ist.

    Das bedeutet aus Chefarzt-Sicht auch, daß man ältere Nicht-Fachärzte (genau wie ausländische Ärzte) für manche Positionen auch besonders gern einstellt, aber nicht unbedingt für die Tätigkeiten, bei denen sie besonders viel lernen. Die kann man ruhig auf Station versauern lassen, denn wer mit 40 noch mit dem Facharzt anfängt, weiß (oder lernt), daß er eh kein interventioneller Kardiologe oder Anästhesist in der Herzchirurgie mehr wird (oder werden will), sondern der will nur die Zeit für den Facharzt (auf dem Papier) absitzen, die nötigen Basics lernen und am Ende bescheinigt haben, daß er angeblich alles kann, damit er zur Prüfung zugelassen wird. So war es zumindest bei allen "alten" Ärzten in Weiterbildung, die ich kennengelernt habe.

    Auf der anderen Seite nerven "ältere" Ärzte in Weiterbildung den Chef auch teilweise, weil die sich nicht mehr so alles gefallen lassen, was sie sich nicht gefallen lassen müssen, eben auch deshalb, weil sie wissen, daß sie woanders auch schon mal besser behandelt worden sind, oder weil sie wissen, daß sie eh keine Karriere mehr machen, oder weil sie wissen, daß ihre wenige Lebenszeit auch echt was wert ist. Während so manchem 25jährigen auf dem Weg zum Herzchirurgen noch nicht mal auffällt, daß sein 24h-Dienst an Weihnachten auf der Stunden- und der Lohnabrechnung, die er eh nie anschaut, nicht auftaucht und somit mit 0 Cent bezahlt wird, fällt das dem 35jährigen schon auf und er streitet sich mit dem Chef und der Verwaltung deswegen rum, daß sein sauer verzichtetes Weihnachtsfest nicht vergütet wird. Wenn der 35jährige Facharzt ist und somit auch einiges mitbringt, dann geht das schon so, aber wenn der 35jährige Assistent im 1. Jahr ist, dann nervt einfach nur, dass er so einen Stress macht, bloß weil er für einen Dienst nicht bezahlt worden ist. Was will der eigentlich?

    Du kannst ruhig Medizin studieren, ist auch ein interessantes Studium und bereits das Studium bringt viele interessante Erfahrungen mit sich. Nur ist es auch anstrengend, und wenn du fertig bist, wirst du feststellen, dass du auch als Arzt ganz schön viele Kompromisse machen mußt - in deinem Alter noch mehr als andere. Ich halte es für relativ wahrscheinlich, dass du nach einem Medizinstudium oder nach wenigen Jahren als Arzt plötzlich doch in ein mehr oder weniger patientenfernes Gebiet möchtest. Vielleicht findest du auch trotzdem, dass das Medizin-Studium dich weitergebracht hat, und bereust es auch gar nicht. Tendenziell glaube ich, dass du als Physiker dir eher mehr Gestaltungsmöglichkeiten sowohl beruflich wie auch privat erhältst, wenn du dich innerhalb deiner jetzigen Möglichkeiten umschaust, als jetzt noch Medizin dazu zu studieren. Und meiner Meinung nach sind es in erster Linie eigene Gestaltungsmöglichkeiten, die "Erfüllung" bringen, nicht Patientenkontakt oder kein Patientenkontakt oder Arzt oder nicht Arzt.

    Übrigens ist bei dir nicht freigeschaltet, dass man dir persönliche Nachrichten schreiben kann. Wenn es freigeschaltet wäre, würde ich dir noch was schreiben, was ich hier nicht schreibe.
    Geändert von Pflaume (05.01.2018 um 20:56 Uhr)



  3. #33
    the day after
    Registriert seit
    04.05.2003
    Beiträge
    9.503
    Pflaume,
    du schließt von einigen wenigen Fällen, die dir bekannt sind, auf alle. Das ist falsch gedacht.
    Ich behaupte (aus eigener Erfahrung und dem Freundeskreis) das Gegenteil.



  4. #34
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    21.08.2007
    Ort
    Göttingen
    Beiträge
    776
    Kann sein. Kann ich nicht bestreiten. Ändert allerdings nichts an meiner Einschätzung im letzten Absatz meines Postings.

    (P.S.: Mindestens 39 Jahre alt im 1. Berufsjahr als Weiterbildungsassistent ist schon ne besondere Hausnummer.)
    Geändert von Pflaume (06.01.2018 um 02:02 Uhr)



  5. #35
    small but dangerous
    Registriert seit
    23.05.2012
    Semester:
    Narkosefachzwerg
    Beiträge
    4.171
    Aus meiner Sicht spielt das (Einstiegs-)Alter im Berufsalltag keinerlei Rolle (jedenfalls in den Fächern mit Personalmangel (Anästhesie, Innere, Allgemeinmed etc.)). Die sind ja mittlerweile froh wenn sich überhaupt noch jemand bewirbt, der keine unüberwindliche Sprachbarriere mitbringt. Ich habe einige spät eingestiegene Kollegen, die arbeiten genauso gut wie alle anderen. Das dürfte also kein Problem sein.



Seite 7 von 14 ErsteErste ... 34567891011 ... LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook