Ich wurde zur Dosierung einer ganzen Reihe von Medikamenten gefragt, unter anderem nach einem Dosierungsschema bei M. Crohn. Da steht was in der Leitlinie drin, und das hatte ich noch im Kopf. Ich wurde auch nach einer Reihe von Labor-Normalwerten gefragt, unter anderem manche, die ich jetzt nicht selbstverständlich fand, genau auswendig zu wissen (Vit B12) weil viele das dann doch nur jeweils im Einzelfall vom Laborzettel ablesen. Wahrscheinlich wäre ich aber auch bei Nichtwissen nicht durchgefallen. Kollege von mir hatte eine völlig andere Prüfung als ich und wurde nur so allgemein gefragt, was er denn so an Blutdruckmedikamenten kennt, dazu dann jeweils keine Details, und auch sonst sehr sehr oberflächlich.
Letzten Endes würde ich dazu raten, sich einfach praxisorientiert vorzubereiten und dann zu schauen, was man daraus machen kann. Wenn man die Weiterbildungszeit aktiv verbracht hat und nicht 3 Jahre an irgendeiner Rehaklinik war oder so, dann hat man die Standardsachen ja eh im Kopf. Es gibt sehr leichte Prüfungen, in denen nur eine Art Small Talk gehalten wird, es gibt (wohl am häufigsten) Prüfungen, in teilweise sehr speziell / außergewöhnliche Krankheitsbilder gefragt werden, aber es im allgemeinen in erster Linie darum geht, zu sehen, wie der Prüfling an solche Dinge herangeht und man nicht alle Details wissen muß, die Prüfer sich aber freuen, wenn man dann doch überraschend viel weiß. Und es gibt (sehr selten) bösartige Prüfungen, wo dann tatsächlich der Prüfer irgendwelchen abgefahrenen Scheiß fragt und sauer wird, wenn man es nicht sofort so sagt wie er es haben will.
Sich nochmal Bilder und Filme von wichtigen pathologischen Befunden aus Gastro und Colo anzuschauen, ist sicherlich auch günstig, sofern man nicht gerade zuletzt endoskopiert hat.