Ich konnte sicherlich oft das beobachten was Wacken beschrieben hat (auch an mir selber): in der Schule ging alles wie von selber und man gehörte zu den Jahrgangsbesten und plötzlich eben nicht mehr... aber auch unabhängig davon muss ich doch sagen, dass vor allem in der Vorklinik und ums Physikum rum sehr viele nicht mehr gut dran waren. Zwar vielleicht keine ausgewachsene Depression aber eine depressive Episode allemal. Von täglichen Heul-Attacken über Essstörungen/Appetitlosigkeit bis hin zu aufkratzen der Haut/Haare ausrupfen, Schlafstörungen, Stress-Symptome (z.B. Menstruationsstörungen)... Die Liste könnte ich noch lange so weiterführen. Und das nur von den Leuten (ich schließe mich damit übrigens nicht aus) von denen ich es weiß. Dem Rest ging es deshalb ja nicht unbedingt besser. Von einem guten Freund habe ich nachträglich (!) erfahren, dass er fast ein ganzes Semester lang kaum aus dem Bett kam, weil er komplett neben sich stand. Nur weil man es vielleicht nicht so mitbekommt sollte man nicht unterschätzen was der immense Leistungsdruck in der Vorklinik (vor allem: bloß nicht länger bis zum Physikum brauchen) mit einem macht, was dann wunderbar im Physikum gipfelt, dessen Lernpensum völlig gegen jede Lerntheorie spricht. Man hat stängig das Gefühl, dass alle anderen besser sind als man selber und mehr machen. Dass man sich fragt ob man zu dumm für das Studium ist etc. Bis man das überwunden hat dauert es in der Regel etwas und betrifft soweit ich es gesehen habe fast alle, seien es Wartezeitler, Abibeste oder Zweitstudenten.
Versteht mich nicht falsch, ich liebe das Studium und habe durch vorige Studienerfahrung vieles sehr gelassen genommen und mich in der Vorklinik sicherlich nicht überanstrengt, aber diesen Druck habe ich in den wenigsten Studiengängen so wahrgenommen (Jura, Pharmazie und Zahn/Vetmed ausgenommen) und es würde mich überhaupt nicht wundern wenn die Statistik so auch auf D zutrifft.