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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Liebes Forum,
    ich beende im Herbst meinen FA Allgemeinmedizin und möchte dort nicht bleiben. Ich wollte immer Pädiatrie machen, habe damals aber keine Stelle bekommen - nun wäre eine in Aussicht, ebenso wie eine in Kinder- Jugendpsychiatrie/psychotherapie. Ich sollte mich daher für eine der beiden entscheiden, weiß aber nicht so recht für welche.

    Einerseits sind mit beiden FÄ Kassenstellen gut möglich (und ich möchte mittelfristig in die Niederlassung), der Psy benötigt aber weniger Geräteaufwand, ist dafür wenig/nicht somatisch. Der Pädiater hat jedoch keine Psy-Anteile und die ganz Kleinen (<1a), mit denen ich eher weniger anfangen kann. Gehaltstechnisch sind beide eher mau und die Ausbildung ist ungefähr gleich lang. Kinderpsy ist etwas ruhiger was die Dienste anbelangt, in der Päd-Klinik, die ich im Auge habe, geht es aufgrund der Ambulanz und des großen Einzuggebietes beinahe 24h durch. Ich hatte mir auch überlegt, Päd zu machen und eine psychotherapeutische Ausbildung dazu...

    Hat vielleicht jemand von euch Leuten ähnliche Überlegungen gehabt oder hat ein paar Anmerkungen zu meinen Überlegungen? Etwas Zeit bleibt mir noch und wollte noch an beiden Standorten hospitieren. Merci!



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  2. #2
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    Es kommt halt darauf an, was Du möchtest (ich kenne beides, selber Pädiater, meine Freundin ist KJPlerin). Pädiatrie wird in der Niederlassung ähnlich sein wie Allgemeinmedizin: viele Vorsorgen, viele banale Erkrankungen, einige Chroniker, einige wenige spannende Fälle, in die man sich richtig reinknien kann/darf/will. Gerade mit Kindern im ersten Lebensjahr wirst du schon vorsorgetechnisch (U3, 4, 5 und 6 und Grundimmunisierung) viel zu tun haben, unsichere erste Eltern, ... Viel sprechende Medizin, für die häufig aber keine Zeit ist. Interessant wird eine Niederlassung meiner Meinung nach erst dann richtig, wenn man auch einen praxistauglichen Schwerpunkt hat (Gastro, Pulmo, Allergo, Rheuma, Kardio, ...), dann wird auch die Entlohnung besser. Ausbildungstechnisch ist es wahrscheinlich kein Riesenspaß, wenn man schonmal in einer Praxis gearbeitet hast. Andererseits kannst Du Dich im Gegensatz zu anderen blutigen Anfängern schon gut organisieren, mit Menschen sprechen, hast vielleicht ein bisschen Erwachsenenintensiverfahrung, sodass dir der Hintern nicht gleich auf Grundeis geht - das sind richtig wichtige Eigenschaften für eine Notaufnahme mit hohem Durchsatz.
    Bei KJP kommt es wahrscheinlich ganz auf die Praxis an, je nachdem werden Psychologen die Diagnostik und sprechende Therapie machen und Du die Medikation und/oder sprechende Therapie, viel Arbeit mit den Familien. Die Ausbildungszeit ist in der KJP wahrscheinlich entspannter, die Fälle dort können aber umso belastender sein (Suizide/Suizidversuche bei Patienten, die man oft monatelang kennt). Meine Freundin macht momentan eindeutig mehr Überstunden als ich.
    Wenn Du es ernsthaft erwägst, probier doch beides für 6-12 Monate aus, idealerweise mit Ambulanzanteil in der KJP. Man kann sich beide Seiten für den jeweiligen anderen Facharzt anrechnen lassen, die Allgemeinmedizinzeit müsste trotzdem noch zählen, solange du dem ambulanten Sektor fernbleibst.



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  3. #3
    Diamanten Mitglied
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    Was genau möchtest du in deiner täglichen Arbeit denn gerne haben?

    Ich habe jetzt nur Erfahrung in KJP und bisher auch hauptsächlich im Klinikbetrieb. Aber KJP ist schon speziell, ich finde es total klasse, aber man muss es mögen. Die Schwerpunkte sind eben doch völlig anders.

    Hast du denn schon Erfahrungen mit KJP? Sonst vielleicht dort mal hospitieren.



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  4. #4
    Diamanten Mitglied Avatar von annekii
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    Sesshaft geworden in der Pädiatrie
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    Hallo,

    ich bin niedergelassene Pädiaterin und habe in der Weiterbildung auch 7 Monate Psychosomatik gemacht, die allerdings sehr nah an der KJP war, sowohl von den Diagnosen als auch von den Konzepten. Mir hilft diese Zeit sehr in der ambulanten Medizin und ich kann von den Erfahrungen quasi täglich zehren und wende vieles im Alltag an. Ob das jetzt jugendliche ritzende Patienten oder unsichere Eltern von Babys sind, nicht erziehende oder wenig fördernde Eltern, man kann es dauernd benutzen.

    Die meisten Patienten in der Praxis sind schon die Kleinen bis 1,5 Jahre, einfach weil die U3-U6 gleich mal 4 im ersten Lebensjahr sind, dann die Impfungen am Anfang des 2. Lebensjahrs zu machen sind und viele mit 1 Jahr in die Kita kommen und dauernd krank sind. Klar ist das auch viel mit dem Kind, aber ich finde, es ist vor allem sehr viel Elternarbeit in dieser Zeit. Richtig mit dem Kind arbeiten geht bei uns bei der U8 mit 4 Jahren los. Auch zur U7a mit 3 Jahren ist oft noch wenig Mitarbeit möglich.

    Ich weiß, ich selbst könnte KJP nicht auf Dauer, weil ich im Gegensatz zur Pädiatrie viel mehr Fälle "mit nach Hause" nehme. Auch jetzt 4 Jahre später sind noch einige bei mir eingebrannt. Ich kann vor allem nicht gut damit umgehen, wenn Eltern ihren Kinder keine ausreichende Liebe geben (können). Also quasi alles mit Bindungsstörung macht mich einfach fertig.

    Wir haben im EBM einige Ziffern, die man abrechnen kann, wenn man entsprechende Ausbildungen hat. 04355 und 04356 für Sozialpädiatrie und die 35100 und 35110 für Psychosomatik. Somit könnte man auch mit weniger Patienten mehr Geld bekommen, weil man eben solche Termine macht. WIr selbst haben die Psychosomatikziffern nicht, weil wir auch gar nicht wüssten, wann wir die Zeit dazu nehmen sollten. Fast alles davon geht auch in die sozialpädiatrischen Ziffern ein und es gibt ja auch noch die Gesprächsziffer, die man nach Zeit steigern kann. Aber wenn man eine Praxis von Anfang an in diese Richtung auslegt, würde das auch gut passen.

    Soweit ich weiß, kann man ja sowohl Pädiatrie als auch KJP sich bei dem andern anrechnen lassen, also kannst du auch das eine anfangen und am Ende das andere fertig machen.
    Ein Standpunkt ist kein Grund, sich nicht zu bewegen.



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  5. #5
    Registrierter Benutzer
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    Zitat Zitat von annekii Beitrag anzeigen
    Soweit ich weiß, kann man ja sowohl Pädiatrie als auch KJP sich bei dem andern anrechnen lassen, also kannst du auch das eine anfangen und am Ende das andere fertig machen.

    Genau so mach ich es momentan ich schwanke seit Studienbeginn zwischen diesen beiden Fächern. Ich hab jetzt ein Jahr Päd gemacht und fange bald mein Jahr in der KJP an. Danach werd ich mich entscheiden müssen. Am liebsten würde ich beide Fachärzte machen (darüber hatte ich hier schon mal ein Thema eröffnet), aber das ist in Deutschland in der Niederlassung leider weder sinnvoll noch lohnend, da man immer nur mit einem Facharzt als Kassenarzt niedergelassen sein darf.

    Vorteile / Nachteile von Päd und KJP in der Niederlassung sehe ich für mich persönlich wie folgt:

    Päd:
    + sehr kleine Kinder und Babys, U's, Impfungen ... mag ich persönlich einfach sehr gern
    + auch "gesunde" Kinder sehen und begleiten, eben Vorsorge usw.
    + viel Abwechslung bei den Erkrankungen ... von Banalitäten über Chroniker (Asthma, Diabetes), behinderte Kinder bis zu schweren Fällen ist alles dabei
    + evtl. bessere Bezahlung? ... bin mir aber nicht sicher, wie das mit dem Geräteaufwand aussieht
    - Diskussionen mit Impfgegnern und Bioresonanz-Muttis
    - gerade in Herbst und Winter große Häufung von "banalen" Erkältungsfällen, eher nicht so spannend
    - Dienste, auch in der Niederlassung, und vermutlich weniger Flexibilität bei der Zeiteinteilung, weil die Patienten jederzeit eine offene Praxis erwarten

    KJP:
    + Psyche find ich einfach wahnsinnig faszinierend und spannend
    + evtl. mehr Zeit für die einzelnen Patienten, durch längere Gesprächssitzungen
    + in der Niederlassung vermutlich gar keine Dienste
    + mehr Flexibilität bei Sprechstundenzeiten in der Niederlassung ... ich würde gerne nur halbtags arbeiten, das ist in der KJP sicher einfacher als in der Päd - Praxis
    - Psyche ist toll, aber 30-40 Jahre lang NUR Psyche?


    Momentan denke ich mir, eine gute Lösung wäre ggf. wie oben schon erwähnt, Pädiaterin zu werden mit Psych-Fortbildung. Andere Fortbildungen (Gastro, Pneu, Kardio ...) wären sicher finanziell lukrativer, ich stelle es mir aber ehrlich gesagt sehr langweilig vor, den ganzen Tag nur noch ein Spezialthema zu machen.



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