Wie geht ihr denn bei einer in der Vergangenheit aufgetretenen Reaktion wie Exanthem oder Juckreiz um?Wechsel des KM Herstellers? Gebt ihr eine Prämedikation und wenn ja was wie lange vorher? Oder alles nativ oder ab ins MRT?
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Ich auch. Insgesamt 3 schwere/lebensbedrohliche anaphylaktische Reaktionen auf makrozyklische Gd-haltige KM, eine davon im PJ, zwei in den 5 Jahren als Ärztin. Damit war das sogar häufiger als bei CT-Kontrastmitteln, da ist mir nur ein einziger Fall in Erinnerung. Der Rest beschränkte sich auf Hautausschläge und Panik.
Selten heißt halt nicht nie. Aber wenn man nach den Patienten und Zuweisern geht, hat man ja so gut wie täglich mindestens einen Patienten mit angeblicher KM-Allergie.
Wie geht ihr denn bei einer in der Vergangenheit aufgetretenen Reaktion wie Exanthem oder Juckreiz um?Wechsel des KM Herstellers? Gebt ihr eine Prämedikation und wenn ja was wie lange vorher? Oder alles nativ oder ab ins MRT?
Bitte vorsichtig bei Diabetikern. Gerade bei den jüngeren. Nicht einfach so verabreichen, sondern zumindest vorher erklären was das ist und was es mit dem Blutzucker macht. Bei früheren fraglichen leichten KM-Reaktionen wie Hautausschlag reicht ein H1 und H2 Blocker normalerweise als Prämedikation völlig aus. Wenn dann tatsächlich wieder eine Reaktion auftritt (sehr unwahrscheinlich), kann man immer noch SDH geben...
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Das mit dem Blutzucker ist ein guter Hinweis, gilt im übrigen auch für psychiatrische Patienten (SDH kann fiese Psychosen auslösen). Bei fraglichen Reaktionen halte ich es genauso wie du (wir bekommen nur noch H1 Blocker, deswegen kein H2 Blocker mehr). Bei einer echten KM Reaktionen, spätestens wenn die Patienten über Beteiligung Schleimhäute, Kribbeln/Kratzen im Hals o.ä. berichten (ich aber auch bei eindeutigem Hautauschlag) bin ich inzwischen sehr großzügig mit SDH. Warum? Es gibt keine Evidenz für H1/2 Blocker nur für Steroide als Prophylaxe (ESUR empfiehlt deshalb oral Steroide 12 und 2h vor KM Gabe deshalb) und wenn er wirklich reagiert dauert es 40 min bis Cortison wirkt, es sei denn du hoffst auf den fraglichen Membranstabilisierenden Mechanismus und gibst min 1000mg SDH in so einem Fall oder hast Suprarenin zur i.m. Gabe da (i.v. würde ich einem Radiologen ohne Monitoring und anderen Mitteln zum Gegensteuern nicht empfehlen, wenn das notwendig ist ist meist auch das interne Rea-Team da).
Dazu habe ich schon zu häufig schwere und tödliche KM Reaktionen gesehen, die hinter her in der Anamnese fragliche Symptome hatten bei VUs.