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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #361
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    das war mal...
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    Mannitol oral hilft schon zur Beurteilung der Wand... aber hier auch nur noch bei V.a. Nahtinssufizienz rektale KM Füllung



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  2. #362
    Registrierter Benutzer
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    Liebe Kollegen, wie geht ihr eigentlich mit Fehlern um, wenn ihr was übersehen habt? Ich mache jetzt seit ca. 1.5 Jahren Dienste und mir sind in den letzten 2-3 Wochen zwei Schnitzer passiert, die den Krankheitsverlauf/ Therapieverlauf der Patienten schlussendlich zum Glück nicht wesentlich beeinflusst haben. Trotzdem weiß ich auch, dass es ganz anders hätte laufen können und dass ich jetzt zwei Mal mit einem blauen Auge davon gekommen bin.

    Was mich am meisten ärgert ist, dass ich weiß das ich diese Sachen im Regelfall ohne Probleme diagnostizieren kann, auch als Zufallsbefund, wenn es nicht Fragestellung gewesen wäre. In den letzten Monaten ist die Arbeitslast unfassbar gestiegen und am Wochenende/ nachts hört der Telefonterror einfach nicht auf.

    Ich versuche die Fälle auch stets aufzuarbeiten und mit meinen Hintergründen darüber zu reden. Aber ich kriege meistens nur ein Schulterklopfen, ein "Das wird dir nie wieder passen. Du lernst aus solchen Fällen" oder ein "Geh schlafen, du bist müde".

    Ich liebe die Radiologie wirklich. Aber diese Fehler und die vermeintlichen Folgen für die Patienten gehen mir sehr nah. Ich möchte mich auch nicht zu einem Radiologen entwickeln dem die Anforderer nicht mehr trauen können.

    Über Tipps und paar Erfahrungen würde ich mich sehr freuen!



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  3. #363
    Registrierter Benutzer
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    171
    Fehler passieren einfach. So blöd es auch klingt, aber durch jeden Fehler lernt man was dazu. Was Dinge in der Nacht angeht, ist es logisch, dass hier mehr übersehen wird als fit im Tagdienst. Daher ist es mMn wichtig, dass am nächsten tag auch alle Fälle aus der Nacht nochmal von einem Facharzt angeschaut werden (natürlich nur Schnittbildgebung). Was in der Radiologie nun mal dazu kommt, ist dass jeder Fehler absolut nachvollziehbar ist. Auch in 2 Jahren kann noch jemand deinem Befund rausziehen und sagen, hat man doch damals schon gesehen, steht nicht im Befund. In anderen Disziplinen ist das finde ich nicht so klar. Bei einer Anastomoseninsiffizienz oder Nachblutung wird halt gesagt schicksalhafter Verlauf. Aber es gibt hier natürlich auch Qualitätsunterschiede zwischen dem Operateuren und nicht bei allen entstehen Komplikationen. Oder wenn die Schraube nicht exakt steht war es halt schwieriger Zugang oder sonst was.



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  4. #364
    Registrierter Benutzer
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    38
    Zitat Zitat von Tapsie Beitrag anzeigen
    Liebe Kollegen, wie geht ihr eigentlich mit Fehlern um, wenn ihr was übersehen habt? Ich mache jetzt seit ca. 1.5 Jahren Dienste und mir sind in den letzten 2-3 Wochen zwei Schnitzer passiert, die den Krankheitsverlauf/ Therapieverlauf der Patienten schlussendlich zum Glück nicht wesentlich beeinflusst haben. Trotzdem weiß ich auch, dass es ganz anders hätte laufen können und dass ich jetzt zwei Mal mit einem blauen Auge davon gekommen bin.

    Was mich am meisten ärgert ist, dass ich weiß das ich diese Sachen im Regelfall ohne Probleme diagnostizieren kann, auch als Zufallsbefund, wenn es nicht Fragestellung gewesen wäre. In den letzten Monaten ist die Arbeitslast unfassbar gestiegen und am Wochenende/ nachts hört der Telefonterror einfach nicht auf.

    Ich versuche die Fälle auch stets aufzuarbeiten und mit meinen Hintergründen darüber zu reden. Aber ich kriege meistens nur ein Schulterklopfen, ein "Das wird dir nie wieder passen. Du lernst aus solchen Fällen" oder ein "Geh schlafen, du bist müde".

    Ich liebe die Radiologie wirklich. Aber diese Fehler und die vermeintlichen Folgen für die Patienten gehen mir sehr nah. Ich möchte mich auch nicht zu einem Radiologen entwickeln dem die Anforderer nicht mehr trauen können.

    Über Tipps und paar Erfahrungen würde ich mich sehr freuen!
    Hatte gestern auch so einen Schnitzer.
    Distalen AMS Verschluss in ner Fokussuche Abdomen übersehen. War monophasisch p.v. (Entzündungssuche, 20k Leukos, Labor sonst blande). Kliniker hat auf Appendix getippt, schlussendlich kam die Klinik vermutlich vom dahinfaulenden darm.
    Ist schwierig, letzlich aufm falschen Fuß erwischt. Wenn man mir "laktat hoch" hinwirft seh ich den Verschluss.
    Arbeite das mit meinem HG auf, versuche meinen Algorithmus zu verbessern.
    Schlussendlich muss ich sagen war der Pat. 88, und an irgendwas stirbt man dann halt. Ich geb immer mein bestes, erfahrene OÄ haben entschieden dass ich dienstreif bin, und wenn mir doch was durchrutscht ist es vll.manchmal auch schicksalhaft?
    Mein OA sagt mir dann immer "Sie werden noch so viel übersehen in ihrem Leben..". Fun fact, er hats selbst auch übersehen.


    Wollte eigentlich was ganz anderes posten, aber bin an deinem Beitrag hängen geblieben;
    Kann mir jemand was zur Zusatzweiterbildung Nuklearmedizin für Radiologen sagen?
    Lohnt sich das in der Praxis? Oder stellen Praxen weiterhin lieber die Doppelfachärzte ein? Wie ist das mit der Abrechnung (Stichwort PET-CT)?. Finde das Fach zunehmend reizvoll, und überlege das zu machen.



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  5. #365
    Dunkelkammerforscher
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    Fehler passieren jedem, die Frage ist wie man damit umgeht und ob es eine sinnvolle Fehlerkultur gibt (MoMo Konferenz?) - warum ist es passiert? Was kann man tun, damit es in Zukunft nicht wieder passiert? Zum Glück ist es meist eine Verkettung von Fehlern und eben nicht ein Fehler die am Ende zu den ganz großen Katastrophen führen und somit keiner in der Regel alleine sich schlecht fühlen muss. Weder ist es sinnvoll sich selbst völlig fertig zu machen, noch die Variante "ist mir egal, passiert jedem" ...



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