Wir als Operateure benachrichtigen den Anästhesisten, wenn ein Patient geraucht oder Kaffee mit Milch getrunken hat (was - wie gesagt - mehr als nur einmal wöchentlich vorkommt!). Der Anästhesist entscheidet dann, ob er Natkise macht oder nicht. Und bisher hat noch jeder gesagt „wird abgesetzt“. Ist es noch früh am Tag, wird ein anderer Patient vorgezogen und der „Sünder“ dann - später im Programm untergebracht. Oder eben abgesetzt. Punkt. Wenn sie meckern, klärt man sie auf, dass nur sie selbst die Verantwortung dafür tragen. Komplett Uneinsichtige wurden auch schon mit der Empfehlung, sich doch ein anderes Krankenhaus zu suchen, entlassen (Begründung: Vertrauensverhältnis zerstört). Das ist aber echt höchst selten der Fall. Die meisten sind tatsächlich einsichtig und reumütig.
Wir haben auch schon Kinder, die ja bekanntlich am Anfang des Programms stehen, wieder nach Hause schicken müssen, weil das Kind „doch morgens frühstücken musste.... sonst wird er/sie nörgelig“. Bei sowas könnt ich dann regelmäßig ausflippen, weil solche Eltern es dann meist per se nicht einsehen, dass auch ein Kind morgens vor einer OP nichts essen darf. Und nein, auch keine Milchflasche morgens trinken darf („aber er trinkt immer noch morgens sein Fläschchen Milch im Bett“).