Jo...Wechsel von OA Anästhesie im Maximalversorger zu FA in kleiner Klitsche. Mit der aber de facto nur wenig zu tun, da als Notarzt dort angestellt. Arbeite halt nebenher ein wenig in der Klinik mit (Prämed, Anitbiotic Stewardship, Transfusionsmedizin), aber immer im 24h-Betrieb. Ok, das muss mit der Kinderbetreuung halt möglich sein, aber ist es hier halt. Vollzeitstelle bedeutet hier also 7-8 24-Dienste im Monat. Der Rest ist freiwillig und freiberuflich und wird halt entsprechend zusätzlich vergütet.Ich habe mal eine ganz andere Frage an euch: Arbeitet jemand von euch in der ambulanten Anästhesie bzw. in einem "alternativen" Job zum klassischen Klinik-Anästhesisten und kann ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern?
Ich kann nicht verhehlen, dass es manchmal schon komisch ist, weil halt die Laufbahn vorher so ganz anders ausgerichtet war und ich mir manchmal schon wünschte, mehr organisatorische und medizinische Verantwortung übernehmen zu können. Aber persönlich und familiär ist das mit Gold nicht aufzuwiegen, zumal ich ein Top-Team im Rettungsdienst erwischt habe und mich da sehr wohl fühle. Finanziell habe ich mich auch null schlechter gestellt, ganz im Gegenteil. Ergo: Weniger Diversität aka Maximalversorger-Medizin, dafür Gewinn auf allen anderen Ebenen. Muss man sich halt entscheiden. Und die Stellen gibt's halt nicht wie Sand am Meer.
Klare Sache: Nicht nüchtern heisst RSI mit Tubus zur Atemwegssicherung. Die möglichen Komplikationen und der erhöhte Aufwand stehen in keiner Relation zu den möglichen Schäden einer massiven Aspiration. Da gibts so gar nix zu deuteln, und auch wenn die Kurznarkose mit Maskenbeatmung bequemer und schneller ist - die geht oft ohne Aspiration gut. Aber mach es oft genug, dann wirst du deine Aspiration haben. Und da wird (zu Recht) keiner hinter dir stehen.Ich wollte mal fragen wie ihr nicht-nüchterne Kurznarkosen handhabt. Hatte vorhin nen Motorradfahrer aus der Notaufnahme mit ner üblen Ellenbogenluxation, die durch die Unfaller erst reponiert und evtl. mit nem Fixateur stabilisiert werden sollte. Ging zum Glück ohne Fixateur, war nüchtern, sodass das ganze mit Alfenta/Propofol und bisschen Maske machbar war.
Wenn der jetzt wirklich nicht nüchtern gewesen wäre hätte ich glaub ich Succi genommen und nen Tubus reingemacht. Pflege hat erzählt einige Kollegen würden bei so kurzen Sachen einfach ohne Tubus/RSI und mit Ketanest/Dormicum die Narkose machen. Wie handhabt ihr das? Ich denke selbst bei ganz kurzen Punkten (z.B. Schulterepo) und Ketanest ist ja eine nicht zu unterschätzende Aspirationsgefahr vorhanden. Oder sehe ich das zu kritisch?