Warum überhaupt in diesem Schema pauschal Opiat zur Einleitung bei instabilen Patienten? Das sind Patienten, bei denen wir präklinisch nur eine Narkose einleiten, weil alles andere noch gefährlicher ist. Da gebe ich persönlich das Opiat erst zur Aufrechterhaltung, wenn der Kreislauf unter Kontrolle ist. Wenn man das Opiat vor dem Relaxans gibt, sind die Vorteile des Ketamins dahin (Spontanatmung unter hohen Ketamindosen kann man mit einem Hauch Opiat wegpusten, Kreislaufstabilität durch Sympathikusaktivierung). Wenn man es nach dem Relaxans gibt, ist es vor der Laryngoskopie niemals angekommen.
Ich persönlich bleibe bei wirklich instabilen Patienten meist bei Ketamin (Dosis: bis Patient ruhig, meist so 1,5-2mg/kg)+Rocuronium(1,5mg/kg, damit ist es wirklich schnell) oder Succi +- ggf. eine Spur Midazolam (weit unter 0,2mg/kg) oder Propofol. Damit ist zB auch bei wehrhaften Patienten eine wirklich gute Präoxygenierung möglich.
Es ist überhaupt gar keine Frage, dass man jeden Patienten mit Opiat+Propofol+Relaxans einleiten kann, aber das gehört in geübte Hände und in ein Setting mit adäquatem Monitoring, nicht zum Nicht-Anästhesisten in den Straßengraben. (Und die Aussage eines fachfremden Intensivmediziners, dass Propofol ja doch sehr häufig Asystolien macht, bestärkt mich in dieser Meinung ;) )