Treffpunkt für Anästhesisten

[Vincenco]

Absichtlich. Wohl auch mit entsprechenden Mitteln. Zugang hat man auf der Intensiv ja.

Anästhesie und Psychatrie waren afaik wohl die beiden Spitzenreiter

[Brutus]

Ja. Liegt wahrscheinlich mit daran, dass der Zugang zu effektiven Medikamenten in letaler Dosis in der Anästhesie recht einfach ist.

Naja, an die Mittelchen kommt ja jeder Approbierte ohne Probleme ran. Ich würde die o.g. Aussage mal erweitern um "Liegt wohl am ehesten daran, dass die Anästheten wissen, wie es richtig geht".

Aber in der Regel ist das ja keine Kurzschlußhandlung, sondern meistens von langer Hand geplant. Da erfährt man im Nachhinein, dass die Betroffenen vorher wirklich ALLES geregelt hatten. Vom Mietvertrag, Telefon, Auto, Verträge, Verbleib der Haustiere... Und da fragt man sich immer, was da wohl in den Menschen vorgegangen ist und warum man die ganze Zeit nichts davon gemerkt hat!

[Rettungshase]

Man hat - insbesondere als Kollege - eigentlich keine Chance, einen sich anbahnenden Suizid zweifelsfrei zu erkennen. Und das ist erforderlich, um ihn wirkungsvoll zu verhindern.

[WackenDoc]

Suizidversuche sind auch in der normalen Bevölkerung häufig. Ein paar sind zum Glück zu dusselig (falsches medikament, falsche Dosierung), aber einige doch erfolgreich.

Eine besonders unheilige Mischung sind Erstdiagnose Depression und die N3-Packung Trizyklische vom Hausarzt.

[tragezwerg]

Da unsere Gesellschaft generell ein Problem damit hat, mit psychisch Kranken angemessen umzugehen (Depressionen werden ja viel zu oft als "Anstellen" oder "Gejammer" abgetan, sodass viele Betroffene aus Scham gar keine Hilfe in Anspruch nehmen), wundert es einen nicht, dass Suizide so selten vorher erkannt werden.
Und gerade wenn man "nur" ein Kollege ist hat man schon irgendwie Hemmungen, jemanden auf seine psychische Verfassung anzusprechen.