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Zitat von
anignu
Mir ist das schon klar. Also dass eine Aufklärung über die erfolgte Transfusion erfolgen muss. Genau das hab ich auch gemeint. Wenn ein Patient aber intraoperativ Blut bekommt, dann geht er bei uns immer über Nacht auf die Wache. Beim Patienten liegt die Akte. Die Akte liegt also auf der Wache. Wer ist für die Wache zuständig? Der Anästhesist. Wer hat das Zeug gegeben? Der Anästhesist. Wo liegt die Akte? Beim Anästhesisten. Daher komme ich zu dem Schluss dass der Anästhesist das machen soll.
Anignu, ihr scheint echte tolle "Kollegen" zu haben, bzw. ein tolles kollegiales Klima... Aber mal abgesehen von "ich sehe gar nicht ein, dass ich das machen muss" einfach mal zum Nachdenken: Hast Du schon mal eine Narkose gehabt? Ich schon! Nachts um halb zwölf. Rate mal, wann ich wieder wirklich Herr meiner Sinne war... Am übernächsten Tag. Dazwischen konntest Du mir ALLES erzählen und geben. Ich wäre wohl mit Allem einverstanden gewesen und hätte ALLES abgenickt. Und da willst Du ernsthaft jemandem erklären, was Sache ist? Frage: Wann erklärst Du dem Patienten, dass das, was Du gerade aus dem Bauch rausoperiert hast, nicht schön aussah. Auf der Intensivstation? Im Trubel? Kurz nach der OP? Oder in aller Ruhe, im Verlauf, wenn der Patient in Ruhe nachdenken kann? In einem Arztzimmer?
Wie bei schwieriger Intubation. Wer machts? Der Anästhesist. Wer soll darüber aufklären? Der Anästhesist.
Oder willst das auch im Rahmen des Entlassmanagements machen? Hier haben sie einen Ausweis der besagt dass die Intubation schwierig war. Und Tschüss.
Du wirst staunen. Bei mir ist es so, dass wir am nächsten/übernächsten Tag beim Patienten vorbeigehen. Das ist einfach zu wichtig, als dass man sowas im AWR oder auf der ITS bespricht. Incl. dem Anästhesieausweis, der im Rahmen diesen Gespräches den Besitzer wechselt. Bei ambulanten OP's bekommt die Aufklärung und den Ausweis der Betreuer, der den Patienten mit nach Hause bekommt, ebenfalls mit der Ansage, dass bei Fragen man bitte wiederkommen möchte (MIT AUSWEIS!) und persönlich mit einem Anästhesisten sprechen kann.
Und nochmal: wenn es wirklich soviel Arbeit macht, dann schick den Patienten halt mit Akte vor Entlassung noch mal zur Sprechstunde oder, wenn es ganz eilig ist, auf die Intensivstation...
Wie gesagt: kann man machen. Kann aber nicht drauf rauslaufen dass sich wiederum die Chirurgen um alles kümmern sollen. Da werd ich allergisch. Allergisch reagiere ich immer wenn irgendwelche Gruppen versuchen die Arbeit auf die anderen abzuladen ohne erkennbaren Sinn.
Ernsthaft? Wenn ich mir unsere Chirurgen (nein stimmt nicht, nur die Unfallchirurgen) ansehe, dann liegt das wohl eher andersrum. Die buchen nämlich ständig das Anästhesiewohlfühlprogramm. Schmerzen in der Nacht? Ach ruf doch die Anästhesie, die sollen sich mal kümmern! Viggo bei der Omi mit den schlechten Venen? Ruf doch die Hotline der Anästhesie. Du siehst, das ist beileibe keine Einbahnstraße. Und bzgl. Konsilen, etc... Das ist ein Organisationsproblem. Da müsst ihr /euer Chef mit den entsprechenden Stellen sprechen. Bei uns hat sich das Problem von ganz alleine gelöst: wenn wir ein innere Konsil haben möchten, dann schrieb das der Chirurg genau so auf. Folge war, dass der COPD Patient ein kardio Konsil bekam mit der tollen EF von >60%, aber leider blitzeblau bei der Einleitung war, weil er halt über die Lunge komplett dekompensiert ist... Das war der Punkt wo unsere Chefin entschieden hat, dass die Konsile mit konkreter Fragestellung direkt von uns ausgefüllt wurden.
Zitat von
CYP21B
Ich sehe das ähnlich wie anignu. Der Patient der transfundiert wurde wird kaum der gleiche sein der so kurz ambulant bleibt dass er noch nichtmal mehr vom Anästhesisten gesehen wird. Da hat eben wieder mal so ein Geschmäckle von sollen halt die anderen machen.
Nochmal: ihr sprecht doch mit den Patienten VOR Entlassung, oder? Und dabei kriegen die den Entlassbrief? Und da kann man nicht EINEN Satz sagen? "Sie haben außerdem im Rahmen des stationären Aufenthaltes Blutkonserven bekommen." Ist doch eh im Entlassbrief mit drin...
Wie gesagt, wenn das so zeitraubend ist und ihr nicht in der Lage seid, dann schickt sie halt in die Sprechstunde.
Nur glaubt halt nicht ernsthaft, dass wir einen Überblick darüber haben, wer von euren Patienten ein EK bekommen hat.