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  1. #301
    Feddich ;)
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    Zitat Zitat von Rettungshase Beitrag anzeigen

    Wie kann das sein? Hätte sich bei einseitiger Tubusfehllage nicht deutlich die Compliance ändern müssen?

    (Im Übrigen wies - abgesehen vom CO2 - zwischendurch nichts auf eine MH hin).
    Dass ein Spiraltubus wirklich komprimiert wird, ist selten. Und wenn, dann entformt er sich nicht von selbst wieder, sondern bleibt deformiert, auch wenn der Sperrer entfernt wird. Durch das Überstrecken des Kopfes beim Einsetzen des Sperres rutscht der Tubus in der Regel nicht rein, sondern raus (Kehlkopfebene wird angehoben, Weg wird länger - eventuelle Manipulationen des Operateurs können natürlich trotzdem zum Reinrutschen führen). Eine plausible Erklärung wäre also, dass der Tubus vorher ein wenig tief war und zB den rechten Oberlappen abehängt hat. Wenn der dann wieder belüftet wird, macht das an der Compliance praktisch nichts, aber angesammeltes CO2 wird plötzlich abgeatmet.



  2. #302
    Administrator Avatar von Brutus
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    Zitat Zitat von anignu Beitrag anzeigen
    Wieso im Rahmen des Entlassmanagements? Nein, ernsthaft?
    Na sicher! Die überarbeitete Version des Transfusionsgesetzes und der Querschnittsleitlinien fordern, dass der Patient NACH Transfusion noch einmal über dieselbe aufgeklärt wird. Also nicht Aufklärung über die Risiken usw., sondern über die Transfusion ansich. Und wo laufen alle Informationen über die Patienten zusammen? In der Akte! Die habe ich als Anästhesist aber nicht. Daher im Rahmen des Entlassmanagements...

    Also ich seh ganz klar die verabreichende Abteilung als zuständig an. Wenns die Anästhesisten in Narkose geben, dann klären bitte auch die Anästhesisten drüber auf. Wenns auf der IMC/ITS unter Führung der Anästhesie gegeben wird dann auch. Wenns wir auf Station geben, dann kümmern wir uns.
    Nochmal: es geht nicht um die Aufklärung der Risiken, sondern um die Transfusion ansich: "Lieber Patient XY. Während der OP / auf der ITS, auf der Station ist Dir am XX.XX.XXXX ein/zwei/mehr EK gegeben worden."
    Die Aufklärung der Risiken ist ja eh schon im Rahmen der OP-Aufklärung / Anästhesieaufklärung erfolgt.
    Wie diese Aufklärung bzgl. der Transfusion erfolgt, ist halt nirgends wirklich fixiert. Nur, dass sie erfolgen muss. Ob es reicht, dass es im Arztbrief steht, oder ob der Patient persönlich gegen Unterschrift...
    Und da sind wir wieder beim o.g. Problem. Wenn ich schon teilweise nicht mal die Patienten nach Regionaleverfahren zu Gesicht bekomme, weil der Operateur ihn schon nach Hause entlassen hat, wie soll ich es zur Sicherungsaufklärung nach Trafu machen? Nee, Sinn macht es halt nur, wenn es im Rahmen der Entlassung erkannt wird, dass da noch eine Trafu offen ist. Und ganz ehrlich: wenn es soviel Arbeit macht, dem Patienten zu sagen, dass er transfundiert wurde, dann soll er halt mit der Akte noch einmal in die Anästhesiesprechstunde wackeln...

    Das Ganze auf ein Entlassmanagement zu schieben kann man vielleicht machen, wenn es ein wirklich gut etabliertes Entlassmanagement gibt. Das Thema wiederum fände ich spannend, vor allem wenn es mal irgendjemanden gibt der sich ernsthaft drum kümmert. Also jemanden der Dinge wie Weiterbehandlung, Reha, häusliche Versorgung, Medikation und geänderte Medikation, Info an Hausarzt etc. koordiniert. Und jetzt nicht der Stationsarzt! Dann kann man es auch sein lassen.
    Genau da hakt es! Ich bin durchaus der Meinung, dass die Patienten zur Entlassung einen Laufbogen abarbeiten sollten. Damit dürfte dann gesichert sein, dass alle Informationen auch am Patienten ankommen. Aber da hängen einfach zu viele Abteilungen dran. Und dann kommt noch ein QM Mitarbeiter, der das lieber so und nicht so haben will. Und letztendlich bleibt alles beim Alten...

    Zitat Zitat von Rettungshase Beitrag anzeigen
    Wie kann das sein? Hätte sich bei einseitiger Tubusfehllage nicht deutlich die Compliance ändern müssen?
    Mal ganz doof gefragt: wie war denn das inspiratorische CO2?
    Atemkalk durch? Wenn das nämlich nichts mehr aufnimmt, dann nimmt die expiratorische Konzentration ja auch zu...
    I'm a very stable genius!



  3. #303
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    Na sicher! Die überarbeitete Version des Transfusionsgesetzes und der Querschnittsleitlinien fordern, dass der Patient NACH Transfusion noch einmal über dieselbe aufgeklärt wird. Also nicht Aufklärung über die Risiken usw., sondern über die Transfusion ansich. Und wo laufen alle Informationen über die Patienten zusammen? In der Akte! Die habe ich als Anästhesist aber nicht. Daher im Rahmen des Entlassmanagements...
    Mir ist das schon klar. Also dass eine Aufklärung über die erfolgte Transfusion erfolgen muss. Genau das hab ich auch gemeint. Wenn ein Patient aber intraoperativ Blut bekommt, dann geht er bei uns immer über Nacht auf die Wache. Beim Patienten liegt die Akte. Die Akte liegt also auf der Wache. Wer ist für die Wache zuständig? Der Anästhesist. Wer hat das Zeug gegeben? Der Anästhesist. Wo liegt die Akte? Beim Anästhesisten. Daher komme ich zu dem Schluss dass der Anästhesist das machen soll.
    Wie bei schwieriger Intubation. Wer machts? Der Anästhesist. Wer soll darüber aufklären? Der Anästhesist.
    Oder willst das auch im Rahmen des Entlassmanagements machen? Hier haben sie einen Ausweis der besagt dass die Intubation schwierig war. Und Tschüss.
    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    Genau da hakt es! Ich bin durchaus der Meinung, dass die Patienten zur Entlassung einen Laufbogen abarbeiten sollten. Damit dürfte dann gesichert sein, dass alle Informationen auch am Patienten ankommen. Aber da hängen einfach zu viele Abteilungen dran. Und dann kommt noch ein QM Mitarbeiter, der das lieber so und nicht so haben will. Und letztendlich bleibt alles beim Alten....
    Wie gesagt: kann man machen. Kann aber nicht drauf rauslaufen dass sich wiederum die Chirurgen um alles kümmern sollen. Da werd ich allergisch. Allergisch reagiere ich immer wenn irgendwelche Gruppen versuchen die Arbeit auf die anderen abzuladen ohne erkennbaren Sinn.
    Letztens wieder die Anästhesisten: wir haben es nicht geschafft den Betreuer zu erreichen, also müsst ihr euch jetzt drum kümmern, dass er für die Narkose aufgeklärt wird. Spinnen die komplett? Die Anästhesisten sind unfähig ihren Job zu machen also wird es plötzlich chirurgische Aufgabe die anästhesiologischen Aufklärungen zu machen? Hier kommt ja dann immer das Argument: wenn ihr es nicht macht bekommt er halt keine Narkose. Super. Hohes Niveau... Die Anästhesisten sollen sich einfach mal überlegen was sie wollen. Wenn ihnen bei betreuten Patienten egal ist ob eine ausreichende Anästhesieaufklärung erfolgt ist, dann sprech ich im Rahmen der chirurgischen Aufklärung das Thema kurz an und fax die Narkoseaufklärung einfach mit. So lange die Anästhesisten aber erst drauf bestehen das selbst zu machen, weil ist ja die heilige Anästhesieaufklärung müssen sie gefälligst auch mit den Konsequenzen leben wenn sie es organisatrisch nicht auf die Reihe bekommen. Und sich dann auch selbst drum kümmern.
    Oder ebenfalls neulich: hat ein anästhesiologischer Assistenzarzt auf den WHO-Bogen handschriftlich draufgeschrieben was er noch an Untersuchungen haben will aber sich 1. nicht selbst drum gekümmert und 2. niemandem Bescheid gegeben. Idee des Anästhesiechefs: die Chirurgen sollen dann abends nochmal über die WHO-Bögen schauen und schauen ob es noch was gibt was die Anästhesisten wollen und sich dann darum kümmern. Klar. Weil die Anästhesisten auch in der Lage sind alle Patienten bis zu einer gewissen Uhrzeit aufzuklären. Es sollten also eher nachts die chirurgischen Dienstärzte über alle WHO-Bögen aller chirurgischen Abteilungen schauen ob die Anästhesisten noch irgendwelche Bonbons/Leckerli versteckt haben und sich dann idealerweise noch nachts drum kümmern? Geht's noch? Wie gesagt: ich schick den Patienten zum Anästhesisten und will Narkose. Wenn der Anästhesist noch irgendwas spezielles (außer Labor, Kreuzblut, EKG und Rö-Thorax) haben will soll er dies auch anfordern. Ein internistisches Konsil soll er alleine schon deshalb anmelden, damit die Fragestellung klar ist. Schwachsinnsfragestellungen wie "OP-Fähigkeit?" oder "Kontrolle" dürfen sich dann die Anästhesisten anhören und nicht das Spielchen: Anästhesist verlangt internistisches Konsil mit Frage "OP-Fähigkeit?", Anästhesist weigert sich dies dem Internisten mitzuteilen und verdonnert Chirurg dazu dies dem Internisten mitzuteilen, Internist ist entsprechend sauer über Schwachsinnsfragestellung und schnauzt Chirurgen an, Chirurg ist angepisst und will nur den schwachsinnigen Schrieb haben, irgendwann erbarmt sich der leitende Oberarzt der Internisten und schreibt drauf "Patient kardial 1-2 Stockwerke belastbar, OP-Fähigkeit prinzipiell gegeben, Risiko in Abhängigkeit des Eingriffs". Thema ist erledigt, Internist angepisst über den Schwachsinn, Chirurg sauer über den Schwachsinn, Anästhesist glücklich weil musste ja nichts tun, Patientensicherheit in keinster Weise gebessert. In was für einer Welt leben wir?



  4. #304
    Platin Mitglied Avatar von CYP21B
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    Ich sehe das ähnlich wie anignu. Der Patient der transfundiert wurde wird kaum der gleiche sein der so kurz ambulant bleibt dass er noch nichtmal mehr vom Anästhesisten gesehen wird. Da hat eben wieder mal so ein Geschmäckle von sollen halt die anderen machen. Mit den Präopkonsilen ist es rein logisch genau das. Besonders witzig sind auch die Prämeds für ambulante Ops. Da werden zum Teil auch noch lustige Sachen gewünscht aber das weder dem Patienten noch uns kommuniziert, geschweige denn selbst gekümmert. Dh Patient kommt am OP-Tag und hat nichts dabei soll dann aber quasi gleich dran kommen.



  5. #305
    Administrator Avatar von Brutus
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    Zitat Zitat von anignu Beitrag anzeigen
    Mir ist das schon klar. Also dass eine Aufklärung über die erfolgte Transfusion erfolgen muss. Genau das hab ich auch gemeint. Wenn ein Patient aber intraoperativ Blut bekommt, dann geht er bei uns immer über Nacht auf die Wache. Beim Patienten liegt die Akte. Die Akte liegt also auf der Wache. Wer ist für die Wache zuständig? Der Anästhesist. Wer hat das Zeug gegeben? Der Anästhesist. Wo liegt die Akte? Beim Anästhesisten. Daher komme ich zu dem Schluss dass der Anästhesist das machen soll.
    Anignu, ihr scheint echte tolle "Kollegen" zu haben, bzw. ein tolles kollegiales Klima... Aber mal abgesehen von "ich sehe gar nicht ein, dass ich das machen muss" einfach mal zum Nachdenken: Hast Du schon mal eine Narkose gehabt? Ich schon! Nachts um halb zwölf. Rate mal, wann ich wieder wirklich Herr meiner Sinne war... Am übernächsten Tag. Dazwischen konntest Du mir ALLES erzählen und geben. Ich wäre wohl mit Allem einverstanden gewesen und hätte ALLES abgenickt. Und da willst Du ernsthaft jemandem erklären, was Sache ist? Frage: Wann erklärst Du dem Patienten, dass das, was Du gerade aus dem Bauch rausoperiert hast, nicht schön aussah. Auf der Intensivstation? Im Trubel? Kurz nach der OP? Oder in aller Ruhe, im Verlauf, wenn der Patient in Ruhe nachdenken kann? In einem Arztzimmer?

    Wie bei schwieriger Intubation. Wer machts? Der Anästhesist. Wer soll darüber aufklären? Der Anästhesist.
    Oder willst das auch im Rahmen des Entlassmanagements machen? Hier haben sie einen Ausweis der besagt dass die Intubation schwierig war. Und Tschüss.
    Du wirst staunen. Bei mir ist es so, dass wir am nächsten/übernächsten Tag beim Patienten vorbeigehen. Das ist einfach zu wichtig, als dass man sowas im AWR oder auf der ITS bespricht. Incl. dem Anästhesieausweis, der im Rahmen diesen Gespräches den Besitzer wechselt. Bei ambulanten OP's bekommt die Aufklärung und den Ausweis der Betreuer, der den Patienten mit nach Hause bekommt, ebenfalls mit der Ansage, dass bei Fragen man bitte wiederkommen möchte (MIT AUSWEIS!) und persönlich mit einem Anästhesisten sprechen kann.
    Und nochmal: wenn es wirklich soviel Arbeit macht, dann schick den Patienten halt mit Akte vor Entlassung noch mal zur Sprechstunde oder, wenn es ganz eilig ist, auf die Intensivstation...

    Wie gesagt: kann man machen. Kann aber nicht drauf rauslaufen dass sich wiederum die Chirurgen um alles kümmern sollen. Da werd ich allergisch. Allergisch reagiere ich immer wenn irgendwelche Gruppen versuchen die Arbeit auf die anderen abzuladen ohne erkennbaren Sinn.
    Ernsthaft? Wenn ich mir unsere Chirurgen (nein stimmt nicht, nur die Unfallchirurgen) ansehe, dann liegt das wohl eher andersrum. Die buchen nämlich ständig das Anästhesiewohlfühlprogramm. Schmerzen in der Nacht? Ach ruf doch die Anästhesie, die sollen sich mal kümmern! Viggo bei der Omi mit den schlechten Venen? Ruf doch die Hotline der Anästhesie. Du siehst, das ist beileibe keine Einbahnstraße. Und bzgl. Konsilen, etc... Das ist ein Organisationsproblem. Da müsst ihr /euer Chef mit den entsprechenden Stellen sprechen. Bei uns hat sich das Problem von ganz alleine gelöst: wenn wir ein innere Konsil haben möchten, dann schrieb das der Chirurg genau so auf. Folge war, dass der COPD Patient ein kardio Konsil bekam mit der tollen EF von >60%, aber leider blitzeblau bei der Einleitung war, weil er halt über die Lunge komplett dekompensiert ist... Das war der Punkt wo unsere Chefin entschieden hat, dass die Konsile mit konkreter Fragestellung direkt von uns ausgefüllt wurden.

    Zitat Zitat von CYP21B Beitrag anzeigen
    Ich sehe das ähnlich wie anignu. Der Patient der transfundiert wurde wird kaum der gleiche sein der so kurz ambulant bleibt dass er noch nichtmal mehr vom Anästhesisten gesehen wird. Da hat eben wieder mal so ein Geschmäckle von sollen halt die anderen machen.
    Nochmal: ihr sprecht doch mit den Patienten VOR Entlassung, oder? Und dabei kriegen die den Entlassbrief? Und da kann man nicht EINEN Satz sagen? "Sie haben außerdem im Rahmen des stationären Aufenthaltes Blutkonserven bekommen." Ist doch eh im Entlassbrief mit drin...
    Wie gesagt, wenn das so zeitraubend ist und ihr nicht in der Lage seid, dann schickt sie halt in die Sprechstunde.
    Nur glaubt halt nicht ernsthaft, dass wir einen Überblick darüber haben, wer von euren Patienten ein EK bekommen hat.
    I'm a very stable genius!



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