Na sicher! Die überarbeitete Version des Transfusionsgesetzes und der Querschnittsleitlinien fordern, dass der Patient NACH Transfusion noch einmal über dieselbe aufgeklärt wird. Also nicht Aufklärung über die Risiken usw., sondern über die Transfusion ansich. Und wo laufen alle Informationen über die Patienten zusammen? In der Akte! Die habe ich als Anästhesist aber nicht. Daher im Rahmen des Entlassmanagements...
Nochmal: es geht nicht um die Aufklärung der Risiken, sondern um die Transfusion ansich: "Lieber Patient XY. Während der OP / auf der ITS, auf der Station ist Dir am XX.XX.XXXX ein/zwei/mehr EK gegeben worden."Also ich seh ganz klar die verabreichende Abteilung als zuständig an. Wenns die Anästhesisten in Narkose geben, dann klären bitte auch die Anästhesisten drüber auf. Wenns auf der IMC/ITS unter Führung der Anästhesie gegeben wird dann auch. Wenns wir auf Station geben, dann kümmern wir uns.
Die Aufklärung der Risiken ist ja eh schon im Rahmen der OP-Aufklärung / Anästhesieaufklärung erfolgt.
Wie diese Aufklärung bzgl. der Transfusion erfolgt, ist halt nirgends wirklich fixiert. Nur, dass sie erfolgen muss. Ob es reicht, dass es im Arztbrief steht, oder ob der Patient persönlich gegen Unterschrift...
Und da sind wir wieder beim o.g. Problem. Wenn ich schon teilweise nicht mal die Patienten nach Regionaleverfahren zu Gesicht bekomme, weil der Operateur ihn schon nach Hause entlassen hat, wie soll ich es zur Sicherungsaufklärung nach Trafu machen? Nee, Sinn macht es halt nur, wenn es im Rahmen der Entlassung erkannt wird, dass da noch eine Trafu offen ist. Und ganz ehrlich: wenn es soviel Arbeit macht, dem Patienten zu sagen, dass er transfundiert wurde, dann soll er halt mit der Akte noch einmal in die Anästhesiesprechstunde wackeln...
Genau da hakt es! Ich bin durchaus der Meinung, dass die Patienten zur Entlassung einen Laufbogen abarbeiten sollten. Damit dürfte dann gesichert sein, dass alle Informationen auch am Patienten ankommen. Aber da hängen einfach zu viele Abteilungen dran. Und dann kommt noch ein QM Mitarbeiter, der das lieber so und nicht so haben will. Und letztendlich bleibt alles beim Alten...Das Ganze auf ein Entlassmanagement zu schieben kann man vielleicht machen, wenn es ein wirklich gut etabliertes Entlassmanagement gibt. Das Thema wiederum fände ich spannend, vor allem wenn es mal irgendjemanden gibt der sich ernsthaft drum kümmert. Also jemanden der Dinge wie Weiterbehandlung, Reha, häusliche Versorgung, Medikation und geänderte Medikation, Info an Hausarzt etc. koordiniert. Und jetzt nicht der Stationsarzt! Dann kann man es auch sein lassen.
Mal ganz doof gefragt: wie war denn das inspiratorische CO2?
Atemkalk durch? Wenn das nämlich nichts mehr aufnimmt, dann nimmt die expiratorische Konzentration ja auch zu...