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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
    Diamanten Mitglied Avatar von Relaxometrie
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    Zitat Zitat von konradc Beitrag anzeigen
    Wir haben sowohl konfessionslose Mitarbeiter als auch Mitarbeiter anderer Religionen.
    Meiner bisherigen Erfahrung nach wird bei "konfessionslosem Status" nachgefragt, warum man als in Deutschland geborene Person nicht entweder evangelisch oder katholisch ist. Und dann ergibt sich die oben von mir geschilderte Situation: lügen und die Stelle bekommen, oder wahrheitsgemäß antworten und die Stelle nicht bekommen. Seit Geburt konfessionslos, also nie getauft worden, wäre von den drei kirchlichen Häusern, an denen ich mich im Laufe der Zeit beworben hatte, akzeptiert worden. Aber sobald man aus der Kirche ausgetreten ist, scheint man für ein kirchliches Haus nicht mehr tragbar zu sein. Wenn das in Ihrem Haus anders ist, so ist das eine Ausnahme unter den kirchlichen Trägern.



    Zitat Zitat von konradc Beitrag anzeigen
    Voraussetzung einer Mitarbeit ist, dass Sie die christlich-diakonischen Werte teilen und mittragen, es geht nicht um Formulare, Bescheinigungen oder Kirchzugehörigkeiten. Sondern um die inneren Wertvorstellungen.
    Mit den in Europa herrschenden Wertvorstellungen habe ich kein Problem, solange nicht von mir gefordert wird, an einen Gott zu glauben.



    Zitat Zitat von konradc Beitrag anzeigen
    Ich persönlich halte das für eine ganz große Stärke unserer Einrichtung, dass sie in einer Zeit, in der gewinnorientierte Aktiengesellschaften den Krankenhausmarkt dominieren, an Werten wie Nächstenliebe orientiert ist.
    Klar....an einem Haus in privater Trägerschaft möchte man nicht arbeiten. Selbst wenn die Arbeitsbedingungen erträglich sein sollten (aber warum sollten sie das sein), lehne ich das Konstrukt ab.
    Aber: auch Krankenhäuser in kirchlicher Trägerschaft sind ja nichts anderes, als ein Wirtschaftsunternehmen. Wo in Zeiten von DRGs und oberen/ unteren Grenzverweildauern da noch Raum für Nächstenliebe ist, erschließt sich mir nicht.



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  2. #7
    Diamanten Mitglied
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    Zitat Zitat von Relaxometrie Beitrag anzeigen
    Klar....an einem Haus in privater Trägerschaft möchte man nicht arbeiten. Selbst wenn die Arbeitsbedingungen erträglich sein sollten (aber warum sollten sie das sein), lehne ich das Konstrukt ab.
    Aber: auch Krankenhäuser in kirchlicher Trägerschaft sind ja nichts anderes, als ein Wirtschaftsunternehmen. Wo in Zeiten von DRGs und oberen/ unteren Grenzverweildauern da noch Raum für Nächstenliebe ist, erschließt sich mir nicht.
    Und kommunale Häuser sind besser? Oder Unikliniken?
    Klar. In Unikliniken ist viel Geld, man kommt immer pünktlich raus, der Chef ist immer nett und man hat ein entspanntes Miteinander, niemals Ellenbogenmentalität etc... ernsthaft? Glaubst du das?
    Und kommunale Häuser brauchen ja auch nicht so aufs Geld zu achten, weil das Defizit der Landkreis / die Stadt automatisch ausgleicht. Insofern alles entspannt und man kann sich ganz auf den Patienten konzentrieren und alles andere ist völlig egal. Glaubst du das? Wirklich?

    Ich kann sagen: mein letzter Arbeitgeber war ein kommunales Haus bei dem jede Woche in der Zeitung stand, dass man es eigentlich schließen will. Also hat man einfach mal pauschal einen ganzen Pack an befristeten Assistenzarztverträgen auslaufen lassen und die Kollegen rausgeworfen. Danach hat man sich mal wieder umentschieden und wieder viele eingestellt. Dann wieder umentschieden und rausgeworfen. Völlig willkürlich. Die Stimmung und Motivation im gesamten Haus war desaströs und im Keller, die Arbeitseinstellung lief auf "Dienst nach Vorschrift" hinaus und damit bekommt man ein Haus auch nicht in positive Zahlen. Ich bin gegangen bevor mir gekündigt wurde. War garantiert die richtige Entscheidung für mich, ich hab im weiteren Verlauf ja noch mitbekommen wie es weiter ging...
    Will sagen: Problem der extremen Abhängigkeit von irgendwelchen Politikerzeugs das mich persönlich einen Schmarrn interessiert. Um sowas brauchen sich Private nicht scheren.

    Und ich hab mal in einem kirchlichen Haus gearbeitet. Das mit den "Sonderzahlungen" kann ich bestätigen, zu Weihnachten gab es immer eine Sonderzahlung vom Chef, auch wenn man auf diese offiziell keinen Anspruch hatte. Die war aber nicht ohne! Wir hatten auch konfessionslose bzw. ausgetretene ärztliche Kollegen und auch eine Muslima, überhaupt kein Problem.

    Private Träger sind für mich ein zweischneidiges Schwert. Die machen sehr viel sinnvolle Sachen aus streng betriebswirtschaftlichen Überlegungen wie Blutabnahmedienst z.B., war im kirchlichen und kommunalen Haus nicht der Fall, Case Manager oder einfach auch nur Sekretärinnen die ihre Arbeit machen. Aktuell bin ich als Stationsarzt für Nadellegen etc. selbst zuständig, wir haben eine völlig unausgegorene elektronische Dreifachdokumentation und OP-Berichte und Arztbriefe werden getippt. Per Hand. Laborwerte auch per Hand abgetippt. Weil die Sekretärinnen Diktate nicht rechtzeitig schreiben, ich warte auf die OP Berichte von vor einem dreiviertel Jahr immer noch und hab daher seither wieder alle selbst getippt. Das man dafür bei privaten Kliniken andere Dinge macht / machen muss ist auch klar.

    Ich würde solche "wer ist der Träger?" Sachen nicht ganz so schwarz-weiß sehen. Entscheidend ist für mich wie das Haus organisiert ist, welche Spezialisierungen vorliegen, wie das Team ist etc.



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