Zu bedenken ist, dass man die Unis in Österreich nicht über einen Kamm scheren kann.
Graz hat ein anspruchsvolleres Prüfungssystem als Wien und wahrscheinlich auch als Innsbruck.
Die Linzer haben ja bis einschließlich des 4. Semesters das Grazer Studium und danach werden sie ab dem 5. Semester oft mündlich geprüft.
Die Grazer und Linzer haben außerdem im 4. Semester quasi als Abschluss der Vorklinik zwei dicke Pathophysiologie / Pathologie / Pharmakologie Pflichtmodulprüfungen, die jeweils NICHT im multiple choice Format, sondern schriftlich im Short-Answer- und Short-Essay-Format abgehalten werden, bei denen die Durchfallquoten teilweise mit denen in naturwissenschaftlichen und technischen Studiengänge mithalten können und viele Studenten ihr Studium über die Regelzeit hinaus verlängern müssen.
Ob das Physikum in Deutschland das deutsche Studium wirklich ein wenig schwieriger macht weiß ich daher nicht, da das 4. Semester in Graz eben wie geschildert auch recht anspruchsvoll ist vom Aufwand her.
Ich denke, dass es für das Physikum in Deutschland viele vorgefertigte Lernmaterialien gibt und die Leute dann einfach nur vorgefertigte Skripte mehr oder minder auswendig lernen, was jetzt auch nicht soooo anspruchsvoll erscheint. Die Durchfallquote im Physikum soll ja auch recht gering sein habe ich mir sagen lassen.
In Graz hat man auch recht viele mündliches Testate bei den Anatomen, ob das woanders auch so ist, weiß ich nicht.
Die Kontingenteinteilung beim MedAT hat sich übrigens geändert seit diesem Jahr: (AT): min. 75% (EU+AT): min. 20% (nicht-EU): max. 5%
Die EU-ler und nicht-EU-ler konkurrieren nun mit den Österreichern auf der Gesamtrangliste und haben keine eigenen Ranglisten bzw. Quoten.
Dadurch wäre es theoretisch möglich, dass 100% AT-ler und 0% EU-ler und 0% nicht-EU-ler reinkommen, was praktisch nie so sein wird, da die EU-ler schon immer einen höheren unteren Grenzwert des Testwertes hatten (der letzte der gerade noch einen Platz kriegt) als die AT-ler. Dennoch haben weder EU-ler noch nicht-EU-ler jetzt einen festen Anspruch auf einen Studienplatz.
Vorher: Fixe 20% EU, fast immer fixe 5% nicht-EU, beides gilt an keiner Meduni in Österreich mehr.
Weiterhin soll das Aufnahmeverfahren ab 2019 nur in Graz oder vielleicht sogar österreichweit einheitlich eventuell eine zweite Ausbaustufe erhalten. Kleinere Änderungen gab es immer mal, jetzt soll das Aufnahmeverfahren eventuell zweistufig werden.
Die nun 10% gewichtete Komponente des MedAT "Sozial-emotionale Kompetenzen (SEK)" könnte, so stelle ich es mir vor, als zweite Stufe des Aufnahmeverfahrens ausgelagert werden und daher intensiver getestet wird.
Siehe dazu: https://www.medat-vorbereitung.at/20...01/medat-2019/ , es müsste auch eine offizielle Quelle der Meduni Graz geben