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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #6
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    Hey Leute, ich bin zwar erst kurz vor dem M2-Examen, wollte mich aber hier melden. Glaube persönlich auch nicht an Homöopathie und würde es nicht persönlich benutzen oder meinen nahestehenden Menschen empfehlen. Aber wenn ein Patient von der "Wirkung" überzeugt ist und sie bei sich "feststellt", was spricht dagegen? Ich habe das Gefühl, dass Mediziner da ein wenig herablassend werden, wenn es um "Wissenschaft" geht. (Habe selbst ein Naturwissenschaftsstudium vor Medizin abgeschloßen. Trotzdem würde ich mir gewisse Aussagen nicht erlauben - obwohl ich ganz ehrlich der Meinung bin, dass ich ein wenig mehr über Naturwissenschaften weiß als der 08/15-Mediziner.)

    Da es hier um Allgemeinmedizin geht: Wenn man über "Pseudotherapien und völlig irrige Heilsversprechen" spricht, kommuniziert ihr vor euren Patienten mit Diabetes, KHK und Co. (die wahrscheinlich 80-90 % der Patienten in den Praxen ausmachen) ebenso deutlich, dass die meisten Diabetes-, KHK- etc. Medikamente ebenso "irrige Heilsversprechen" sind und gar nicht nötig wären, wenn sie abnehmen und sich vernünftig ernähren würden? Denn irgendwie kommt das für mich so rüber (im Alltag, nicht hier im Thread), dass "Fett sein/bleiben und schön Statine, Antihypertonika etc. einnehmen" okay ist, aber Homöopathie ein absolutes No-Go?
    Geändert von escitalopram (03.04.2018 um 22:23 Uhr)



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  2. #7
    Diamanten Mitglied Avatar von Relaxometrie
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    Zitat Zitat von escitalopram Beitrag anzeigen
    Aber wenn ein Patient von der "Wirkung" überzeugt ist und sie bei sich "feststellt", was spricht dagegen?
    Die Fixierung auf ein unwirksames Mittel, die Globuli, spricht meiner Meinung nach sehr eindeutig dagegen, einen Patienten darin zu unterstützen, zu denken, daß Homöopathie sinnvoll ist und/ oder heilt.
    Wenn homöopathisch arbeitende Ärzte/ Therapeuten sagen würde, daß die menschliche Zuwendung und die Zeit, die sie sich für den Patienten nehmen, wesentlich zur Heilung beiträgt, würde ich es akzeptieren. Aber das Verteilen von unwirksamen Zuckerkügelchen, denen man eine Wirkung andichtet, lehne ich ab.


    Zitat Zitat von escitalopram Beitrag anzeigen
    kommuniziert ihr vor euren Patienten mit Diabetes, KHK und Co. (die wahrscheinlich 80-90 % der Patienten in den Praxen ausmachen) ebenso deutlich, dass die meisten Diabetes-, KHK- etc. Medikamente ebenso "irrige Heilsversprechen" sind und gar nicht nötig wären, wenn sie abnehmen und sich vernünftig ernähren würden?
    Also....zwischen "Globuli ohne Wirkstoff" und "Medikamenten, die wirksam sind, jedoch vermieden werden könnten, wenn man seinen Lebensstil ändern würde" besteht für mich ein himmelweiter Unterschied.


    Zitat Zitat von escitalopram Beitrag anzeigen
    Denn irgendwie kommt das für mich so rüber (im Alltag, nicht hier im Thread), dass "Fett sein/bleiben und schön Statine, Antihypertonika etc. einnehmen" okay ist, aber Homöopathie ein absolutes No-Go?
    Den Patienten auf eine Lebensstiländerung hinzuweisen, sofern diese sinnvoll wäre, wird wohl jeder verantwortungsbewusste Arzt machen. Aber ob der Patient diese durchführt, ist seine eigene Entscheidung. Und leider entscheiden sich eben manche Patienten dafür, lieber Medikamente zu nehmen, anstatt ihr Leben umzukrempeln.



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  3. #8
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    Zitat Zitat von Relaxometrie Beitrag anzeigen
    Die Fixierung auf ein unwirksames Mittel, die Globuli, spricht meiner Meinung nach sehr eindeutig dagegen, einen Patienten darin zu unterstützen, zu denken, daß Homöopathie sinnvoll ist und/ oder heilt.
    Wenn homöopathisch arbeitende Ärzte/ Therapeuten sagen würde, daß die menschliche Zuwendung und die Zeit, die sie sich für den Patienten nehmen, wesentlich zur Heilung beiträgt, würde ich es akzeptieren. Aber das Verteilen von unwirksamen Zuckerkügelchen, denen man eine Wirkung andichtet, lehne ich ab.



    Also....zwischen "Globuli ohne Wirkstoff" und "Medikamenten, die wirksam sind, jedoch vermieden werden könnten, wenn man seinen Lebensstil ändern würde" besteht für mich ein himmelweiter Unterschied.



    Den Patienten auf eine Lebensstiländerung hinzuweisen, sofern diese sinnvoll wäre, wird wohl jeder verantwortungsbewusste Arzt machen. Aber ob der Patient diese durchführt, ist seine eigene Entscheidung. Und leider entscheiden sich eben manche Patienten dafür, lieber Medikamente zu nehmen, anstatt ihr Leben umzukrempeln.
    WORD!!!!

    Ich sage meinen Patienten auch ganz ehrlich, dass mich Homöopathie nicht üerzeugt und erkläre auch, warum und sage dann auch ganz ehrlich, dass ich deshalb auch keine Ahnung habe, welches Präparat (angebich) gegen was hilft; gerne auch mit Hinweisen auf den Gewinn, den man macht, wenn man einen Esslöffel voll Zuckerkügelchen ohne Wirkstoff für 10 Euro verkauft; wenn das den Pat. wiederum nicht überzeugt, muss er sich eben einen anderen Hausarzt suchen... das geht natürlich, wie von anderen bereits erwähnt, schlecht, wenn der Weiterbilder überzeugter Homöopath ist; daher würde ich das vor Beginn der Weiterbildung wirklich abklären, ob du mit der entsprechenden Philosophie klarkommst, sonst gibts früher oder später Probleme; und es gibt genügend Praxen ohne Homöopathie



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  4. #9
    Diamanten Mitglied
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    Als Chirurg betrifft mich dies zum Glück meist nur peripher. Also wenn es z.B. um Arnika-Kügelchen zur Wundheilung oder Schmerzlinderung oder Verschönerung der Narbe geht. Die Patienten fragen ja ganz gezielt nach ob sie das machen können. Meine Antwort darauf: "Ich gehe nicht davon aus dass es schadet". Viele sind mit dieser Antwort glücklich, manche fragen nochmal nach. Dann sag ich ihnen meist ganz klar "Ich glaube nicht dass es was bringt, aber wenn sie doch der Meinung sind wird es vermutlich auch nicht schaden." Richtige Grundsatzdiskussionen hatte ich da noch nie. Nur einmal mit Impfgegnern. Die hätte ich am Liebsten geschlagen. Kind gestürzt und so richtig die Knie durch den Dreck gezogen mit Schürfwunden etc. Und keine Tetanusimpfung... Aber das ist ein anderes Thema.

    Ganz ehrlich: sollen sie doch Homöopathie machen. Ist mir egal. Schaden wird es nicht. Und chirurgische Praxen mit Homöopathie gibt es zum Glück nicht. Mich konnte bisher noch keiner von Homöopathie überzeugen. Vielleicht wird das noch.

    Von manchen Dingen kann man sich tatsächlich überzeugen lassen. Akupunktur zum Beispiel. Patienten mit Gonarthrose scheint das zu helfen. Zumindest sagen es die Patienten. Und wenn die es sagen und weniger Schmerzen haben ist das Ziel ja erreicht.



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  5. #10
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    anignu , deine Einstellung finde ich sehr vernünftig. So würde ich das auch machen, wenn ich später Patientenkontakt hätte. Schaden tut es eh nicht und wenn die Menschen dann glauben, dass es ihnen hilft und sie positive Effekte bei sich beobachten, why not.

    Ich habe eher ein Problem mit dieser aggressiven negativen Einstellung vieler Ärzte, die möglichst viele Menschen mit Kraft überzeugen müssen, dass Homöopathie nichts bringt. (Ich teile diese Ansichten auch, würde sie aber nie so kommunizieren.) Würde mir einfach wünschen, dass mehr Ärzte ebenso aggressiv den Patienten beibringen würden, dass schlechte Ernährung und Übergewicht/Adipositas ebenso "nichts bringen" - das wäre meiner Meinung nach viel, viel wichtiger, in Anbetracht der Diabetes 2-, KHK-, Schlaganfall- etc. Prävalenz in unserer Gesellschaft...



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