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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo,

    gleich vorab; wenn dieses Thema schon existiert... bitte gern mir einen Hinweis schicken... konnte es bei der Suchfunktion nicht finden.

    Neu im Job stehe ich mit dem Auswerten vom LangzeitEKGs sehr auf Kriegsfuss. Und obwohl -Luxus- ich schon das ein oder andere mit meinen Kollegen zusammen ausgewertet habe macht es nicht Klick.
    Scheinbar kann man scheinbar einiges ignorieren bzw. "rausschmeißen", aber ich hab überhaupt kein Gefühl was relevant ist und was nicht. Okay max HF, min HF... das ist klar... und ob generell SR oder VHF etc auch... aber dann kommen irgendwelche Trigemini oder was weiß ich dazu plus diverse VES und sVES etc... Hilfe!
    Gibt es dafür nicht eine Anleitung oder ähnliches, wie habt Ihr das gemacht?

    Lieben Dank schonmal



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  2. #2
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    Kommt ein bisschen drauf an, wie ihr das bei euch befundet.
    Wir hatten ein Computerprogramm, was das alles automatisch erfasst hat, aber mit einer hohen Quote an Artefakten. Also musste sich irgendjemand durch die Aufzeichnung klicken und manuell korrigieren. Artefakte erkennen ist halt eine eigene Kunst, ebenso wie die Interpretation von irgendwelchen Salven z.B.

    Im Zweifel den zuständigen Oberarzt fragen- hatte da ziemlich viel Glück und einen sehr netten Kollegen kurz vor der Rente mit dem ich regelmäßig sein uraltes Rhythmusbuch konsultiert habe.

    Als erstes musst du halt beschreiben: Welcher Rhythmus? Pausen? Extrasystolen- wenn ja welche- SVES, VES, monotop oder nicht (der Programm rechnet die normalerweise auf ES/h um), Bigemini, Trigemini, Salven. Passt irgendwas zu angegebenen Beschwerden? Passt irgendwas zur Fragestellung?

    Die verschiedenen Auffälligkeiten am besten mal googeln, gibt ein paar brauchbare Tutorials im Netz. Ansonsten sollte halt mal der Weiterbildungsermächtigte seinen Job machen.
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  3. #3
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    Grundsätzlich würde ich das Positionspapier der DGK zur Durchführung von Qualitätskontrollen bei Ruhe-, Belastungs- und Langzeit-EKGs mal grob querlesen. Da stehen immerhin so Dinge wie Indikation und Inhalte der Befundung drin.

    Abgesehen davon muß man ganz einfach grundsätzlich sattelfest in der Rhythmologie sein, um das, was man in der Langzeit-EKG-Auswertung am PC sieht, befunden zu können. Ich finde eigentlich, dass man Artefakte schon recht schnell erkennt, weil da ja einfach alles völlig verzittert ist. Schwieriger wird es dann, einzelne offensichtlich Herzrhythmusstörungen genau zuzuordnen, insbesondere so eine Zuordnung wie "ist das jetzt eine VT oder ein aberrant übergeleitetes Vorhofflimmern"? Das ist im Langzeit-EKG, das ja mit einem 12-Kanal-EKG nicht vergleichbar ist, halt auch nicht unbedingt so gut möglich, andererseits hat man da aber längere Zeiträume und kann da dann doch mal einen Fusion Beat (als Nachweis einer VT) sehen, den das 12-Kanal-EKG nicht erwischt hat.

    WackenDoc hat ja schon ganz gut geschrieben, was du erkennen mußt. Dann kannst du grobe Auswertungen machen, z.B. wieviele Bigemini es pro Stunde sind, wieviele Pausen, welche ist am längsten? Gibt Richtlinien, wie lang eine Pause tags und nachts sein darf.

    Ich habe damals das Langzeit-EKG-Buch von Jan Adamec gekauft. Fand ich so la la. Ganz durchgearbeitet habe ich es defintiv nicht. Wie Wackendoc schon sagt, findet man bestimmt gute Übersichten im Netz, was relevant und was nicht relevant ist. Im allgemeinen gibt es in der Klinik ja so einen typischen Standardtext. Ausserdem sollte dir mal jemand sagen, welche Knöpfe man so drücken muß, um rasch und trotzdem sorgfältig das LZ-EKG auszuwerten oder z.B. die Kanäle zu wechseln, um vielleicht die P-Welle besser zu sehen. Zunehmend orientiert man sich auch an der konkreten Fragestellung und weiß dann, worauf man überhaupt achten muß und was man bedenkenlos wegklicken kann. Ich habe zum Schluß für die meisten LZ-EKGs inklusive Befundung, Ausdruck und Speichern nicht länger als 5 min gebraucht.



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  4. #4
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    Lieben Dank für die fixe Antwort!

    Wir haben auch ein Computerprogramm. Das Artefakte-rausschmeißen, daran hapert es vermutlich tatsächlich.... denn selbst nach dem ersten offiziellen Rausschmeißen von Artefakten erscheinen beim späteren Anklicken von Auffälligkeiten doch wieder offensichtliche Artefakte, die mir aber vorher gar nicht angezeigt wurden... und dann sitz ich schonmal ne halbe Stunde um nochmal alles durchzugehen. (zugegebenermaßen hab ich dabei auch schon die ganze Aufzeichnung radikal gelöscht :0( )

    Eine Kollegin gab mir mal den Tipp später bei der Zusammenfassung, wo auch max, min HF etc steht, alle Auffälligkeiten einmal anzuklicken um zu gucken ob es wirklich welche sind, aber ganz ehrlich; auch da stehen heute gerade wieder im Tausenderbereich irgendwelche Geschichten (u.a. Trigeminus, Bigeminus)... wo Sie dann sagte das kann man einfach ignorieren... Argh... ich glaub tatsächlich die Erfahrung macht es vermutlich.

    Trotzdem lieben Dank!



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  5. #5
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    Dann scheint das aber eher ein Problem mit der Programmbedienung zu sein. Bei dem was ich an der Backe hatte, war definitiv weg ,was als Artefakt bereinigt wurde. Dazu konnte man noch Beispiele übernehmen, die später mit ausgedruckt werden konnten.

    Die Statistik hat das Programm dann alleine gemacht- hat halt einfach alles was es erkannt hat minus das was manuell geändert wurde (meist hat man eher Probleme mit Artefakten statt dass das Ding was nicht erkennt). Grob hat man ja ne Übersicht z.B. ob überhaupt irgendwas höhergradiges (wie Bigemini oder Couplets oder gar Salven) drin war. Ob man jetzt ein paar SVES oder ein paar monotope VES übersehen hat, ist nicht wirklich schlimm oder relevant.

    Alles was besonders ist sollte man genauer beschreiben und da eben den OA fragen. Bei Salven kann interessant sein, wie sie beginnen oder enden.

    Wenn man Zeit hat, kann das tatsächlich Spass machen (hatte ich damals) und ich hab ca. 10-20min gebraucht, je nach AUfzeichnungsqualität. Manchmal hab ich mir halt nen Wolf geklickt bis die Artefakte weg waren.

    Achso- Aufzeichnungsqualität sollte man im Befund erwähnen. Ggf. Empfehlung zur Wiederholung bei unklaren Befunden.
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