Zitat von
Feuerblick
Ihr könnt einfach nur abwarten, was das IMPP als Lösung haben wollte.
Aus der Praxis kann ich nur sagen: Wenn in der Antwort Acetazolamid und drucksenkende Augentropfen steht, dann ist das auf jeden Fall das, was man am wahrscheinlichsten als Sofortmaßnahme durchführt. Tut man übrigens bei jeder Augeninnendruckentgleisung - auch beim akuten Glaukomanfall.
Pilocarpin ALLEINE als Dreierserie wäre auch beim akuten Glaukomanfall nicht richtig. Zum einen, weil das nicht ausreicht, zum anderen, weil es meist nicht mehr wirkt, da die Pupille aufgrund druckbedingter Ischämie auf nix mehr adäquat reagiert. Man muss also zusätzlich den Druck senken. Und deshalb wird man in der Praxis bei jeglicher Augeninnendruckerhöhung erstmal alles geben, was den Druck senkt. ALLES...
Insofern trifft die von den Dozenten ausgewählte Antwort nicht das, was man tatsächlich in der Praxis tun würde. Und ich gehe davon aus, dass das IMPP genau darauf rauswollte, dass ihr den Unterschied zwischen akutem Glaukomanfall (enger Kammerwinkel, plötzlicher Druckanstieg, meist bis 70 mmHg/nicht mehr messbar, heftigste vegetative Symptomatik) und einem Neovaskularisationsglaukom (langsamer Druckanstieg, weiter, aber durch Neos verlegter Kammerwinkel, Druck so zwischen 40 und 50, selten deutlich höher, meist nur Kopf- und Augenschmerzen, eher keine Übelkeit etc.) kennt und wisst, welche Mechanismen durch die Therapie angesprochen werden sollen.