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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #46
    Administrator Avatar von Brutus
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    Zitat Zitat von Grübler Beitrag anzeigen
    Ketamin mono ist meiner Meinung durchaus in Ordnung bzw. sogar angezeigt bei einer eingeklemmten nicht erreichbaren Person mit starken Schmerzen. Das findet sich auch in den Lehrbüchern so wieder. Tendentiell eher intranasal (super Zugangsweg), aber i.m. geht's natürlich auch ("durch die Hose" )... gerade die fehlende Atemdepression ist in dieser Situation das schlagende Argument.
    Wie gesagt, es ist halt unschön, wenn man gerade bei der technischen Rettung dann einen ganz üblen Trip fährt und damit auch noch die Retter gefährdet...
    Und wo wir gerade eh bei den Anekdoten sind: "durch die Hose i.m." habe ich tatsächlich einmal gemacht. Allerdings war das ein Heranwachsender, der sich illegal am Bahnhof KETANEST besorgt hatte und diese mono verkonsumiert hat.
    Der hat sich gegen 2 Retter und einen Notarzt (!) dermaßen gewehrt, dass ich dem verbliebenen RA gebeten habe, er möge doch eine Valium aufziehen und die Aufziehkanüle stecken lassen.
    Da ich eh auf den Beinen gelegen habe und der Oberschenkel gerade so vor mir lag... ... ...
    Nach den 10mg war ein wenig Ruhe. Das hat gereicht, um schnell eine Viggo in den UA zu stecken und eine 2. Valium zu fixen. DANACH war dann Ruhe!

    BTW: auch Ketanest macht in entsprechender Dosis eine Atemdepression! Ja, das muss man wollen, oder man kennt halt nur Antibiotika.

    Opiate ohne vernünftigen Zugang zum Kopf (d.h. zum Atemweg) finde ich zumindest ungeschickt. Es gibt auch Möglichkeiten sein Tun im Zweifel dann zu korrigieren, ja. Ist trotzdem blöd, wenn der Patient mitten in der technischen Rettung aufhört zu atmen, und man grad wegen der Geräte und dem Aufkommen an Helfern nicht ordentlich drankommt bzw. es vielleicht erst verzögert merkt...
    Wobei ja gerade die Opiate mono sehr schön sind. Weil die Menschen ja selbst bei Überdosierungen noch "wach" sind. Und auf Kommandoatmung wunderschön und sehr tiiiiief Luft holen.

    BTT: so, ich habe mir die Frage gerade angesehen und denke, dass das IMPP am ehesten auf das Ketamin / Ketanest raus will.
    Denn der LKW liegt ja auf dem Patienten, er ist eingeklemmt und die Extremitäten sind alle kaputt. Somit dürfte ein i.v. Zugang raus sein, weil die selten einen kaputten Arm freiwillig unter dem LKW ans Fenster halten, um sich pieksen zu lassen.
    Damit bleibt eben die i.m. Gabe übrig, da brauche ich ja nur ein Stück Patient zu sehen und rein damit...
    ASS fällt raus, erstens weil ich nicht noch ein Gerinnungsproblem aufmachen will, und zweitens aufgrund der analgetischen Potenz.
    Tramal s.c.? Soll der arme Patient jetzt auch noch kotzen? Und die Potenz ist auch nicht so der Bringer...
    Propofol und Thiopental sind raus, weil sie Ateminsuffizienz machen und ich keinen Zugang zum Patienten habe...
    I'm a very stable genius!



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  2. #47
    Diamanten Mitglied Avatar von WackenDoc
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    Tramal i.m. hat mal eine Kollegin bei einem Patienten mit Schulterlux machen wollen (und ihn danach mitm Taxi in´s Krankenhaus fahren lassen).

    Übrigens- Ketanest macht in hohen Dosierungen eine Hypersalivation. Falls ihr euch mal wundert, warum der Patient keine Luft mehr bekommt.
    This above all: to thine own self be true,
    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



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  3. #48
    Kognitive Sollbruchstelle Avatar von Sebastian1
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    Zitat Zitat von Brutus Beitrag anzeigen
    BTW: auch Ketanest macht in entsprechender Dosis eine Atemdepression! Ja, das muss man wollen, oder man kennt halt nur Antibiotika.
    Ich gebe präklinisch sehr gerne Ketanest/Dormicum bei traumatisch bedingten Schmerzen in adäquater Dosierung, und zwar vor allem für den Teil der technischen Rettung, sprich: Bis der Patient auf der Trage liegt. Dann schwenke ich auf Opiate um (und da nehme ich halt, was das jeweilige NEF verlastet hat, das geht mit Mo, Piritramid, Fenta oder Sufenta alles gut). Der Vorteil ist halt die schnell einsetzende dissoziative Narkose mit Analgesie. Bei den Opiatanalgetika geht das auch gut, aber grade den Teil, jemanden mit gebrochenen Knochen umlagern zu müssen, empfinde ich mit Ketamin als leichter zu managen.

    Habe (und deswegen habe ich das oben gequotet) allerdings auch schon 2 oder 3mal in normal analgetischer Dosierung Patienten in die Apnoe bekommen. Kurzfristig (wenige Minuten), aber halt in der Zeit zu bebeuteln.

    Und das tückische beim Ketamin sind die verschiedenen Konzentrationen,die so auf dem Markt und durchaus auch in Ambulanzen, NEFs, RTWs und OPs vorhanden sind: Ketamin vs Esketamin und Konzentrationen von 5 mg/ml bis 100 mg/ml. Daher gucke ich da wirklich JEDES mal genau hin.



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  4. #49
    Registrierter Benutzer Avatar von Private Pyle
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    Zitat Zitat von Sebastian1 Beitrag anzeigen
    Ketamin vs Esketamin
    Was ist denn da der große Unterschied? Mir wurde das immer so verkauft, dass beim Esketamin die psychogene Wirkung deutlich abgeschwächt wäre, es aber ansonsten das gleiche wie Ketamin sei.



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  5. #50
    Registrierter Benutzer
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    Danke, Brutus, für deine Einschätzung!

    Zum Unterschied Ketamin vs. Esketamin. Ich habe das so verstanden, dass Esketamin das Eutomer ist und man folglich nur 1/2 der Dosis gibt. Man erhofft sich, dass die NW geringer sind, weil ja nur der aktive Stoff benutzt wird, aber ob das tatsächlich so ist. Bei Citalopram vs Escitalopram scheint es auch keine nennenswerten Unterschiede bezüglich der NW zu geben...



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