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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Liebe Mit-Medilearn-Leute,

    ich bin seit einigen Monaten Assistentin in einer allgemeinmedizinischen Praxis, in der wir viel mit infektiösen (meist Hep und/oder HIV), süchtigen, psychisch kranken und dermatologisch problematischen Patienten arbeiten.
    Schon zu Beginn meiner Tätigkeit musste ich mir von meinem Chef anhören, dass ich mir bei der körperlichen Untersuchung keine Handschuhe anziehen müsste, dass würde Distanz zum Patienten aufbauen.
    Ich entscheide aber nach meinen hygienischen Prämissen, wann ich das mache.

    Dahingegen ist er hinsichtlich des Blutabnehmens völlig übertrieben genau mit der Hygiene, will mir jeden Handgriff vorschreiben, so dass er mich erst recht nervös macht und meine seit Jahren eingeübten Handgriffe stört (ich nehme seit Jahren Blut ab und habe mir nie eine durch mich selbst verursachte Stichverletzung zugezogen). Handschuhe ziehe ich mir prinzipiell an zur BE. Dagegen hat er auch nichts.

    Vor Kurzem hatten wir einen HIV-Pat. mit einer Augenverletzung. Ich zog mir vorsorglich Handschuhe an, auch wenn ich zuerst andere Körperbereiche untersucht habe. Jetzt konnte ich mir mehrmals von meinem Chef sinngemäß anhören, ich hätte ja Angst vor den Patienten, vielleicht sei es ja auch Unsicherheit, und es sei gar nicht nötig, sich zu diesem Zeitpunkt schon Handschuhe anzuziehen, selbst wenn jemand HIV habe.

    Leider ist in mir derzeit sowieso die Erkenntnis gereift, dass er an meiner Weiterbildung nicht viel Interesse zeigt, sondern es anscheinend hauptsächlich darum ging, mich als verhältnismäßig billige "Entlastungsassistentin" anzustellen, weil in der Praxis ständiger Personalmangel herrscht.
    Somit werde ich auch regelmäßig angepfiffen, dass ich nicht schnell genug sei, wieviele Worte ich zu dokumentieren hätte etc. Wenn ich weiterführende Untersuchung ansetze bei anderen Fachärzten, wird auch das kritisiert. Ich würde dann der Praxis zu viel Arbeit generieren. Im Prinzip bin ich dazu da, so habe ich das jetzt für mich interpretiert, dass ich den anderen Fachärzten ermögliche, mehr Freizeit/weniger Überstunden zu haben. Dass ich bisher niemals Patienten ernsthaft gefährdet habe, spielt für ihn anscheinend keine Rolle. Für ihn zählt "Schnell-schnell".

    Dabei wird null berücksichtigt, dass das meine erste Stelle ist. Seinem Weiterbildungsauftrag kommt er nur ungenügend nach. Wichtige Dinge werden tw. nur nebenbei erzählt. Versprechungen nicht eingehalten. EKG-Interpretationen soll ich von Kollegen lernen, die nur unregelmäßig dort arbeiten.
    Wahrscheinlich aus schlechtem Gewissen schickt er mich dann alle paar Monate zu einem Fortbildungstag. Er selbst ist zwar für Rückfragen oft gut erreichbar, aber in seinen Launen auch so wandelbar, dass ich viele Dinge allein entscheide, soweit es für mich vertretbar ist. Wenn ich mich gegen konstruktive Kritik wehren will, wird dies abgeschmettert und nach seinem Gusto interpretiert.

    Mit der Pflege/ArzthelferINNEN verstehe ich mich gut. Sie sind eher auf meiner Seite und jederzeit ansprechbar. Insgesamt ist die Praxis aber sehr vertratscht, man muss also gut aufpassen, wem man was erzählt.
    Ich bin im Moment ziemlich unglücklich, da mir die Arbeit gut gefällt und ich mit dem häufig schwierigen Patienten-Klientel wunderbar auskomme. Leider ist meine Probezeit noch nicht um.

    Wie soll ich mich verhalten?

    Vielen Dank und LG

    e.



  2. #2
    Diamanten Mitglied Avatar von WackenDoc
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    Bist du direkt vom Studium in die Praxis?
    This above all: to thine own self be true,
    And it must follow, as the night the day,
    Thou canst not then be false to any man.
    Hamlet, Act I, Scene 3



  3. #3
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
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    Wieso ist deine Probezeit LEIDER noch nicht um? Schneller und nachhaltiger wirst du nie mehr kündigen können....
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



  4. #4
    Registrierter Benutzer
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    Ja, es ist meine erste Stelle.
    Die Arbeit ist total interessant, deshalb wäre es so schade.
    Außerdem ist es ungünstig, wenn man nach wenigen Monaten geht und das dann im nächsten Bewerbungsgespräch erklären muss.



  5. #5
    Summsummsumm Avatar von Feuerblick
    Registriert seit
    12.09.2002
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    Besser als schlechte Weiterbildung, nichts lernen und Dinge tun, die nicht ganz in Ordnung sind
    Erinnerung für alle "echten" Ärzte: Schamanen benötigen einen zweiwöchigen Kurs mit abschließender Prüfung - nicht nur einen Wochenendkurs! Bitte endlich mal merken!

    „Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“ (Matthias Claudius)



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