Ich spreche aus der niedergelassenen Pädiatrie. Natürlich beschäftige ich mich viel mit banalen Infekten. ABER es sind die Kinder, die ich kenne. Ich weiß, dass dieses eine Kind bei soundso Probleme kriegt, ich weiß, dass die Schwester bei sowas Pneumonien kriegt und welche Ängste bestehen. Die Routine mit den Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen sind bei Kinder einfach wenig Routine. Man muss sich um jedes Kind bemühen. Sie überraschen einen so oft. Ich habe heute eine U7a und eine U8 gemacht, die mich wirklich überrascht haben. Beides 2. Kinder, von denen ich wegen der Eltern und der großen Geschwister ein Bild im Kopf hatte. Stimmte nicht. Kinder sind immer überraschend und besonders. Die Wahrscheinlichkeit der Heilung ist sehr hoch, wenn irgendwas ist. Die wenigen daneben sind furchtbarer als vieles anderes.
Wenn ich nicht KInderärztin wäre, wäre ich vermutlich Gyn-Geburtshilfe (oder Neurologin).
Ich liebe Pädiatrie und finde es auch einfach toll, dass ich manchmal unter der Liege abhören muss, vorher Teddies in die Ohren schauen muss oder mir zusammen mit dem Kind die Rachen der Mütter anschauen muss.
Ich finde nicht, dass Eltern das Problem bei der Pädiatrie sind. Es ist unser Zugang zum Kind. Wir haben Kinder und Erwachsene, mit denen wir kommunizieren müssen. Das ist bereichernd und spannend!