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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #16
    Diamanten Mitglied Avatar von Heerestorte
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    Ich stelle mir ja eine Frage:
    Wieso im 1. Semester schon ein Stethoskop? Und dann noch ein teures von Littmann?
    DocCheck und MDF reichen für Studenten (und viele Ärzte) doch auch locker aus.
    Andererseits kann ich aber auch verstehen, wenn man sich sowas gönnt.

    Da hätte ich dann aber dennoch bis zur Klinik gewartet.
    Manche Unis bieten ja Stethoskope über die Fachschaft billiger an oder man bekommt sogar eins von der Uni geschenkt.



  2. #17
    badet in Sterillium Avatar von Oops!
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    Zitat Zitat von Heerestorte Beitrag anzeigen
    Ich stelle mir ja eine Frage:
    Wieso im 1. Semester schon ein Stethoskop? Und dann noch ein teures von Littmann?
    DocCheck und MDF reichen für Studenten (und viele Ärzte) doch auch locker aus.
    Andererseits kann ich aber auch verstehen, wenn man sich sowas gönnt.

    Da hätte ich dann aber dennoch bis zur Klinik gewartet.
    Manche Unis bieten ja Stethoskope über die Fachschaft billiger an oder man bekommt sogar eins von der Uni geschenkt.
    Ja, weil wir im Modellstudiengang 2.0 bereits im 1. Semester loslegen.
    Es gibt ja keine Vorklinik - Klinik - Trennung mehr.
    Wir schreiben auch kein Physikum, sondern das Äquivalent (zentrale Semesterabschlussklausur im 1. Semester, danach kommen noch andere Prüfungen zur Klausur hinzu).

    Wir werden auch nicht nach Fächern getrennt unterrichtet, sondern nach Modulen.
    Die ersten zwei Wochen hab ich noch versucht, Vorlesungen, Seminare oder Praktika zu verschiedenen Bereichen zuzuordnen. Dies ist Anatomie, aber eben auch Physiologie und Biochemie und...
    Das geht einfach nicht und wäre auch gegen den Gedanken des Modellstudiengangs.
    Es soll eben nicht nach Fächern gelernt werden.

    Das heißt aber auch, dass wir im Bereich Thorax/Herz die Anatomie und Funktion, Physiologie, EKG, Klinik zum Thema Herz gelernt haben, weil Thema: Kreislaufregulierungsstörung.
    Dazu gab es BLS im Training, Vorlesung zum Thema Physik/ EKG etc.

    Jetzt ist Modul „Bausteine des Lebens“ gewesen - alles zu Nukleotiden, Aminosäuren, Proteinen, Lipiden.
    Insgesamt 4 Wochen - jede Woche eine andere Stoffklasse mit einem dazu passenden fiktiven klinischen Fall, den wir selbst erarbeiten dürfen (nennt sich POL - Problemorientiertes Lernen, ist so ein bißchen Dr.-House-mäßig ), Seminaren, Vorlesungen, modulunterstützenden Vorlesungen, Praktikum im Labor.
    Alle Veranstaltungen drehen sich um den Themenkomplex.
    Es ist zB echt genial, im Labor mal eine DNA-Flocke selbst zu fabrizieren.
    Mega!
    Und gleichzeitig lernst du halt das Verhalten und die Arbeitsweise im Labor kennen.

    Jedes Modul gleitet sanft in das nächste über.
    Nächste Woche nähern wir uns dem Citratzyklus

    Wir haben aber auch bereits jetzt schon echte Patienten zu inspizieren, auszukultieren, zu palpieren und zu befunden.
    Wir benötigen also neben Visitenkitteln ein Untersuchungskurs-Kit, Maßband, Stethoskop, Pulsuhr (Sekundenzeiger), Diagnostikleuchte,...
    Aus persönlicher Vorliebe hab ich dazu noch den Reflexhammer nach Trömner, eben weil ich bereits weiß, welchen und in welcher Ausführung (die lange) ich bevorzuge.
    Der wird aber wohl erst im 4. Semester benötigt - bis dahin beklopf ich halt meine befreundeten Nachbarn beim Grillabend damit
    So statt Vorspeise „Einmal Reflexe klopfen, bitte!“

    Hinzu kommt das Training im Bereich der Anamnese. Das heißt: wir machen die Anamnese bei echten Patienten.
    Ein Arzt ist natürlich dabei und passt auf, dass das nicht in die Hose geht und wie wir uns dabei so anstellen
    Die Trainings werden natürlich eigenständig und in modulunterstützenden Vorlesungen vor- und in der Kleingruppe nachbereitet, sonst wär das ja unsinnig.
    Aber ja, wir arbeiten bereits an und mit Patienten.

    Deshalb ist es mir wichtig, dass ich korrekt abhören lerne und dass das Gerät auch zuverlässig funktioniert.
    Dass die Anamnese einwandfrei läuft.
    Dass das gesamte Verhalten einfach passt.
    Bekleidung, Auftreten, Haare zusammen, kurze Fingernägel, kein Nagellack auf den Fingern, kein Kaugummi im Mund etc.
    Welches Selbstbildnis hab ich - welche Erwartungshaltung hab ich an mich, welche hab ich als Patient an einen Arzt, welche hat der Patient an mich, welche hat der Kollege, ein Vorgesetzter/Oberarzt/überweisender Arzt an mich?
    Was war gut, was will ich verbessern?

    Und dazu gehört eben auch, nicht wie ein irres Huhn am Stethoskop rumfriemeln zu müssen
    Es ist auch so schon genug, während „nebenher“ Biochemie läuft, sich alle Normwerte zu merken, Auskulationspunkte etc. und dabei eben jeden möglichen kommunikativen Grundsatz im Rahmen des Arzt-Patienten-Verhältnisses zu bedenken. Daneben noch Trainings im Bereich Peer-Teaching, Berufsrollenreflektion, Kommunikationstraining, Klausurvorbereitung, Wiederholung, Vorbereitung für die kommende Veranstaltung.

    So schlichte Grundsätze der Kommunikation:
    Arztsprech oder Normaldeutsch? Nur um ein Beispiel zu nennen
    Du lernst also grad, wie es anatomisch korrekt heißt, und darfst es im Untersuchungskurs dann in Normalsprech übersetzt aussprechen und erfragen.
    Wir machen zwar noch kein Sono, aber das berühmte „Einmal nass und kalt!“ bevor das Ultraschallgel aufgetragen wird - sowas eben nicht zu vergessen.
    Wie hat sich der Patient unter meiner Gesprächsführung gefühlt? War er zufrieden mit mir?
    Wäre der Oberarzt mit meiner anschließenden Patientenvorstellung zufrieden?
    Bin ich mit mir selbst zufrieden und komm ich zu einer Diagnose?

    Ich nehm das durchaus sehr ernst, ohne die Freude am Studium zu verlieren.
    Aber meine Erwartung an mich selbst ist dann eben, dass ich da nicht wie Schlunz aufkreuze mit knitterigem Kittel und verwuschelten Haaren, dass ich konzentriert bin, zugewandt, offen, kommunikativ fit, freundlich bei gleichzeitiger Konzentration und professionellem Auftreten.
    Das wird auch erwartet und das finde ich auch richtig so.
    Wir haben das Glück, bereits von Anfang an zu Patienten zu dürfen und diese Tatsache ist ein hohes Gut.
    Wir arbeiten mit Menschen.

    Die erste Blutabnahme haben wir bereits hinter uns - allerdings kollegenintern, also an uns gegenseitig.
    War schön! Echt
    Und auch das als Training ansehen. Frage „Hast du eine Pflaster-Allergie?“ bevor ich nach Verneinung dann eins aufklebe, ist sinnvoll.
    Wenn man es sich angewöhnt, sitzt es später besser.

    Wir haben im 2. Semester unter anderem eine Prüfung am Patienten.
    Ich glaube, in dem Fall sind es Simulationspatienten (also Schauspiel-Patienten).
    Pulsstatus, Ernährungszustand, Lungengrenzen, Herz etc.
    Dazu noch BLS-Prüfung.
    Dafür haben wir jetzt die Trainings.
    Und bevor ich mir die Quälerei antue, mit einem schlechteren Stethoskop zu arbeiten, entscheide ich mich direkt für ein solides.
    Mir war das bereits im Vorfeld klar, wenn... dann... Littmann. Welches aus dem Hause war noch unklar.

    Dass mir die Cardiology-Reihe extrem gut gefällt, stimmt sogar.
    Ob das hilfreich wäre, weiß ich nicht. War auch eher ein „Zufallsbefund“ im Rahmen des Ausprobierens.
    Ich hatte nicht gesehen, dass es ein Cardiology war, setze es auf, auskultiere und hab eine Erleuchtung
    Ich war/bin mit meinem Classic III glücklich - wenn es wieder einwandfrei funktioniert.


    Lange Rede, kurzer Sinn: wir brauchen bereits eins.
    Geändert von Oops! (08.06.2018 um 23:48 Uhr)
    Ist wie ne Tür - musste durch!






  3. #18
    Diamanten Mitglied Avatar von Heerestorte
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    Ich weiß nicht, ob ich je so eine lange Antwort bekommen habe, aber ich fühle mich geehrt und bedanke mich für deine ausführlichee Antwort Hätte ich gewusst, dass du im Modellstudiengang bist, dann hätte ich meine Frage gar nicht gestellt
    Jetzt verstehe ich natürlich, wieso du schon eines hast.
    Wir haben Glück und bekommen eines geschenkt, zusammen mit Trömner-Hammer und Leuchte.



  4. #19
    badet in Sterillium Avatar von Oops!
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    Zitat Zitat von Heerestorte Beitrag anzeigen
    Ich weiß nicht, ob ich je so eine lange Antwort bekommen habe, aber ich fühle mich geehrt und bedanke mich für deine ausführlichee Antwort Hätte ich gewusst, dass du im Modellstudiengang bist, dann hätte ich meine Frage gar nicht gestellt
    Jetzt verstehe ich natürlich, wieso du schon eines hast.
    Wir haben Glück und bekommen eines geschenkt, zusammen mit Trömner-Hammer und Leuchte.
    Haha Gerne und danke fürs Feedback.
    Meine Antwort wurde ungeplant lang - quasi als Epikrise formuliert

    Geschenkt ist natürlich extrem genial! Trömner ist zudem eine sehr gute Wahl von der Uni, finde ich.
    Ist wie ne Tür - musste durch!






  5. #20
    straight outta hell
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    Manchmal frage ich mich ja, ob ich die Medizinstudiererei hätte ernster nehmen sollen...
    Ein Wunder, dass ich im PJ angekommen bin. Ich wüsste grad nichtmal, wo ich meinen Reflexhammer suchen soll



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