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Hallo zusammen,
nach endlich überstandener FA-Prüfung Innere Medizin werde ich mich nun in das Feld der ambulanten-hausärztlichen Versorgung begeben. Die Frage ist nur noch, wie... Hatte zuletzt in mehreren Praxen hospitiert; letztlich sind drei in der engeren Auswahl mit aber ganz unterschiedlichen "Herangehensweisen".
1. Angestellt für ca. 32h/Woche, Gehalt 80% vom FA-Gehalt (weil ja auch nur 80% von 40h-Woche: 5 Vormittage, 2 Nachmittage), also ca. 4600€/Monat; geplant ist eine Übernahme der Praxis in einigen Jahren; Praxis hat etwa 1000 Scheine; 1 Chef + 1/2 Sitz für Angestellten (2 ganze Sitze würden von den Räumen her gehen)
Praxis ist für meinen aktuellen Wohnort sehr gut gelegen
2. Angestellt als WB-Assistent Allgemeinmedizin, FA-Gehalt 5800€/Monat; nach WB Übernahme eines Sitzes;
Praxis liegt etwas weiter entfernt als die anderen zwei (aber immer noch in ca. 20 Min zu erreichen); 1200 Scheine, 1 Chef, aktuell noch ein WB-Assistent
3. Direkte Praxisübernahme ab Anfang des nächsten Jahres; Praxislage ähnlich wie Nr. 1 sehr gut von mir zu Hause aus zu erreichen. Chef würde noch 1 bis max 2 Quartale nebenbei mitarbeiten für Fragen etc., 1 Angestellter Arzt würde weiterhin in der Praxis arbeiten; insgesamt könnte man die Praxis noch auf insgesamt 3 Sitze erweitern.
Umsatzzahlen/Reingewinn/Investitionskosten etc hatte ich mir angeschaut und - rein finanziell - sieht das schon auch sehr gut aus.
Ich frage mich nun, was eine sinnvolle Vorgehensweise wäre. Jede der drei Alternativen hat Vor- und Nachteile. Die "sichere Bank" wäre vermutlich eine Anstellung als FA mit dann halt weniger Geld, deutlich mehr Freizeit als bisher, aber ohne Risiko und mit der Möglichkeit, mich in die ambulante Medizin einzuarbeiten. Eine spätere Übernahme des Praxis wäre angedacht.
Sollte ich mich für eine weitere FA-Ausbildung zum Allgemeinmediziner entscheiden, wird es vermutlich anfangs auch nicht so stressig werden, Gehalt als FA wäre auch okay - zumal ich das als Poolarzt mit KV-Diensten ja noch aufbessern könnte; ich hätte Zeit für Zusatzweiterbildungen, würde vom chirurgisch versierten Chef sicherlich einiges lernen können und würde vermutlich ideal auf eine Praxisübernahme hingeführt werden.
Finanziell am besten wäre aber sicherlich die direkte Übernahme der o.g. großen Hausarztpraxis, zumal diese auf dem aktuellen Stand ist und auch unter Berücksichtigung eines gewissen Patientenschwundes noch immer sehr rentabel ist... NUR: von dem ganzen Abrechnungs-/Buchhaltungs-/BWL-Zeug habe ich leider noch mehr oder weniger keine Ahnung. (DIe MFAs sind zumindest sehr firm mit den ganzen DMP/HzV/Abrechnungen-Gedöhns) Die Frage ist natürlich, ob die vom Praxisabgeber angedachten 1-2 Quartale ausreichen, um sich einigermaßen sicher in den Betrieb einzuarbeiten. Naja, außerdem nimmt zwar die Innere Medizin schon einen großen Teil der Allgemeinmedizin ein, ist aber ja beileibe nicht alles, sodass ich da durchaus auch Defizite aufweise...
Alles in allem bin ich sehr unentschlossen. Rein vom Gefühl her scheue ich schon den großen ungewissen Schritt in die sofortige Selbstständigkeit (der Wechsel Klinik -> Praxis ist ohne viel Vorkenntnisse auch bestimmt nicht sooo easy und unriskant). Vielleicht stelle ich mir das aber auch etwas zu kompliziert vor (kann ja auch sein, wenn ich mir so anschaue, wer alles schon auch ohne Einarbeitung eine Praxis übernommen hat)...
Was sind eure Erfahrungen? Ist auch eine recht kurze Einarbeitung ausreichend, sich in den Praxisbetrieb einzuarbeiten oder wäre der "sichere Hafen" WB-AM oder Anstellung die bessere Wahl?
(Anm.: Natürlich gibt's nicht DIE EINE ideale Wahl für alle, aber mich würden eure Meinungen doch schon sehr interessieren!)