Ein weiterer Grund ist, dass ich mich ungerne mit schweren Schicksalen konfrontiere. Nicht, weil ich dafür eine Abneigung verspüre, sondern weil ich sehr emphatisch bin und bei so etwas viel Mitleid verspüre und nicht 100% objektiv sein kann, wenn es sich herausstellt, dass ein junges Mädchen Leukämie oder eine Mutter von drei Kindern einen Gehirntumor hat. Vor allem würde ich solchen Menschen dann gerne viel mehr Zeit/Zuneigung schenken. Aber als Arzt hat man ja (vor allem in der Praxis) nur sehr wenig Zeit für seine Patienten. Häufig ist es dann, wie am Fließband. (wenn man als Kassenarzt etwas verdienen will) und das finde ich moralisch nicht ok. Ich gucke deshalb auch keine Notfall-Medizin Dokus an, weil ich ungerne von zu Hause aus zur Unterhaltung zugucken will, wie ein Mensch, den ich nicht kenne, fast am sterben liegt