teaser bild
Seite 1 von 6 12345 ... LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 5 von 28
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    19.03.2022
    Beiträge
    14

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Hallo, weiß hier jemand, inwiefern es möglich ist, nach Absolvieren eines FA für Innere mit Schwerpunkt (z.B. Innere Med und Kardiologie, 6 Jahre) einen "Allgemein-Internisten", der ja sonst 5 Jahre dauert, zu machen? Verlängert sich dann die Weiterbildung nur um 2 Jahre? Ist das überhaupt möglich?

    Welche Hürden kann es ansonsten geben, wenn man zunächst einen FA Innere mit Schwerpunkt beginnt und später aber doch als Hausarzt tätig sein will?



    Blutdruckmessen ist boso. - Gesundheit ist Vertrauenssache. - [Klick hier]
  2. #2
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    22.05.2014
    Ort
    im Rheinland
    Semester:
    4. WBJ - Labor
    Beiträge
    2.806
    Wenn du später als Hausarzt tätig sein willst, warum denn überhaupt mehr als 1-2 Jahre Innere? Da wäre doch Allgemeinmedizin viel passender...



    Blutdruckmessen ist boso. - Gesundheit ist Vertrauenssache. - [Klick hier]
  3. #3
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    19.03.2022
    Beiträge
    14
    Ich weiß noch nicht, ob ich das später will, möchte mir nur mit Beginn einer Weiterbildungsstelle mit Schwerpunkt nicht gleich verbauen, das später ggf. doch noch in Erwägung zu ziehen. Wobei ich mir bei dem Schwerpunkt ziemlich sicher bin, aber man weiß ja nie.



    Blutdruckmessen ist boso. - Gesundheit ist Vertrauenssache. - [Klick hier]
  4. #4
    Registrierter Benutzer
    Mitglied seit
    21.08.2007
    Ort
    Göttingen
    Beiträge
    776
    Der allgemeine FA Innere hat ausgedient. Der ist inzwischen vollkommener Quatsch. Fachärztliche Niederlassungen für Internisten gibts quasi nicht mehr. Man weiß nie, was die Zukunft bringt. Aber der FA Innere ist aktuell einfach nichts wert.

    Ziel Hausarzt werden: Sich 1 bis 2 Jahre Innere geben und dann dem Moloch Lebewohl sagen, Vielleicht noch ein bißchen Psychosomatik, Chirurgie oder Geriatrie, dann ab in die Praxis als Allgemeinmediziner, nicht als Internist. Alles andere steht vom Aufwand her in keinem sinnvollen Verhältnis zum Ertrag.

    Ziel Facharzt mit Schwerpunkt werden: In meinen Augen derzeit auch nicht mehr sinnvoll, aber das muß jeder entscheiden. Man muß sich bewußt sein, dass die FA-Weiterbildung Innere durch die Pandemie und die Verkürzung der Pflichtzeiten Innere für die Allgemeinmedizin wahnsinnig gelitten hat. In den internistischen Abteilungen ist der Anteil der WBA Allgemeinmedizin stark gestiegen - weil sich Innere eben nicht mehr lohnt. Die paar Leute, die man, weil sie trotz allem einen internistischen Facharzt machen wollen, noch in der Klinik halten kann, setzt man noch mehr als früher ein, um die Stationen organisiert zu halten, vor allem die Intensivstation. Wer in der FA-Ausbildung Innere (egal ob mit oder ohne Schwerpunkt) ist, wird die gesamte Weiterbildungszeit garantiert nicht komplett von Intensiv runterkommen, sondern in dem Bereich verheizt werden, mindestens als Einspringer. Ausnahmen gibt es nur, wenn man mit den richtigen Leuten schläft oder aus anderen Gründen beim Chef einen Stein im Brett hat.

    Ich kann gar nicht in Worten ausdrücken, wie sehr ich davon abraten würde, den allgemeinen Internisten zu machen. Entweder Internist mit Schwerpunkt, dann für 6-8 Jahre das eigene Leben komplett abschreiben, zum Chef immer nett sein, radikal und skrupellos alles daran setzen, weitergebildet zu werden, und hoffen, dass es sich am Ende gelohnt hat und man nach 10 Jahren statt im burnout irgendwo in einer gutlaufenden Praxis sitzt mit viel Geld und entspannter Arbeit. Oder schauen, dass man 1 Jahr Innere irgendwo absolviert und in die Hausarzt-Medizin abhaut. Alles andere ist in meinen Augen komplett bescheuert. Facharzt Innere war vor 10 Jahren schon hart. Aber wenn ich mir anschaue, was heute in den internistischen Abteilungen der Kliniken, zu denen ich noch Kontakte habe, abgeht, packt mich das kalte Grauen. Da hängen Leute seit 4 Jahren auf der Intensiv rum mit dem Versprechen, dass sie danach aber ganz bestimmt irgendwann in die Funktion dürfen. Selbst die Chefs sagen ganz offen, dass sie eigentlich nur hoffen, dass genügend im Ausland ausgebildete Ärzte kommen, die weniger schnell kündigen. Man muß sich bewußt sein: Sämtliche Kliniken kriegen ihre Intensivstationen nicht mehr besetzt. Das führt dazu, dass man - neben Anästhesisten - die paar Leute, die noch FA innere machen wollen, auf der Intensiv verheizt. So lange, bis sie eben irgendwann gehen.

    Falls du tatsächlich zu der Entscheidung kommst, den Internisten ohne Schwerpunkt machen zu wollen, so wirst du keine Probleme haben, aus der Schwerpunkt-Weiterbildung genügend Sachen zusammen zu haben, um den allgemeinen Internisten zu machen. Nach drei Jahren siehst du ja, wie der Hase läuft (hoffentlich). Bis dahin wird einem ja sowieso alles für alles anerkannt, was noch irgendwie mit Innere zu tun hat. Aber ich würde es ganz generell nicht machen.

    Ich habe in den letzten Jahren etliche Leute erlebt, die FA Innere in welcher Form auch immer machen wollten und dann nach vier bis fünf Jahren Selbstkasteiung doch noch hingeworfen und sich umentschieden haben statt den FA fertig zu machen. Und ich habe auch genug Leute erlebt, die sogar noch einen Schwerpunkt gemacht haben und sich dann doch als Hausarzt niedergelassen haben. Weil sie auf absehbare Zeit sowieso keinen Facharzt-Sitz in ihrem Schwerpunkt bekommen werden.
    Geändert von Pflaume (28.01.2023 um 00:41 Uhr)



    Blutdruckmessen ist boso. - Gesundheit ist Vertrauenssache. - [Klick hier]
  5. #5
    Registrierter Benutzer Avatar von Trendafil
    Mitglied seit
    10.03.2019
    Beiträge
    638

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Spannende Sicht von Pflaume. Hier in Österreich ist es nicht ganz so dramatisch, aber auch nicht gut.
    An lehrreiche Rotationen oder gar Funktion kommt man hier als Internist nur ran, wenn man sich wie auch immer etabliert hat und Vorgesetzte hat, die einen gern in der Abteilung hätten.
    Nadelöhr ist hier eher die ZNA. An eine Intensivrotation kommt man sogar relativ schwer ran. ZNA "darf" man hingegen auch als blutiger Anfänger ohne Ahnung von irgendwas.

    Aber zum Thema: ich würde auch vom allgemeininternisten abraten. es ist eine weiterbildung die im endeffekt künstlich in die länge gezogen wird um die Assistenten in unliebsame Abteilungen abzuturfen um dort den personalmangel auszugleichen. die wahrscheinlichkeit schneller (oder überhaupt) in die funktion zu kommen ist ungemein höher wenn man sich bereits im schwerpunktfach befindet.
    unsere allgemeininternisten hocken alle nase lang in der ZNA oder akutaufnahme. in einen funktionsbereich - außer mal ne ERCP spritzen oder was im Herzkatheterlabor anreichen - ist noch keiner rotiert.
    unsere schwerpunktinternisten werden aber nach der grundausbildung schon richtung funktion ausgebildet.

    insgesamt ist innere aber leider sehr verkommen in sachen ausbildung und work life balance. daher, wenn du ein fach mit niederlassung anstrebst, würde ich tatsächlich eher zur allgemeinmedizin tendieren



    Blutdruckmessen ist boso. - Gesundheit ist Vertrauenssache. - [Klick hier]
Seite 1 von 6 12345 ... LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook