- Anzeige -
Interesse an einer Werbeanzeige hier?
mehr Infos unter www.medi-a-center.de
1. In welcher Weiterbildungsrichtung bist du tätig und in welchem Jahr deiner Weiterbildung befindest du dich?
Augenheilkunde, 5. Jahr davon knapp 3,5 Jahre an einer Klinik (Maximalversorger, LKH, komplettes ophthalmologisches Spektrum), dann Elternzeit, jetzt seit knapp 15 Monaten in einer operativen Praxis
2. Wie sieht ein typischer Arbeitstag für dich aus: wann startest du, wie lange arbeitest du und mit welchen Dingen bist du regelmäßig beschäftigt?
Ich beginne um 9h und arbeite bis mittags. Meine Aufgaben sind es, in der Sprechstunde Patienten zu anamnestizieren, untersuchen, ggf Zusatzdiagnostik anzuwenden und sie einer geeigneten Therapie zuzuführen, sei es durch Lokaltherapie (Tropfen etc.), eine OP-Planung oder eine Überweisung an eine Klinik. Dazu kommen kleinere operative Eingriffe von Zeit zu Zeit sowie Laserbehandlungen
4. Wo liegen bei den unter Frage 2 behandelten Themen die Arbeitsschwerpunkte bei deinen Tätigkeiten?
Ganz klar im normalen Sprechstundenalltag wie oben beschrieben
5. Was war das absolute Highlight deiner bisherigen Berufslaufbahn, da das du dich auch heute noch gerne und lebhaft erinnerst?
Es gibt viele Dinge, die mich sehr zufrieden machen, das können Kleinigkeiten wie dankbare Patienten sein genauso wie erste OPs, die gut gelaufen sind. Ein absolutes Highlight habe ich nicht.
6. Welche Erfahrungen und Tipps im Umgang mit dem Pflegepersonal kannst du weiter geben?
Gegenseitige Wertschätzung ist wichtig und das A und O (gilt genauso für Arzthelferinnen natürlich). Es sollte jedoch immer klar sein (und das kann es auch in vernünftigem Tonfall), wer wem weisungsbefugt ist, das erleichtert die Arbeit ungemein. Nichtsdestotrotz immer wieder auch fachliche Nachfragen oder Verbesserungsvorschläge überdenken, die sind häufig Gold wert.
7. Wie geht man aus deiner Erfahrung geschickt mit den ärztlichen Kollegen aus dem Kreise der Assistenzärzte um? Welche Probleme können hier auftauchen?
Im Moment für mich nicht relevant, da ich die einzige Assistentin der Praxis bin.
8. Chef- und Oberärzte als Vorgesetzte lassen sich leider nicht umgehen. Wie sind hier deine Erfahrungen im täglichen Umgang im positiven wie auch im negativen Sinne?
Derzeit absoluter Traumzustand, aber Praxis ist auch nicht Klini, wobei ich auch da eher selten negative Erfahrungen gemacht habe.
9. Wie spielt sich konkret die Weiterbildung ab: arbeitest du einfach nur oder gibt es Unterricht durch Ober- und Chefärzte, um den Anforderungen der Weiterbildungsordnung gerecht zu werden? Führst du ein Nachweisheft zur Weiterbildung? Fühlst du dich gut betreut?
Ich fühle mich hervorragend betreut! Ich darf alles machen, was ich möchte und mir zutraue, es wird mir zugetraut, meine Grenzen selber zu erkennen. Dennoch kann ich jederzeit fragen, wenn ich mir unsicher bin. Dazu holen mich die Kollegen (=Chefs und WB-Beauftragte) häufig mal dazu, um mir interessante oder nicht ganz alltägliche Dinge zu zeigen.
10. Was sind aus deiner Sicht die Vorteile deines Fachgebietes im Vergleich zu anderen Fachrichtungen? Und andersherum: wo liegen die Nachteile des Gebietes, die man in Kauf nehmen muss?
Überschaubares Fach, gute Mischung aus konservativ und operativ, wobei es wie Funkel schon beschrieb mit der operativen Ausbildung zu einem Nadelöhr werden kann. Und auch bei der Sache mit dem Ernstnehmen hat sie Recht
11. Wie beurteilst du die Chancen im Hinblick auf deine weitere Karriere nach der Facharztprüfung? Möchtest du eine Kliniklaufbahn anstreben oder dich niederlassen bzw. was hast du vor und wie sieht es dabei speziell für dein Fachgebiet aus?
Mein Ziel ist es, in dieser Praxis zu bleiben, was durch den KAuf eines weiteren Kassensitzes auch die Pläne meiner Chefs derzeit sind. Ich möchte dabei jedoch im Angestelltenverhältnis bleiben.
12. Stress, Überstunden und lange bzw. häufige Dienste gehören leider immer noch zum Berufsalltag. Fühlst du dich häufig gestresst, machst du viele Überstunden oder schiebst häufig Dienste oder geht es bei dir eher locker zu? Wie gehst du persönlich mit Stress und derartigen Belastungen um?
Stress? Was ist das? Hm stimmt, letzte Woche war ich tatsächlich ganze fünf Überminuten mal da
13. Auch die Familie darf nicht zu kurz kommen: findest du als Vater oder Mutter Betreuungsangebote für eigenen Nachwuchs oder sonstige Unterstützung für ärztliche Eltern im Berufsleben? Wenn ja, welche? Falls es keine gibt: was konkret könnte dir helfen?
Meine zweijährige Tochter geht zu einer Tagesmutter, was das Beste ist, was uns passieren konnte. Nachdem sich hier die Suche nach Betreuungsmöglichkeiten zunächst als eine fast unüberwindbare Hürde gezeigt hatten, hatten wir dann Gott sei Dank Glück mit ihr. Wenn meine Tochter mal akut krank ist (zwei Mal ohne Vorwarnung passiert bisher), dann kann ich mich problemlos abmelden, ohne doofe Kommentare zu ernten, was sicherlich auch mit daran liegt, dass zwei der Kollegen selber zwei bzw. vier Kinder haben und einfach wissen, was das bedeutet.
14. Was möchtest du angehenden Assistenzärzten oder ärztlichen Kollegen als deine zwei wichtigsten Tipps mit auf den Weg geben?
1) Engagiert seine Arbeit tun ja, auf jeden Fall, aber nicht bis zur Selbstaufgabe wie so häufig von Kollegen getan. Es dankt Dir keiner und es bringt Dir selber vor allem nichts
2) Blicke über den Tellerrand wagen, ich bereue es ein wenig, dies nicht mehr getan zu haben.
15. Heute nochmals vor deine Berufswahl gestellt: würdest du noch einmal den Beruf des Arztes wählen?
Auf jeden Fall!