ehem-user-26-08-2022-1228
Guest
Leute, ich bin absolut verzweifelt.
Ich habe meine Matura in Österreich (Nähe Wien in Niederösterreich) 2011 im Alter von 18 Jahren abgeschlossen. Mein Notendurchschnitt war 1,8.
Wenn mich jemand gefragt hat, habe ich immer gesagt, dass ich gerne einmal Kinderärztin werden würde. Lehramt war aber auch eine Option. Nach dem Abi bin ich 1 Jahr gereist, habe ein bisschen gearbeitet und viel gelernt, 2012 den MedAt versucht, allerdings ganz knapp (2 Ränge zu schlecht) nicht geschafft.
Das Gleiche dann noch ein Jahr. Wieder knapp nicht drin (6 Ränge zu schlecht).
Ich war verzweifelt und habe dann beschlossen, Lehramt (Sport+Deutsch) zu studieren und habe mir das Medizinstudium und auch den Beruf Mediziner richtig schlecht geredet (keine Zeit, viel Lernen, psychisch anstrengend…). Hier in Wien hat das Lehramtsstudium eine Mindestzeit von 6 Jahren. Ich habe also vor mich hin studiert, zu Beginn ganz lustig alles war neu, aber je weiter ich im Studium vorankam, desto mehr hatte das Gefühl das ich absolut Nichts lerne. Alle Prüfungen konnte man sich irgendwie 3 Tage zuvor ins Hirn quetschen, es waren teilweise richtig unnötige Sachen, ich war oft den ganzen Tag unterwegs oder beschäftigt und hab mich aber trotzdem leer gefühlt und als ob ich absolut nichts Sinnvolles lernen würde!
Da in Wien großer Lehrermangel ist, und auch die Lehrerinnenbildung reformiert wurde (Lehrer alles Schulstufen werden gemeinsam ausgebildet), habe ich auch schon 1 Jahr 12 Stunden an einer Mittelschule unterrichtet. Und ganz ehrlich - es hat mir überhaupt nicht gefallen. Ich habe immer schon mit Kindern gearbeitet, ich weiß, dass ich auch als Lehrerin gut war, die Direktorin hat mich total gelobt, aber ich will und kann das auf gar keinen Fall mein Leben lang machen!
Es war mir immer schon irgendwie bewusst, aber ich habe versucht, es zu verdrängen und mir den Lehrerberuf schön zu reden!
Nun ja, je näher das neue Semester kommt, desto mehr merke ich, welch Abneigung ich gegen mein derzeitiges Studium habe und wie sehr ich unbedingt Medizin studieren möchte!
Natürlich ärgere ich mich: Ich hätte den MedAt weiter versuchen sollen, im Ausland studieren oder zumindest derzeit arbeiten gehen und Geld verdienen! Andererseits denke ich mir; ich bin jetzt 24, es ist blöd gelaufen, aber es ist muss zu schaffen sein. Lieber 6 Jahre im Leben „verschenken“, dafür dann den Rest des Lebens zufrieden sein. Ich weiß genau, wie sehr mich der Arzt-Beruf ausfüllen würde und was er mir alles geben würde….und ich denke, auch wenn ich erst mit 30 mit dem Studium fertig bin, kann ich noch in der Assistenzarztzeit Kinder kriegen, das klappt sicher irgendwie!
So, also nun konkret:
24 Jahre, 12 Wartesemester, DN 1,8, noch nie in Deutschland studiert. Mein Abschluss des Lehramtsstudiums in Wien wäre nächstes Jahr oder übernächstes Jahr.
Wunsch: Humanmedizin, egal wo.
Was soll ich eurer Meinung nach tun?
Die Grenze für Wartesemester Human liegt momentan liegt bei 14, für Zahn bei 12. Soll ich mich zum SS für Zahnmedizin bewerben und hoffe, irgendwann darüber zu Human zu kommen?
Soll ich 1 Jahr warten und hoffen, dass es bei 14 Wartesemester erstmal bleibt? Soll ich dann lieber hier arbeiten gehen und Geld verdienen oder mein Studium fertig machen?
Ich bin komplett verzweifelt…und freue mich über jeden Tip!
Gleich vorweg: Für Privatunis habe ich leider kein Geld, zudem würde ich da auch eher ungern studieren…