Soweit ich weiß gibt es für die Abrechnung über die Hochschulambulanz doch auch Voraussetzungen? Da kann ja nicht jeder x-bliebige Patient mit Überweisung "erbitte MRT Knie" vorbei kommen.
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Als Uni darfst du aber über Hochschulambulanz auch GKV abrechnen. Wir sind aber auch über den genehmigten Fällen und versuchen deshalb die unbezahlten zu reduzieren.
Soweit ich weiß gibt es für die Abrechnung über die Hochschulambulanz doch auch Voraussetzungen? Da kann ja nicht jeder x-bliebige Patient mit Überweisung "erbitte MRT Knie" vorbei kommen.
Natürlich nicht, das hat auch keiner behauptet.
Eine zentrale Befundung über einen großen Dienstleister, der hoch spezialisierte Radiologen beschäftigt und lokale zeitliche Unterschiede im Untersuchungsaufkommen ausmitteln kann, würde schon dadurch eine enorme Zeitersparnis liefern.
Ganz genau darum geht es. Und wer kann das in Zukunft wohl eher leisten. Eine Praxis mit 3 Radiologen oder ein Unternehmen wie Siemens mit fast 100 Mrd. Euro Jahresumsatz?
Ich glaube du unterschätzt, wie viel Geld damit zu verdienen ist. Wo ein Privatunternehmen sehr viel Geld erwirtschaften kann, wird es auch viel investieren. Nach erfolgreichem Proof of concept wird der Aufbau der entsprechenden Infrastruktur durch die Privatwirtschaft enorm schnell gehen.
Ein großes Haftungsproblem sehe ich nicht wirklich, es wird erstmal für relativ lange Zeit weiterhin einen verantwortlichen Radiologen geben, nur glaube ich nicht, dass der noch in einer kleinen Praxis sitzen wird und quasi ein Allrounder sein wird.
Ob durch KI mittel- bis langfristig weniger Radiologen gebraucht werden, ist sehr schwer abzusehen. Aber dass sie die Arbeitsabläufe von Radiologen verändern wird, ist ziemlich offensichtlich. Und ich halte es für durchaus realistisch, dass das die Ära der ärztlich geführten radiologischen Kleinpraxen beenden wird.
Denkbar wäre, dass eine Firma wie Siemens z.B. Untersuchungszentren betreibt, in denen die Patienten von MTAs nach Vorgaben der KI untersucht werden, um Bilder für die zentrale KI-gestützte Befundung zu generieren.
Möglicherweise sitzt dann noch ein schlecht bezahlter ärztlicher Kollege dort rum wegen der alle Jubeljahre mal vorkommenden schweren KM-Reaktionen. Oder dort wird eben ein Vidierungsplatz eingerichtet, wo ein Radiologe Befunde aus dem System, nicht unbedingt aus dieser konkreten Praxis, sichtet, damit jemand vor Ort ist.
Geändert von GelbeKlamotten (20.07.2020 um 17:12 Uhr)
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Nein? Also ich würde jede Wette eingehen, dass täglich unzählige Pneus erst nach 2 Stunden oder mehr gesehen werden.
In meiner Abteilung ist es absolut keine Seltenheit, dass man Röntgenbilder im Dienst erst mehrere Stunden nach der Untersuchung anschauen kann. Wenn du innerhalb von 2 Stunden mit 10 Notfall-CTs beschossen wirst, musst du halt abwägen: die Röntgenliste durchschauen oder lieber die Stroke-CT befunden, bevor dem Patienten das Hirnparenchym abstirbt? Ich entscheide mich dann meistens für letzteres.
Da muss man sich dann als Radiologe/in darauf verlassen, dass der klinische Kollege, der den ZVK gelegt hat, das Bild hoffentlich selbst angeschaut und verstanden hat. Ist manchmal auch der Fall, bei weitem nicht immer.
Ich habe nicht nur einmal einen noch nicht erkannten pneu erst nach mehreren Stunden telefonisch durchgeben können.
Und es geht ja auch um Negativbefunde. Ich schätze mal für den Kliniker wäre es auch beim 0815 Befunde „Kein Pneu, keine Infiltrate, keine PLE“ nett, wenn er den zeitig bekommen würde. Und du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass solche Befunde immer innerhalb von 2 stunden im system sind? Falls doch, dann arbeiten wir offensichtlich unter sehr unterschiedlichen Bedingungen.