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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo
    Ich studiere momentan im 4. Semester, stehe also eigentlich kurz vor dem Physikum. Momentan trennen mich von der Zulassung allerdings noch die Biochemie in 1,5 Wochen und das Ergebnis einer überraschend schwierigen PsychSoz-Klausur, von der ich allerdings glaube, dass ich knapp bestanden haben dürfte.

    Gerade was Biochemie angeht, bin ich momentan aber einfach nur am Verzweifeln, vor allem weil das Semester ohne Reduzierung des Stoffes um drei Wochen verkürzt wurde und so u.a. die Vorlesungen mit neuem Stoff bis drei Tage vor der Klausur laufen. Dadurch versuche ich bisher vor allem den neuen Stoff erstmal zu erarbeiten und nebenbei halbwegs regelmäßig zu kreuzen, wobei ich aber nur bei circa 40-45% liege. Ich weiß, dass sich das vermutlich noch steigern wird, wenn ich ab nächster Woche mehr auswendig lernen werde, aber ich bin trotzdem skeptisch, ob es reichen wird.

    Auch unabhängig von der aktuellen Problematik hat sich in den bisherigen Semestern immer mehr gezeigt, dass ich Probleme mit dem vielen auswendig lernen habe und so waren manche Klausuren sehr knapp oder ich hatte z.B. in Anatomie einfach großes Glück mit den Prüfern. In der Schule bin ich mit relativ geringem Zeitaufwand sehr gut damit gefahren, erst Zusammenfassungen zu schreiben und dabei die Zusammenhänge zu verstehen, und dann am Abend vor der Klausur noch einige Details ins Kurzzeitgedächtnis zu lernen. Das funktioniert in der Uni natürlich nicht und ich bin auch nach 4 Semestern immer noch überfordert damit, einfach so etwas auswendig zu lernen, was vor mir liegt und ich nicht über Verständnis herleiten kann. Entsprechend investiere ich meistens enorm viel Zeit, um erst eine Zusammenfassung zu erstellen und dann viel aufzumalen oder ähnliches und habe selbst dann größtenteils die Zusammenhänge im Kopf aber Lücken bei den reinen Fakten. Zudem habe ich mittlerweile schon große Bereiche wieder vergessen und bin z.B. bei Muskeln schon fast froh, wenn ich nur zeigen kann, wo sie liegen...

    Entsprechend bin ich gerade einfach am Überlegen, ob es für mich nicht besser wäre, in einem halben Jahr alle Inhalte wirklich strukturiert zu lernen statt zu hoffen, irgendwie mit "Halbwissen" und viel Glück durchs Physikum zu kommen. Gleichzeitig möchte ich natürlich gerade auch nicht kneifen und mich von Klausur und Physikum abmelden, nur weil es einfacher scheint und ich mir einrede, dass Zeit für Karteikarten das Physikum in einem halben Jahr machbarer macht. Ich hätte das Glück, dass meine Eltern mir eher zureden und es auch finanziell tragen würden, mal einen Gang runterschalten, weil sie sehen, wie fertig ich gerade bin. Es ist für mich einfach nicht leicht einzusehen, dass ich nach einem bisher sehr gradlinigen Weg (Abi, dann direkt Studium und - wenn ich diesen Herbst bestehen würde - Physikum mit knapp 20), vielleicht doch nicht alles schaffe, nur weil ich es unbedingt möchte.

    Natürlich würde ich gerne im Herbst in die Klinik starten und mit meinen Freunden in einer Physikums- und Lerngruppe bleiben, aber ich bin einfach ins Zögern gekommen. Hat jemand von euch kurz vor dem Physikum geschoben?

    Ich hoffe, dass mir hier vielleicht der ein oder andere, seine Meinung dazu sagen kann, mit dem Physikum habt ihr natürlich auch so eure Erfahrungen und durch die Anonymität fällt es mir einfach leichter etwas auszusprechen, was ich mir gerade erst langsam eingestehe.

    Schon mal danke für alle Antworten!



  2. #2
    Diamanten Mitglied
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    Semester:
    5. WBJ Psychiatrie
    Beiträge
    10.643
    Karteikarten fürs Physikum klingt nach einem extrem großen Aufwand. So ruiniert man sich ja selbst. Das scheint allgemein dein Problem zu sein: du kannst nicht priorisieren, du lernst sehr ineffizient. Du musst gar keine Zusammenfassungen schreiben. Du musst dir gar nicht alles aufmalen. Du musst gar nicht so viel auswendiglernen. Und du musst schon gar nicht alles auswendiglernen.

    Ich glaub, dass so ein zusätzliches Semester erst recht dazu führen könnte, dass du dich zu Tode lernst. Weil du dann genug Zeit hättest, um deinen exzessiven Lernwahnsinn tatsächlich durchzuziehen - dann wärst du am Ende völlig k.o. und dem Burnout nahe. Ich an deiner Stelle würde mich eher zum effizienten Lernen zwingen - eigentlich reicht es, wenn du am 13. Juli mit der Vorbereitung auf das Physikum anfängst. Und wenn du am Montag anfängst, hast du acht Wochen Zeit - früher würd ich definitiv nicht anfangen. Kreuze viel, dann kreuze alle falsch gekreuzten Fragen nochmal, usw. Das ist IMHO viel wichtiger als das eigentliche Lernen. Denn wie du ganz richtig sagst, merken kann sich all diese Details sowieso fast niemand. Wichtiger ist, dass man nach genug Erfahrung mit den IMPP-Fragen irgendwann "spürt", welche Antwort die richtige ist.

    Ich glaube, dass das Schieben des Physikums fast immer ein Fehler ist. Meist hat man die Probleme, die einen ursprünglich zum Schieben veranlasst haben, auch ein Semester später noch. So wäre es glaub ich auch bei dir.



  3. #3
    Göttingen Registrierter Benutzer
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    86
    Kann Davo nur zustimmen, vor allem was den Punkt betrifft dass du dich in einem halben Jahr wahrscheinlich nicht sehr viel besser fühlen wirst. Das Physikum ist nun mal ein ziemlicher Brocken der die meisten von uns psychisch belastet hat. Durch den Stoffumfang wird man sich wahrscheinlich nie zu 100% vorbereitet fühlen und nachdem die ganze Prozedur an einem vorbei gegangen ist wird man merken, dass das auch gar nicht nötig war. Versuche an dich zu glauben, folge einem Lernplan, kreuz' was das Zeug hält und dann wirst auch du diese rießig erscheinende Hürde meistern!



  4. #4
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    192
    Ich kann mich da auch nur anschließen. Ich selbst habe letztes Jahr im Herbst kurzfristig das Physikum geschoben. Bei mir war sehr viel los, ich war einfach nur richtig erledigt und wollte eine Pause. Die Probleme haben sich zwar größtenteils geklärt gehabt, aber eben nicht alle. Dazu kommt - und den Teil habe ich wirklich unterschätzt - jetzt bist du im Lernen drinne. Das halbe Jahr wirft dich total raus. Man vergisst so viel und die Lücken, die du angesprochen hast, sind danach noch größer.
    Ich bereue es nicht, dass ich mir eine Pause genommen habe, aber ich hätte das Physikum, im Nachhinein, lieber damals durchziehen sollen und mir dann die Pause nehmen sollen. Also aus eigener Erfahrung würde ich dir ebenfalls davon abraten. Die Entscheidung liegt allerdings alleine bei dir.



  5. #5
    Diamanten Mitglied
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    München
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    Kurz vor meinem Physikum haben auch einige Freunde und Bekannte noch die Reißleine gezogen und die Prüfung geschoben. Ich hatte auch denkbar schlechte Voraussetzungen, da ich eine Physio-Klausur wiederholen musste und dann auch noch einen mega frühen Termin fürs Mündliche hatte, so dass zwischen der Physio-Nachholklausur und dem mündlichen nur knapp 3 Wochen lagen (und danach hatte ich nochmal 2 Wochen bis zur schriftlichen Prüfung). Ich habs dann trotzdem durchgezogen, weil ich das einfach hinter mir haben wollte. Und was wäre denn im schlimmsten Fall passiert? Ich hätte im nächsten Semester nochmal antreten müssen, es wäre also das gleiche Szenario gewesen, wie wenn ich geschoben hätte. Hab dann auch beide Prüfungen geschafft, natürlich nicht mit Top-Note, aber meine Freunde, die ein Semester später geschrieben haben, haben natürlich auch nicht das komplette Semester dafür gelernt, sondern kurz vor knapp angefangen und hatten teilweise auch keine wirklich bessere Note wie ich. Dafür aber ein halbes Jahr verloren.



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