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  1. #1
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    Hallo

    Ich bin Radiologe in Indien und habe meine gesamte medizinische Ausbildung in Indien absolviert. Nach meiner Facharztausbildung (Facharztausbildung) habe ich fast 5 Jahre Erfahrung in der Radiologie. Ich bin daran interessiert, meine Karriere in Deutschland fortzusetzen. Ich habe alle Sprach- und Prüfungsanforderungen gelesen und gründlich verstanden, die ich erfüllen muss, bevor ich eine Stelle bekommen kann (Assistenzarzt-/Facharztausbildung). Ich habe kein Problem damit, alle 5 Jahre der Ausbildung zum Assistenzarzt noch einmal zu wiederholen oder mit dem Gehalt. Die Gründe dafür, dass ich Deutschland als Berufswahl in Betracht ziehe, sind eine gesunde Work-Life-Balance, eine stabile und friedliche Gesellschaft. Das sind die Gründe. Keine Ambitionen auf Geld, beruflichen Ruhm oder ähnliches. Nur ein bescheidenes, friedliches und glückliches Privat- und Berufsleben. Allerdings hatte ich gewisse Zweifel hinsichtlich des derzeitigen Standes der Dinge in Bezug auf Ärzte aus Nicht-EU-Ländern. Es wird eine große Hilfe sein, wenn Sie mir dabei helfen können.

    1: Deutschland hat wegen des Ärztemangels ab 2012 seine Türen für ausländische Ärzte großzügig geöffnet. In dieser früheren Phase waren die Anforderungen nicht sehr streng, und die Einreise war relativ einfach. Im Laufe der Jahre wurden die Anforderungen jedoch zu Recht verschärft, um die strikte Einhaltung von Sprache und Qualität zu gewährleisten. Ich kenne Leute, die in den Jahren 2012-13 nicht einmal die Fachsprachprufüng geben mussten. Nach und nach wurden diese jedoch obligatorisch, und jetzt umfassen die Anforderungen für Nicht-EU-Ärzte medizinisches Deutsch B2/C1-Niveau, Fachsprachprufüng (medizinisches Deutsch), Kenntnisprüfung (medizinischer Kenntnistest), um eine Approbation (unbefristete ärztliche Approbation) zu erhalten. Erst nach Erhalt der Approbation kann ein Nicht-EU-Ärzt eine Assistenzarzttätigkeit (äquivalent zum Facharztauszubildenden/ Facharztanwärter) erhalten, um die erforderliche Ausbildung zu absolvieren und Facharzt zu werden. Ursprünglich waren die Erfolgsquoten bei diesen Prüfungen auch höher, aber jetzt sind auch diese Prüfungen sehr hart und unsicher geworden. Mich interessiert, wie hart es jetzt genau ist, diese Prüfungen für einen Nicht-EU-Arzt zu bestehen?

    2: Wie wettbewerbsfähig ist es für einen Nicht-EU-Arzt, eine Stelle in einer radiologischen Abteilung zu bekommen? Ich habe kein Problem mit dem Land oder ländlichen Gebieten. Da die Radiologie überall auf der Welt konkurrenzfähig ist, gibt es auch in der Radiologie viele offene Stellen für Assistenzarzt-Stellen? Ich habe 10 Veröffentlichungen in von Fachkollegen begutachteten, publizierten und indexierten Zeitschriften und hatte bisher eine anständige akademische Karriere hier in Indien. Ich habe sogar ein europäisches Diplom in Radiologie (EDiR). Viele Leute sagen jedoch, dass sich die Türen für Ärzte aus Nicht-EU-Ländern jetzt zu schließen beginnen. Ich möchte nur wissen, wie die tatsächlichen Chancen für einen Nicht-EU-Arzt stehen, irgendwo in Deutschland eine Assistenzarztstelle in der Radiologie zu bekommen.

    3: Wie ist die Work-Life-Balance für einen Assistenzarzt in der Radiologie? Eine gute Work-Life-Balance und Seelenfrieden sind meine einzigen Prioritäten, nicht Geld oder beruflicher Erfolg. Wenn ich dies im Hinterkopf behalte, ist Deutschland eine gute Wahl für mich? Was würden Sie empfehlen?

    PS: Ich bin mir der strengen und hohen Sprachanforderungen voll bewusst und bereit, sie anzugehen. Was mich jedoch beunruhigt, ist der Mangel an Informationen über die Chancen, Schwierigkeiten beim Bestehen/Unsicherheiten für Ärzte aus Nicht-EU-Ländern im Hinblick auf die Prüfungen. Ich weiß, dass Vorbereitung und harte Arbeit der Schlüssel ist, aber es ist immer besser, die Situation vollständig und genau einzuschätzen, bevor man sich auf eine solche lebensverändernde Entscheidung einlässt.

    Ich bitte um Hilfe.

    Danke



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  2. #2
    Registrierter Benutzer
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    Bin kein Radiologe, aber die Worklife Balance der Radiologen die ich kenne scheint ganz gut zu sein, die meisten sind mit ihrer Arbeit zufrieden. Hängt aber sicher auch von der konkreten Klinik ab. Falls es bei dir nicht so sein sollte kannst du immer noch die Klinik wechseln, das steht jedem frei. Ein indischer Kollege hat das auch getan und das ging problemlos; insofern denke ich nicht dass die Herkunft eine Rolle spielt. So viel auch zum Thema Karrierechancen - wenn alle Sprach-und Kenntnisprüfungen bestanden und mindestens eine Berufserlaubnis, besser noch eine Approbation, vorliegt wirst du eine Stelle finden - wahrscheinlich nicht nur eine; ich denke du wirst mehrere zur Auswahl haben wenn du dich öfter bewirbst.

    Wie schwer genau die noch ausstehenden Sprach-und Kenntnisprüfungen sind kann ich dir leider nicht sagen da ich in Deutschland studiert und Examen gemacht habe. Ich denke mir aber, dass es keinen Unterschied machst ob du dir darüber Sorgen machst oder nicht. Du hast keinen Einfluss darauf wie schwierig es wird, du kannst es nicht ändern. Deshalb halte ich es für das Beste wenn du dich einfach nach bestem Wissen und Gewissen gründlich vorbereitest und dich für die Prüfung einfach anmeldest.

    Mach es einfach - viele vor dir haben es geschafft (hatte auch schon insgesamt mehrere indische Kollegen die das hingekriegt haben) und ich bin mir sicher dass du es mit guter Vorbereitung auch schaffen wirst. Sei zuversichtlich.

    Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute!



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  3. #3
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    Zitat Zitat von dell86 Beitrag anzeigen
    I Mich interessiert, wie hart es jetzt genau ist, diese Prüfungen für einen Nicht-EU-Arzt zu bestehen?
    Ein Großteil der Kollegen aus dem Ausland besteht diese Prüfungen. Das Ausmaß der Prüfung hängt auch davon ab, an welcher Uni du im Ausland warst und inwiefern das hier anerkannt wird.

    Zitat Zitat von dell86 Beitrag anzeigen
    2: Ich möchte nur wissen, wie die tatsächlichen Chancen für einen Nicht-EU-Arzt stehen, irgendwo in Deutschland eine Assistenzarztstelle in der Radiologie zu bekommen.
    Die sind gut, vor allem mit Vorerfahrung. Wie auch in Indien, gibt es gute und schlechte Chefs und Kliniken.
    Kleiner Tipp: Man kann übrigens auch in einem Institut für Neuroradiologie anfangen (hier noch mehr Stellen frei) und dann rotieren (meist haben die Chefs Rotationsprogramme)


    Zitat Zitat von dell86 Beitrag anzeigen
    3: Wie ist die Work-Life-Balance für einen Assistenzarzt in der Radiologie? Eine gute Work-Life-Balance und Seelenfrieden sind meine einzigen Prioritäten, nicht Geld oder beruflicher Erfolg. Wenn ich dies im Hinterkopf behalte, ist Deutschland eine gute Wahl für mich? Was würden Sie empfehlen?
    Da wird es viele Unterschiede geben. Die Work-Life Balance ist als Facharzt in der Praxis sicherlicher besser als in einer großen Uniklinik mit 24h Betrieb.
    An den großen Kliniken gibt es Dienste und Schichtarbeit (bei der Bewerbung fragen). An kleineren Häusern ist möglicherweise weniger Nacht und Schichtarbeit. In Praxen gibt es auch manchmal Schichtbetrieb, aber praktisch nie Nachtarbeit oder Notfälle wie Stroke CT / Trauma CT o.ä.

    Gibt hier einige Leute im Forum, die in großen radiologischen Kliniken arbeiten oder Praxisinhaber sind.



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  4. #4
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
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    1. Die Tür für nicht EU-Ärzte wird gefühlt und entgegen allen Beteuerungen immer weiter aufgemacht, weil D zunehmend unattraktiv für EU-Ausländer wird

    2. Die Sprachprüfung ist teilweise ein Witz, es bestehen Leute, mit denen man kaum ein Gespräch führen kann. Geschweige denn ein Fachgespräch. Mag natürlich örtlich unterschiedlich sein. In Thüringen sind sie m.W. sogar ganz ausgesetzt. Falls der Post vom TE selbst verfaßt wurde, sehe ich da gar keine Probleme. Spezielle Kenntnisprüfungen gibt es ja nicht.

    3. Speziell in der Radiologie besteht das Problem mit der deutschen Strahlenschutzverordnung, also erst mal Kurse und monatelange Zeiten für die Fachkunde absolvieren, bevor man z.B. Dienste machen oder alleine arbeiten darf. Kann unbefriedigend sein, wenn man anderswo schon weiter war. Im konkreten Fall würde der TE vermutlich als Anfänger im 1. Jahr eingestellt und bezahlt werden, mit Diensten nach 1 Jahr oder so, je nachdem wie der Arbeitgeber sich an die Gesetze hält. Anerkennung von fachlichen Qualifikationen ist nochmal eine andere Baustelle

    4. Die Anzahl der Ärzte aus Indien ist in Deutschland eher gering, und in der Radiologie erst recht. Tatsächlich habe ich 2,3 Kollegen kennengelernt, die aus privaten Gründen nach Deutschland gekommen sind und retrospektiv lieber nach UK oder in ein anderes Commonwealth-Land gewechselt wären. Vielleicht mal in einem Expat-Forum nachfragen, wie man die Situation hier so einschätzt?

    5. Für die Arbeit in einer Praxis oder eine besser dotierte Stelle in einem Krankenhaus ist der Facharztstatus zwingend. Wie schwer sich die Anerkennung eines indischen Abschlusses darstellt, kann ich nicht abschätzen.
    Geändert von tarumo (03.10.2020 um 21:17 Uhr)
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



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  5. #5
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    Zitat Zitat von tarumo Beitrag anzeigen

    4. Die Anzahl der Ärzte aus Indien ist in Deutschland eher gering, und in der Radiologie erst recht. Tatsächlich habe ich 2,3 Kollegen kennengelernt, die aus privaten Gründen nach Deutschland gekommen sind und retrospektiv lieber nach UK oder in ein anderes Commonwealth-Land gewechselt wären. Vielleicht mal in einem Expat-Forum nachfragen, wie man die Situation hier so einschätzt?
    Ja die Erfahrung habe ich auch gemacht.



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