Hey liebe Medilearn-Gemeinde!

Ich habe zwei Jahre als Assistenzarzt an einer Uniklinik gearbeitet, dann aber gekündigt, weil ich dachte, dass es das nicht gewesen sein kann .

In meiner Zeit an der Uni habe ich mit super vielen Ärzt*Innen gesprochen, die unzufrieden sind, weil die Arbeitsbedingungen so sind, wie sie eben sind. Und irgendwie verstehe ich bis heute nicht, wie es rein marktwirtschaftlich sein kann, dass wir Ärzt*Innen so ein knappes Gut sind, unsere Arbeitsbedingungen aber nicht deutlich besser werden.

Aus einer Bierlaune heraus habe ich dann mit zwei Freunden angefangen, selbst eine Initiative zu starten, um unsere Bedingungen zu verbessern. Nachdem wir strukturiert mit vielen Ärzt*Innen und einigen Kliniken gesprochen haben, sind wir jetzt dabei felixmedicus.de aufzubauen.

Bei uns ist die Idee, dass Ärzt*Innen sich ein anonymisiertes Profil mit ihren Weiterbildungswünschen und Anforderungen an die Arbeitsbedingungen anlegen. Die Kliniken können die Ärzt*Innen kontaktieren, deren Profile sie interessant finden und deren Wünsche sie erfüllen können.

Durch die Anonymität erhoffen wir uns, dass Bewerbungsgespräche (bzw. die Chats davor) endlich ehrlich geführt werden und Ärzt*Innen sich frühzeitig nach neuen Stellen umsehen können, ohne Angst zu haben, dass der aktuelle Chef auf dem Golfplatz davon erfährt.

Der umgedrehte Bewerbungsprozess soll dazu führen, dass der Wettbewerb unter den Krankenhäusern größer wird und sich so ein Druck einstellt, bessere Bedingungen für Ärzt*Innen zu schaffen. So könnte man das System zu einer Veränderung zwingen.

Was haltet ihr von dieser Idee? Kennt ihr viele Leute, die unzufrieden sind? Würdet ihr mitmachen?

Beste Grüße aus Köln
Niklas