teaser bild
Seite 9 von 32 ErsteErste ... 567891011121319 ... LetzteLetzte
Ergebnis 41 bis 45 von 159
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #41
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
    Mitglied seit
    31.05.2004
    Ort
    Westfalenpott
    Beiträge
    15.951

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zu a) Mag sein, dass es in einigen Ruhrgebietsstädten ein leichtes Bevölkerungswachstum gegeben hat, da das aber eher durch Flüchtlinge oder einkommensschwache Bevölkerungsgruppen erfolgt, löst das nicht das Problem der fallenden Einkünfte in der GKV, sondern verschärft es eher.
    Und sie Querfinanzierung ist eben kein Pseudoargument. Wenn der Staat über die Beihilfe Rücklagen für die Beamten bildet, ist deren Finanzierung auch in Zukunft bereits gesichert, im Gegensatz zu den GKV-Versicherten.
    Und natürlich geht es nur uns Geld, darüber reden wir doch schon die ganze Zeit
    Es gibt genug gierige Politiker, die für kurzfristige Ziele die PKV- und Beihilfeeinlagen plündern wollen, da ist die Gerechtigkeitsdiskussion vorgeschoben.
    Daher nochmal die Frage: werden GKV-Versicherte tatsächlich so viel ungerechter behandelt? Abseits von Klischees...

    Zu b) ah ok, Deine Aussage basiert auf einer eigenen Beobachtung mit n=3. Die Evidenz überzeugt mich.
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  2. #42
    Banned
    Mitglied seit
    04.07.2014
    Beiträge
    1.816
    a) Nee da verstehst du wieder etwas falsch. Es geht hier nicht um Ruhrgebietsstädte. Die Bevölkerung ist gewachsen. Dieses Szenario mit schrumpfender Bevölkerung wird schon seit den 80er Jahren angeleiert. Faktisch ist die Bevölkerung gewachsen und nicht nur durch Leute, die garnicht arbeiten. Im Gegenteil machen sie die Jovs, die keiner will. Die PKV Mitglieder (also Begüterte und Beamte) haben den Vorteil niedrigerer Beiträge. Den Mitgliedern geht es nur ums Geld, dies war gemeint. Eine Person mit Behinderung oder chronischer Erkrankung wird erstmal in der PKV abgelehnt, in der GKV muss sie genommen werden. Das ist unfair. Eine reiche, priviligierte Schicht entzieht sich somit der eigentlichen Solidargemeinschaft, wo auch "teure" Patienten drin sind mit chronischen Erkrankung und schafft ein Scheinabbild der Gesellschaft mit Einkommen >60.750€ und Beamtenstatus. Daher auf die Frage: Werden GKV Pat. ungerecht behandelt ein klares JA, vor allem wegen der unterschiedlich hohen Beiträge und der Tatsache, dass die GKV jeden nehmen muss und die PKV unliebsame Patienten nicht aufnimmt (nur so geht das nämlich mit den niedrigeren Beiträgen). Die GKV hat ebenso Rücklagen, wie bereits mehrfach erwähnt. Auf der anderen Seite könnte die GKV deutlich mehr prüfen, ob Behandlungen in dieser Form notwendig sind: Als Extrembeispiel dient hier die Homöpathie. Es wäre allerdings wünschenswert, wenn die GKV einschreitet, bevor Resourcen genutzt werden.
    Eine "Quersubventionierung" bleibt eine Pseudoargument. Wenn es sie die PKV nicht gäbe, gäbe es ja noch mehr Resourcen in der GKV. Diese werden der GKV entzogen, weil die Reichen noch reicher werden wollen und Beamte einen nicht nachvollziehbaren Sonderstatus haben. Oder gibt es einen Grund, warum sie in die PKV müssen ohne die Bemessensgrenze zu erreichen? Außer das übliche: Das war schon immer so und muss für immer so bleiben.

    b) Ich bin an dieser Uniklinik nur 1 Jahr und werde auch nicht so lange bleiben mehr hoffentlich, und dann schon N=3. Kann man ja hochrechnen. Für die 3 Patienten ist das nicht toll. Sehe da eher den individuellen Schaden. Soviel Geld vorhanden im System und dann so ein Niveau.
    Geändert von daCapo (08.08.2020 um 08:19 Uhr)



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  3. #43
    verfressen & bergsüchtig Avatar von Evil
    Mitglied seit
    31.05.2004
    Ort
    Westfalenpott
    Beiträge
    15.951
    Die Gerechtigkeitsdebatte hinkt an mehrern Stellen. Denn erstens wird den GKV-Versicherten ja nichts vorenthalten, sie stünden also bei der Einheitsversicherung auch nicht besser da. Zweitens sind die Rücklagen ein Witz, weil die allenfalls für wenige Monate reichen, die der PKV geplantermaßen auf Jahre.
    Wenn Du Dir die aktuellen Beiträge der PKV mal anschaust, so zahlen lediglich junge, männliche, gesunde Selbstständige geringere Beiträge als in der GKV, alle anderen deutlich mehr, das ist also auch unzutreffend.
    Und genau diese Gruppe zahlt dafür höhere Sozialabgaben für Ihre Mitarbeiter, die wiederum in die GKV fliessen. Dass die sich der Solidargemeinschaft entziehen, ist somit ein unfairer und falscher, gleichwohl beliebter Vorwurf des linken Spektrums.
    Aber klar, solche Anwürfe passen ja gut, wenn man das Vermögen anderer anzapfen möchte.
    Weil er da ist!
    George Mallory auf die Frage, warum er den Everest besteigen will



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  4. #44
    Diamanten Mitglied
    Mitglied seit
    03.06.2002
    Semester:
    Been there, done that... there was no T Shirt
    Beiträge
    4.919
    Zitat Zitat von Evil Beitrag anzeigen
    Die Gerechtigkeitsdebatte hinkt an mehrern Stellen. Denn erstens wird den GKV-Versicherten ja nichts vorenthalten, sie stünden also bei der Einheitsversicherung auch nicht besser da. Zweitens sind die Rücklagen ein Witz, weil die allenfalls für wenige Monate reichen, die der PKV geplantermaßen auf Jahre.
    Wenn Du Dir die aktuellen Beiträge der PKV mal anschaust, so zahlen lediglich junge, männliche, gesunde Selbstständige geringere Beiträge als in der GKV, alle anderen deutlich mehr, das ist also auch unzutreffend.
    Und genau diese Gruppe zahlt dafür höhere Sozialabgaben für Ihre Mitarbeiter, die wiederum in die GKV fliessen. Dass die sich der Solidargemeinschaft entziehen, ist somit ein unfairer und falscher, gleichwohl beliebter Vorwurf des linken Spektrums.
    Aber klar, solche Anwürfe passen ja gut, wenn man das Vermögen anderer anzapfen möchte.
    Absolutely. 100 % agreed.

    Im Grund genommen kann man sich die ganze vorgeschobene Diskussion um vermeintliche Bevorzugung und Privilegien sparen (und die impliziten oder manchmal sogar expliziten Vorwürfe: die Etablierten wollen sich nur ihre Pfründe sichern gleich mit)- in einem auf Umlage basierten System muss das Verhältnis von Einzahlern zu Leistungsbeziehern stabil bleiben. Gerät das Gleichgewicht aus dem Takt, muss zwingend etwas geändert werden- weniger Auszahlungen oder mehr Einzahlungen.

    Wenn jede Frau im gebährfähigen Alter -theoretisch- 2,1 Kinder bekommen müsste, allein damit die nachwachsende Generation zahlenmässig die vorangegangende Generation zu ersetzen kann, aber seit Jahrzehnten nur 1,6 Kinder geboren werden... nun ja. Dann muss man eben woanders Geldquellen anzapfen.

    Theoretisch könnte man die Deckungslücke ja auch über Immigration lösen- aber das würde voraussetzen, dass a) der durchschnittliche Einwanderer *mindestens* so viel Steuern und Sozialabgaben bezahlt, wie die bereits vorhandene Durchschnittsbevölkerung, was bedeutet: dass Immigraten im Durchschnitt ein genauso hohes Einkommensniveau erreichen müssen, wie die vorhandene Bevölkerung (ist das realistisch?) und b) auch die Immigranten werden später mal Leistungen aus dem System beziehen, in das Sie eingezahlt haben. Sollten sich die Geburtsraten der Neubürger der bisherigen Bevölkerung angeglichen haben (also auch abgefallen sein), dann muss man die Lücke -wieder- irgendwie ausgleichen.

    Was bliebe noch? Evtl. könnte auch eine schrumpfende Einzahlerbasis das Leistungsniveau aufrecht erhalten- aber dazu müssten wir durch die Bank nennenswerte Produktivitätszuwächse in allen Bereichen der Volkswirtschaft haben. Haben wir aber nicht.
    Ein rein umlagefinanziertes System ist nicht nachhaltig, wenn die Beitragszahler nie geboren wurden.

    Das war Adenauer z.B. damals bei der Umstellung des Rentenversicherungssystems auch bekannt - seine Antwort? Kinder bekommen die Leute immer...



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
  5. #45
    Diffeldoffel Avatar von tarumo
    Mitglied seit
    06.01.2007
    Ort
    Covfefe
    Beiträge
    1.902

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Zitat Zitat von Thomas24 Beitrag anzeigen
    Das war Adenauer z.B. damals bei der Umstellung des Rentenversicherungssystems auch bekannt - seine Antwort? Kinder bekommen die Leute immer...
    Es ging sogar soweit, daß das Umlageverfahren gegen die Stimmen des damaligen Koalitionspartners FDP und mithilfe der SPD (eigentlich Opposition) beschlossen wurde.
    https://www.welt.de/geschichte/artic...sicherung.html

    Wie der Artikel gut herausarbeitet, wird das Umlageverfahren (was auch wieder ein weltweit einzigartigen Sonderweg darstellt) auch in Regierungskreisen als gescheitert angesehen. Nur mit dem öffentlichen Zugeben hakt es dann wieder. Ja, der Artikel geht über die Rentenversicheurng, aber die GKV folgt den selben Prämissen (außer, daß es zusätzlich in der GKV derzeit ca. 150 parallel zuständige Körperschaften gibt).

    Fun fact:
    Betrachten wir die AOK: neben 20 Millionen Einzahlern schleppt man fast 6 Millionen Nichtzahler "beitragsfrei Mitversicherte" mit. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Versichertem (also Arzt plus Heil/Hilfsmittel) betrugen 2019 schlappe 550 EUR (davon konnte man auch noch im Schnitt 18x zum Arzt, aber das ist ein anderes Thema).Also ungefähr 2 Monatsbeiträge. Dann hat man noch ca 2 durchschnittliche Monatsbeiträge Rücklagen, und der Rest (8 Monatsbeiträge) verschwindet in einem riesigen schwarzen Loch.
    Wie lange geht sowas gut?
    https://www.aok-bv.de/imperia/md/aok...f_2019_web.pdf
    Es sind laut AOK auch nur 17% der Beiträge, die überhaupt für ärztliche Behandlung aufgewendet werden...

    (was "die Ärzte" "verdient" haben, will die AOK aber ganz genau wissen, fragt sich bloß woher...die wenigsten Ärzte dürften jemals von der AOK Geld bekommen haben...aber Neid schüren geht in ´schland ja immer...). So eine Info hat auch nichts dort verloren...die Gehälter , die bei den AOKen gezahlt werden, unterschlägt man dagegen lieber...
    Zu den trotz steigenden Mitgliederzahlen sinkenden Einnahmen (man hat u.a. 3 Mio Migranten in die GKV geschoben) und der immer weiter klaffenden Spreizung zwischen Einzahlern und Nichtzahlern hatte ich früher schon mal eine Tabelle verlinkt.
    Eigentlich erstaunlich, daß in einem Medizinerforum selbst so simple Tatsachen entweder unbekannt sind, ignoriert oder gar geleugnet werden.
    Geändert von tarumo (08.08.2020 um 16:03 Uhr)
    "An allem Unfug, der geschieht, sind nicht nur diejenigen schuld, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern"
    Erich Kästner, "Das fliegende Klassenzimmer"



    MEDIsteps - Verringert Bürokratie deiner ärztlichen Weiterbildung - [Klick hier]
Seite 9 von 32 ErsteErste ... 567891011121319 ... LetzteLetzte

MEDI-LEARN bei Facebook