teaser bild
Ergebnis 1 bis 4 von 4
Forensuche

Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    22.03.2023
    Beiträge
    2

    - Anzeige -

    Interesse an einer Werbeanzeige hier?
    mehr Infos unter www.medi-a-center.de

    Hallo liebes Forum,
    ich bin aktuell in fortgeschrittener Weiterbildungszeit in der Derma in einer Klinik in NDS. Leider nicht ganz zufriedenstellend, da ich - und andere KollegInnen auch - seit längerer Zeit nichts neues an Fähigkeiten in der Klinik dazu lernen können. Man macht viel organisatorisches, aber wenig Dermatologie. Ein Rotationsplan existiert nicht und wird auch nicht etabliert werden, das soll jetzt aber kein Diskussionspunkt werden. Einiges aus dem Weiterbildungskatalog kann man auch gar nicht in der Klinik lernen, weil es niemand beherrscht. Volle Weiterbildungsermächtigung besteht auf dem Papier aber dennoch.

    Jedenfalls habe ich überlegt, in eine dermatol. Gemeinschaftspraxis zu wechseln, die breit aufgestellt ist, also operiert, Biologicatherapie durchführt, Lasertherapie, Ästhetik, Sonographie beherrscht.
    Hat jemand einen ähnlichen Wechsel gemacht von der Klinik in die Praxis und kann von persönlichen Erfahrungen berichten? Wie war der Lernzuwachs? Gab es Probleme mit der neuen Weiterbildungsordnung? Was vermisst ihr im Vergleich zur Klinikzeit, was ist in der Praxis deutlich besser?

    Danke im Voraus für Eure Beiträge.
    LG



  2. #2
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    03.02.2023
    Beiträge
    9
    Da bisher niemand geantwortet hat und ich in einer ähnlichen Situation wie du wars, schreibe ich mal was dazu.
    Ich habe etwas mehr als die Pflichtzeit stationär gearbeitet und arbeite jetzt ambulant (war auch immer das Ziel).
    Habe zum Vergleich mal alles in einzelne Aspekte gegliedert:


    Finanziell: Grundgehalt ist ungefähr gleich, theoretisch verdienst du in der Klinik wegen den Diensten mehr. Dank Igel Beteiligung bekomme ich aber mehr als vorher in der Klinik bei 32-35h wöchentlicher Arbeitszeit (auf dem Vertrag steht 40h wegen WBO) vs reale 40-55h stationär.
    Für die effektive Arbeitszeit also lukrativer und deshalb nicht vergessen gut zu verhandeln. Werde übrigens auch nicht gefördert von der KV, bei mir zahlt die Inhaberin alles aus der Portokasse, nimmt aber deswegen auch nur Leute mit abgeschlossener Klinikzeit.

    Aufgabenspektrum: Ambulant zum großen Teil banale Sachen: Akne, Rosazea, Sebor. Ekzem, Mykosen, Abklärung verdächtiger Hautveränderungen, Hautkrebsscreenings, sowie ambulante OPs sind Tagesgeschäft. Hier zählt vor allem Masse.
    Meine Praxis führt auch die Tumornachsorge mit Lymphknoten-Sonos durch, hängt immer vom Chef/Chefin und seinem/ihrem Hintergrund ab. Stationäre Erfahrung ist definitiv hilfreich um Zebras zu erkennen und ein Gefühl für stat. Einweisungen zu bekommen.
    Viel Ästhetik (Filler, Laser, Botox, Blepharoplastiken, Schweißdrüsenabsaugungen, PRP), ich arbeite aber auch in einer Großstadt mit zahlungskräftigen Klientel. Dieser Aspekt kommt in den meisten Kliniken definitiv zu kurz.

    Teaching: Hängt individuell von der Klinik/Praxis ab. Meist überall unbefriedigend. Man muss aber sagen, dass jede Praxis im Prinzip ein mittelständiges Unternehmen ist, was effizient funktionieren musst, d. h. du musst schnell autonom funktionieren.
    Ich finde die Arbeit in der Klinikambulanz und die OA/CA-Stationsvisiten haben mir da schon gut weitergeholfen um die Patienten jetzt ambulant gut zu versorgen, auch wenn ich das damals als Stationsassi nicht so wahrgenommen habe.

    WBO: Da ich noch nach alter WBO mit stat. Zeit arbeite betreffen mich die Änderungen nicht. Habe von Kollegen aber mitbekommen (vorallem die 1 Jahr Innere vorher gemacht haben), dass der Wechsel auf die neue WBO mit ELogbuch völlig unkompliziert war.

    Den Schritt in die Praxis habe ich aufjedenfall bisher nicht bereut. Ich schreibe dir im Laufe der Woche noch eine PN.

    LG



  3. #3
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    26.03.2023
    Beiträge
    1
    Hey!
    Ich befinde mich in genau der selben Situation wie du. Rotationsplan gibt es nicht und wird es nicht geben, unzählige Überstunden und die Lernkurve ist mit der Zeit stark abgeflacht. Man macht auf Station mehr Innere und Organisation als Derma. Scheint ja so gut wie überall so zu sein wenn man sich so umhört. Aussichten auf eine feste Rotation in die Ambulanz und erst recht nicht in den OP gibts nicht, denn die Stellen dort sind fest besetzt und so schnell geht dort auch niemand. Immerhin konnte ich als ein Kollege aus der Ambulanz krank war mal in den Genuss davon für ein paar Wochen kommen.
    Ich frage mich nach wie vielen Jahren es wohl Sinn macht in die Praxis zu wechseln?
    Kann mir auch nicht so richtig vorstellen wie eine effektive Weiterbildung in einer auf Wirtschaftlichkeit ausgelegten Praxis funktionieren soll, was mich bislang auch davon abgehalten halt sich irgendwo zu bewerben. Aber habe auch immer weniger Lust auf meinen Klinikjob, zumal man sich aufgrund der schlechten Besetzung regelrecht kaputt arbeitet. Irgendwie eine blöde Situation.



  4. #4
    Registrierter Benutzer
    Registriert seit
    22.03.2023
    Beiträge
    2
    Natürlich habe ich auch die Bedenken, etwas zu verpassen, wenn ich schon vor der Facharztprüfung in eine Praxis wechsele. Aber seit Monaten ist geht es mir auch so, dass die Lernkurve mittlerweile stark abgeflacht ist, dass man vor sich hinarbeitet um den Klinikalltag am Laufen zu halten und keine Aussicht da ist, dass es besser wird.

    Von daher sehe ich gerade meine Zeit in der Weiterbildung in der aktuellen Situation schon fast als Verschwendung an, in der man so vieles noch lernen könnte. Vllt muss man einfach mal mutig sein und wechseln in eine Praxis, bei der die Weiterbilder Bereiche beherrschen, die einen interessieren und Lust haben einem etwas beizubringen. Nochmal wechseln kann man ja immer noch, falls es sich doch nicht als so gut herausstellen sollte.

    Später in einer Praxis zu arbeiten ist schon mein Plan. Dass eine Praxis sogar einen Assistenten komplett aus eigener Tasche bezahlt hat mich echt überrascht. Und das Spektrum ist ja wahnsinnig breit. Klingt echt super. Freue mich auch über weitere Erfahrungen, auch gern als PN =)



MEDI-LEARN bei Facebook