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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Nach längeren Überlegungen über die Fächerwahl bin ich in der Inneren gelandet, wo es mir trotz der bekannten Probleme des Faches doch recht gut gefällt. Nun kommt dazu, dass ich mich seit dem PJ in der Anästhesie auch sehr für die Notfallmedizin interessiere und auch gerne später als Notarzt fahren würde. Ich frage mich aber nun, ob man als Internist wirklich die Voraussetzungen hat, fachlich gute Notfallmedizin zu machen, besonders im Vergleich zu den Anästhesisten. Natürlich bekommt man während der internistischen Ausbildung viel Erfahrung mit der differenzierten Diagnostik und (intensivmedizinischen) Therapie internistischer Krankheitsbilder. Einige Dinge erscheinen mir aber bei internistischen Notärzten als Problem:

    a) Airwaymanagement
    Als Internist intubiert man ja eher selten. Auf unserer ITS kommt man zwar gelegentlich dazu, was aber natürlich keinesfalls zu einer solchen Routine führt wie bei einem Anästhesisten. Im PJ und in Famulaturen konnte ich auch Erfahrung im Intubieren sammeln, würde es mir aber nicht zutrauen, als Notarzt schwierige Intubationen sicher meistern zu können, was man ja als solcher eigentlich beherrschen sollte.

    b) Narkosen
    Obwohl man durch die Intensivmedizin über Kreislaufmanagement bescheid wissen wird, hat man als Internist trotzdem keine Erfahrung im Management von Narkosen. Bei uns rufen wir selbst für die Kurznarkosen bei Kardioversionen die Anästhesisten. Trotzdem muss man auf dem NEF ja mit entsprechenden Medikamenten umgehen können und auch Zwischenfälle beseitigen können.

    c) Traumatologie
    Weder Anästhesisten noch Internisten werden in ihrem Alltag chirurgische Handgriffe ausüben oder Wundversorgung betreiben. Als Internist fehlt einem aber auch die Erfahrung im Kreislaufmanagement chirurgischer Patienten. Auch wenn chirurgische Notfälle nicht so häufig sind, muss man ja als Notarzt mit ihnen umgehen können.

    Sicherlich will ich keine erneute Diskussion über den besten Notarzt erzeugen. Ich würde Euch viel mehr bitten, zu den genannten Punkten Stellung nehmen. Wie stellen sich genannte Probleme im notärztlichen Alltag dar? Wie könnte man sich hier fortbilden, um die Probleme zu verbessern? Sollte man letztgültig als Internist die Finger von der Notfallmedizin lassen?



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  2. #2
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    Ich seh da gar keinen Hinderungsgrund. Internisten sind vollkommen geeignet NEFs zu bestetzen.

    A) Intubieren ist keine Zauberei. Dafür braucht man eigentlich nur Übung. Bei schwierigen Fällen kommen ja auch Anästhesisten an ihre Grenzen. Und es gibt ja noch alterativen, wie Larynxmasken etc. Auf den internistischen Intensivstationen muss man ja auch intubieren. Da steht Nachts ja auch keinOberarzt hinter Dir.

    B) Ich weiß nicht was du für Narkosen im RD Dienst machen willst. Die Rettungswägen sind ja kein OP wo man jetzt ne Narkose optimal steuern könnte oder wollte. Es geht ja auch nur um den Transport ins nächste Krankenhaus.

    C) Da frag ich mich ebenfalls was du vom RD erwartest. Du musst ja keine Osteosyntehese durchführen. Und es reicht wenn du die abgetrennten Gleidmaßen mitbringst. Du musst sie nicht schon angenäht haben. Achja es fahren auch Chirurgen Notarzt. Da habe ich viel mehr Angst was die mit den wirklich kranken anstellen.


    D) Ich mach mir viel mehr sorgen um andere Fachgebiete. Ein Kollege hat schon 3 Kinder als Notarzt geboren. Oder Notfälle bei kleinstkindern *Hab jetzt schon Angst*



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  3. #3
    Back on Stage Avatar von Rico
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    Zitat Zitat von DoctorNew Beitrag anzeigen
    Ich frage mich aber nun, ob man als Internist wirklich die Voraussetzungen hat, fachlich gute Notfallmedizin zu machen, besonders im Vergleich zu den Anästhesisten.
    Klar, die allermeisten Notarzteinsätze (wenn die Rettungswache nicht gerade an nem Autobahnkreuz steht) sind internistisch, sozusagen ein Heimspiel.
    Zitat Zitat von DoctorNew Beitrag anzeigen
    a) Airwaymanagement
    Als Internist intubiert man ja eher selten. Auf unserer ITS kommt man zwar gelegentlich dazu, was aber natürlich keinesfalls zu einer solchen Routine führt wie bei einem Anästhesisten. Im PJ und in Famulaturen konnte ich auch Erfahrung im Intubieren sammeln, würde es mir aber nicht zutrauen, als Notarzt schwierige Intubationen sicher meistern zu können, was man ja als solcher eigentlich beherrschen sollte.
    Das natürlich nicht, aber es gibt ja auch einen Plan B, zur Not z.B. Larynxtubus rein und ab in die Klinik.
    Als Internist musst Du ja, z.B. wenn Du während der Intensivzeit den Rea-Ruf besetzt auch alles intubieren, was so auf Station, in der Eingangshalle oder auf dem Parkplatz kollabiert.
    Zitat Zitat von DoctorNew Beitrag anzeigen
    b) Narkosen
    Obwohl man durch die Intensivmedizin über Kreislaufmanagement bescheid wissen wird, hat man als Internist trotzdem keine Erfahrung im Management von Narkosen. Bei uns rufen wir selbst für die Kurznarkosen bei Kardioversionen die Anästhesisten. Trotzdem muss man auf dem NEF ja mit entsprechenden Medikamenten umgehen können und auch Zwischenfälle beseitigen können.
    Das ist nicht sooo kopliziert, wie die Anästhesisten immer tun...
    Zitat Zitat von DoctorNew Beitrag anzeigen
    c) Traumatologie
    Weder Anästhesisten noch Internisten werden in ihrem Alltag chirurgische Handgriffe ausüben oder Wundversorgung betreiben. Als Internist fehlt einem aber auch die Erfahrung im Kreislaufmanagement chirurgischer Patienten. Auch wenn chirurgische Notfälle nicht so häufig sind, muss man ja als Notarzt mit ihnen umgehen können.
    Du musst ja da im Feld keine marknägel einschlagen.
    Schmerzmittel, Wundabdeckung, Schiene, Stiffneck und ab zum Fachmann.
    Und das Volumenmanagment traumatologischer Patienten heißt präklinisch "Volumen, Volumen, Volumen."
    Zitat Zitat von DoctorNew Beitrag anzeigen
    Sollte man letztgültig als Internist die Finger von der Notfallmedizin lassen?
    Definitiv nicht!
    Definition of clinical experience:
    Making the same mistake with increasing confidence over an impressive number of years.



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  4. #4
    Schokoholiker Avatar von WalterSobchak
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    10.09.2010
    Ort
    Land zwischen den Meeren
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    FA Pädiatrie
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    389
    Interessant, dass jemand die Frage stellt - stehe auch vor der Entscheidung - Notarzt Ja oder Nein...
    Tendiere momentan eher gegen Nein, da einem in der Pädiatrie dass, was im notärztlichen Alltag vorkommt doch eher selten begegnet
    Kann mir auch vorstellen, dass man von den anderen NÄ (Anästhesisten etc.) gern belächelt wird...

    Andererseits ists natürlich ne gute Möglichkleit, auch über die Grenzen des eigenen Fachs hinaus auf der Höhe zu bleiben (zumindest in der Erstversorgung fachfremden Patientenguts...)

    Gibts hier Pädiater, die NA fahren, bzw. kennt jmd. welche?
    "Schweres Nachdenken ist schon etwas anderes als das Anpusten von Zierbommeln an einer Stehlampe"
    Max Goldt



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  5. #5
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    Vielen Dank für Eure Antworten!

    A) Natürlich ist Intubieren kein Hexenwerk, sondern Übungssache. Aber genau die alltägliche Übung fehlt einem als Internist ja ein wenig, was sich, befürchte ich, bei schwierigen Intubationen negativ bemerkbar machen könnte. Es kommt ja auch durchaus vor, dass der Internist auf der ITS eine Intubation nicht schafft, der hinzugerufene Anästhesist das aber hinbekommt, eben aufgrund der größeren Routine.

    Wie kommen die internistischen Notärzte unter Euch mit den Intubationen zu Recht? Wie oft kommt ihr in der Klinik selbst zum Intubieren?

    C) Muss zugeben, während meinen Notarztbegleitungen im PJ noch kein Polytrauma gesehen zu haben. Ging einfach davon aus, dass dabei durchaus chirurgische Kompetenzen Anwendung finden, eben weil auch gerne mal Chirurgen fürs NEF rekrutiert werden.



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