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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #21706
    small but dangerous
    Mitglied seit
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    In 8-10 Wochen...Messungen und errechneter Termin differieren



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  2. #21707
    Diamanten Mitglied Avatar von annekii
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    Mein häufiger Spruch lautet "wir behandeln keine Thermometer, sondern Kinder". Jeder Mensch hält Fieber anders aus. Mein Mann und meine Kleine können "Ausfiebern". Die Kleine liegt bei >40°C einfach im Bett und schläft viel, wacht auf, trinkt, schläft weiter. Mein Mann ebenso. Die Große und ich halten schon knapp über 38 nicht aus. Bei der Großen kann es auch an der Epilepsie liegen, weil sie dann sehr agitiert und zittrig und auch krampfbereit wird. Daher senken wir bei 2en von uns schnell Temperatur und bei 2en nicht, auch nicht zum Schlafen.
    Das gilt aber immer nur für Fieber ohne Schmerzen. Mit Schmerzen wird natürlich auch früher was gegeben.
    Ein Standpunkt ist kein Grund, sich nicht zu bewegen.



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  3. #21708
    Diamanten Mitglied Avatar von Laelya
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    Oberfachidiotin der Dunkelkammer
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    Also die kleine hält bis 39° gut aus, darüber geht es ihr wirklich schlecht und wie senken relativ schnell, auch wenn sie zwei tage durch fiebert greife ich ein weilnsie schnell dazu neigt nicht mehr zu trinken und zu essen wenn es ihr schlecht geht.
    ich hab mich bei der influenza mit 38,5° so mies gefühlt mit schüttelfrost etc das ich auch was nehmen musste. mein mann liegt schin bei 38° total lang. bei ihm schau ich auch immer genau



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  4. #21709
    unsensibel Avatar von Lava
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    20.11.2001
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    schon wieder woanders
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    FA
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    Herr Gott, bin ich gestresst! Wir sind vor ein oder zwei Stunden mit dem Kleinen zuhause angekommen. Ich fühle mich gerade sowas von fremd hier, so ein Gefühl kenne ich gar nicht. Als ob das nicht meine Wohnung sei, oder als ob ich einfach nicht mehr ich sei. Ich schätze, das kommt noch durch den Hormonumschwung. Der Kleine schläft im Beistellbett (wo tut ihr denn eure Kinder hin, wenn sie schlafen? Immer ins Bett? Oder habt ihr irgendwas für andere Räume?), so dass ich grad mal Zeit habe. Ich ärgere mich ein wenig über meinen fehlenden Nestbautrieb und Putzfimmel, denn JETZT kommt mir die Wohnung völlig unvorbereitet vor. Und auch der Stapel Post neben mir, der bearbeitet werden will, gefällt mir nicht. Egal.

    Arrythmie, ich kann dich verstehen. Nach meiner geburt dachte ich auch erst, toll, jetzt habe ich nur negative Erfahrungen damit und es wird kein weiteres Kind geben Aber irgendwie haben dann doch die Hormone eingesetzt und trüben meine Erinnerungen.

    Zu meiner Geburt: ich hatte einen vorzeitigen Blasensprung und habe meine Hebamme kontaktiert. Wir haben uns im Krankenhaus getroffen und ich wurde dort zusammen mit meinem Mann aufgenommen und dann eigentlich leitliniengerecht behandelt (hatte mir die Leitlinien dazu noch angeschaut ). Alle 4 Stunden Blutentnahme und CTG, alle 2 Stunden Temperatur messen, nach 18 Stunden Beginn mit Antibiose, nach 24 Stunden ohne Wehen Einleitung. Das geschah mit Cytotec. Eigentlich wollte ich das vermeiden, ich hatte natürlich gelesen, dass die Wehen dann heftiger sein können. Naja, nach 25, 50 und 100mg Cytotec tat sich was. Um 17 Uhr rum meinte ich, das könnten jetzt Wehen sein und bat meinen Mann, mal die Dauer und Abstände zu messen. Dauer war so um die 45 bis 60 Sekunden, Abstand 3 Minuten. Die diensthabende Hebamme riet mir, ich solle mal eine halbe Stunde herum laufen, dann würde sie mir Buscopanzäpfchen gebe und ein Bad einlassen. Ich bin also eine halbe Stunde durchs Haus getigert, war auf meiner Statio und hab die diensthabende Kollegin in der Notaufnahme besucht. Das Bad tat anfangs gut, aber nicht lange. Nach einer Stunde hatte ich die Faxen dicke und wollte Meptid. Die Hebamme wollte das aber nicht ohne Ansprache mit meiner Beleghebamme tun, so dass wir die gerufen haben, dass sie kommen soll. So gegen 19 Uhr war sie da und keine Sekunde zu früh, ich kam kaum noch klar mit den Schmerzen. Ich gab mir Mühe mit der Bauchatmung, aber das Einatmen verstärkte den Schmerz immer noch. Das Meptid machte mich in den Wehenpausen dermaßen entspannt, dass ich fast geschlafen habe, aber gegen die Schmerzen half es kaum, so hatte ich das Gefühl. Jedenfallls dachte ich, ich pack's nicht. Ich habe nach einer PDA gefragt, aber meine Hebamme meinte "nein, noch nicht". Tja, keine halbe Stunde später meint sie dann "jetzt istes zu spät für die PDA". Dann kam endlich ein Satz, der mir neuen Mut gab: "Wir gehen jetzt mal in dem Kreißsaal". Die Presswehen waren anfangs geradezu eine Wohltat. Endlich durfte ich mir die Seele aus dem Leib brüllen. Die Ärztin und die Hebamme waren extrem aufmunternd und motivierend. Aber irgendwie ging es nicht so recht voran. Statt Brüllen musste ich irgendwann pressen. Dabei platze mir ein Gefäß in der Nase und ich hab erstmal Blutfontänen verspritzt Naja, so langsam wurde es. Nur dass am ende auch die Wehenpausen nichts mehr halfen, weil der Kopf vom Baby unten unwahrscheinlich drückte. Aber irgendwann war der Kopf durch, dann noch die Schultern und heraus flutschte ein schrumpeliges, lila Wesen. Das war um 22.34Uhr. Die Ärztin hat auch kristellert, glaube ich, aber davon hab ich gar nichts mitbekommen. Auch den Dammriss habe ich jetzt nicht explizit wahr genommen. Es tat nur hinterher sehr weh.
    Ich konnte es kaum fassen,dass das riesige Ding in mir drin war. Er wurde gleich geputzt und ich bekam ihn auf die Brust, so dass ich ihn leider nicht mal sehen konnte. Dann ging was Warten los. Die Plazenta kam nicht. Es wurde auf mir herumgeknetet, die Plazenta kam, aber unvollständig. Und es muss geblutet haben. Ich habe so am Rande mitbekommen, dass ich in den OP muss zu einer manuellen Nachtastung. Ich wurde auch kaltschweißig, das habe ich mitbekommen und fand es ganz interessant. Überhaupt war ich eigentlich völlig gelassen und entspannt und habe vollkommen darauf vertraut, das alles wieder gut wird. Die Anästhesie kam, hielt mir noch eine Aufklärung hin, die ich prompt mal beim Feld "Arzt" unterschrieben habe. Dann gabs einen Saft, ich nehme an Dormicum, dann Fentanyl, dann Propofol. Das brannte in der Tat fies im Arm. Und dann weiß ich nix mehr. Wach geworden bin ich etwa anderthalb Stunden später in dem Zimmer, in dem wir schon vorm Kreißsaal waren. Ich war irre müde. Die Hebamme meinte noch scherzhaft, selbst auf dem Weg in den OP sei ich noch voll die Ärztin gewesen. Irgendwann durfte ich vom Krankenbett ins Doppeltbett zu meinem Mann hüpfen und die Hebamme hat irgendwann auch den Kleinen zwischen uns gelegt. Ich habe in der Nacht nicht geschlafen, und ich konnte nicht aufhören, ihn anzusehen.

    Tscha, am nächsten Morgen kam der Kleine der Hebamme suspekt vor, es wurde Blut abgenommen. Neugeboreneninfektion. So wurde er in ein anderes Krankenhaus verlegt, da meins keine Pädiatrie hat. Netterweise wurde ich ein paar Stunden später ins selbe Krankenhaus verlegt (was sie wohl normalerweise nicht machen), aber auf eine andere Station. Dann pendelte ich immer hin und her zwischen meinem Zimmer und meiner Antibiose und meinem Sohn ein Stockwerk tiefer. Mein Mann war viel da. Ich glaube nach 3 oder 4 Tagen fühlte ich mich halbwegs fit für die Entlassung und auch meine Antibiose war durch. Dann bin ich zu meinem Sohn mit ins Zimmer gezogen und mein Mann auch. Da haben wir dann versucht, uns einzufuchsen mit der Versorgung. Letztendlich tun wir das immer noch. Was tun, wenn er schreit... die Auswahl ist ja nicht groß, aber schwierig ist es trotzdem. Hat er noch Hunger oder nicht? Kann es die Windel sein? Die haben wir doch erst vor einer Stunde gewechselt? Naja, sowas. Kennt ihr bestimmt. Baby Blues gibt's auch immer wieder, vor allem in den Abendstunden. Mein Mann ist aber immer da, ich bin ihm so unendlich dankbar. Aber irgendwie vermisse ich ihn auch. Naja, ab heute schlafen wir ja wieder im selben Bett.

    Entschuldigung für den langen Text, aber ich musste die ganze Stor mal aufschreiben.
    "tja" - a German reaction to the apocalypse, Dawn of the Gods, nuclear war, an alien attack or no bread in the house Moami



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  5. #21710
    small but dangerous
    Mitglied seit
    23.05.2012
    Semester:
    Narkosefachzwerg
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    4.185
    Lava, das emotionale Durcheinander ist völlig normal! Man ist sich selbst ganz fremd und das darf in den ersten Tagen so sein. Das ist alles einfach total viel auf einmal und das muss man erstmal sacken lassen. Eine frischgebackene Mama findet nicht alles super und darf das auch kundtun. Und hier darfst du gern ausführlich schreiben und dich auch mal auskotzen
    Lasst euch Zeit!
    Und was das Schreien angeht: am Anfang ist man immer ratlos was der Grund ist...und irgendwann weiß man dann dass es fast immer Hunger ist oder undefinierbare Unzufriedenheit. Bei uns war dann das Tragetuch Therapie der Wahl.
    Der Saft vor der Narkose war übrigens Natriumcitrat zur Alkalisierung des Magensafts (kleine anästhesiologische Anekdote am Rande )



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