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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #1
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    Hallo,
    befinde mich gerade irgendwie in ner komischen Situation. Wie ich schon in meinen älteren Beiträgen geschrieben habe, bin ich vor Kurzem von Österreich nach Brandenburg gewechselt. Mir gefällt es hier wirklich gut (Landschaft!) und ich habe eine sehr nette Innere erwischt. Flache Hierarchie, nette KollegInnen und die Überstunden halten sich im Rahmen.

    Nur: es ist zur Zeit extrem anstrengend (ich weiß, das ist es für alle) aber mein Problem ist mehr, dass meinen KollegInnen Corona quasi egal ist. Heißt, sie achten selbst nicht wirklich auf ihren Schutz und sobald wir in dem kleinen Arztzimmer sitzen nehmen alle die Maske ab.
    Da mein Freund zuhause aufgrund einer schweren Lungenentzüdung vor 5 Jahren quasi ein Risikopatient ist, versuche ich mich so gut es geht zu schützen mit einer ffp-Maske. Patienten am Gang gehen auf und ab ohne Maske und bei der Visite kann man sich auch direkt ins Gesicht husten lassen.

    Dazu kommt, dass ich immer Hausärztin werden wollte. Nur kann ich mir das mittlerweile immer weniger vorstellen weil ich die Arbeit auf der Inneren ziemlich ermüdend finden. Eigentlich sollte man doch am Anfang einer neuen Stelle viel Motivation mitbringen, stattdessen sitze ich da, und überlege was ich sonst machen könnte. Irgendwie langweilt mich die Innere und der Patientenkontakt macht mir auch immer weniger Spaß.

    Ne gute Freundin meinte dann, ich solle doch einfach anfragen, ob ich nicht 75% arbeiten könnte. Dann hätte ich auch mehr Zeit um die ganzen Dinge nachzubereiten. Nur: sie finden in dem Krankenhaus wo ich bin nur sehr schwer genug Ärzte.. das kann ich meinen Kollegen irgendwie nicht „antun“. Schon gar nicht, nachdem ich erst 1 Monat arbeite und auch keine Kinder habe, wegen denen ich Teilzeit/75% machen könnte.
    Außerdem würde meine Familie sich fragen, wieso ich nicht Vollzeit arbeite, bin ja noch „jung und frisch“ somit scheidet diese Option aus.

    Dann hatte ich mir eigentlich gedacht, dass Hygiene oder Arbeitsmedizin oder Ähnliches auch für mich infrage käme. Hygiene macht mir viel Spaß, da lese ich sogar gerne extra was nach. Nur irgendwie ist das auch relativ weit entfernt vom „klassischen“ Arzt und da denk ich mir dann doch wieder, ob dann nicht eine gute Hausärztin an mir verloren gegangen wäre. Und ich habe wenig Einsicht in diese Bereiche. Vielleicht stelle ich mir alles besser vor als es wirklich ist. Plus: die Stellensituation diesbezüglich in meiner Umgebung sieht schlecht aus und kein Job ist so sicher wie der eines Allgemeinmediziners. habe schon öfter nach Angeboten gesucht, mit wenigen Angeboten bzw. passt dann mein Profil manchmal auch nicht.

    Irgendwie drehe ich mich gerade im Kreis. Ich sehe meine Kollegen, die ihre Arbeit mit so viel Freude und Motivation machen und frage mich, was ich ändern könnte dass ich auch gerne in die Arbeit gehe (falls es das überhaupt gibt) Oder ob ich einfach die 3 Jahre im Krankenhaus „überstehen“ und durchziehen soll und dann mit dem fertigen Facharzt für Allgemeinmedizin kann ich noch immer neu überlegen.

    Würde mich über euren Input freuen und sorry für den langen Text



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  2. #2
    Banned
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    Irgendwie scheint mir dein Leben sehr von Ängsten bestimmt zu sein, allen voran die Angst, eigene Entscheidungen zu treffen

    - Eine Freundin rät dir zur Teilzeit. Aber deine Kollegen und Eltern könnten dagegen sein. Ob du selbst überhaupt in Teilzeit willst? Kein Wort darüber.

    - Du willst Hygiene machen, aber hast unzählige Ängste die dagegen sprechen (du musst unbedingt bei der Allgemeinmedizin bleiben, weil es in anderen Fächer weniger Stellen gibt. Du siehst Hygiene als minderwertig an, hast angst den „richtigen“ Arztjob zu verpassen. Oder vielleicht hast du eher Angst, dass andere so darüber denken könnten?)
    Ob nun eine tolle Allgemeinärztin an dir „verloren geht“ oder nicht ist doch vollkommen egal. Vielleicht ist auch mit der Entscheidung zum Medizinstudium eine tolle Erzieherin oder Brückenbauerin an dir verloren gegangen - na und? Konzentrier dich darauf, was du machen willst und nicht darauf, was du alles verpasst, wenn du einen bestimmten Weg einschlägst. Jede Entscheidung für etwas ist immer auch eine Entscheidung gegen ettliche andere Dinge, damit muss man wohl oder übel leben.

    - weil dein Freund vor Jahren mal eine Pneumonie hatte, hast du Angst, dass er jetzt vom nächstbesten Virusinfekt dahingerafft wird? Übertreib mal nicht. Ich würde halt einfach selbst ne Maske tragen und gut ist.



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  3. #3
    Registrierter Benutzer Avatar von Zilia
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    154
    Ich glaube, Du bist grade mit der Gesamtsituation unzufrieden, weil Du Dir um Corona und Deinen Freund Sorgen machst. Die Zeit in der Inneren ist doch für Allgemeinmedizin in Brandenburg absehbar (es sind doch, glaube ich, "nur" 2 Jahre Innere stationär Pflicht, in Berlin brauchst Du sogar nur 6 Monate Innere stationär).
    Warte ab, bis sich die Corona-Situation wieder zumindest bessert, wenn Du eine "sehr nette Innere" hast und evaluiere dann neu.

    P. S.: Was andere Leute denken könnten oder ob Teilzeit nicht möglich ist, da die Klinik nicht so begehrt ist - für wen ist das wichtig? Für Dich nicht!

    LG, Zilia
    "A word is dead/When it is said/Some say/I say/ It just/Begins to live/That day." (Emily Dickinson)



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  4. #4
    Diamanten Mitglied
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    Erstens: Du kannst dich glücklich schätzen, dass du eine gute Stelle erwischt hast. In Deutschland in der Inneren alles andere als selbstverständlich.

    Zweitens: Was deine Eltern sich über eine 75%-Stelle denken, ist IMHO völlig egal. Ebenso, ob das für deine Kollegen schlecht wäre oder nicht. Du musst lernen, auf deine eigenen Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. Das ist, wenn man im Krankenhaus arbeitet, absolut essentiell. Wenn du nicht auf dich selbst schaust, tut es niemand.

    Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob eine 75%-Stelle überhaupt sinnvoll wäre. Die Überstunden sind ja anscheinend nicht das Problem. Und die Gefahr, das Virus zu übertragen, würde sich mit einer 75%-Stelle auch nur unwesentlich reduzieren. Aber du würdest für die Weiterbildung mehr als 1,5 Jahre länger brauchen. Das wäre eine Konsequenz, die man nicht vergessen sollte. Ich persönlich halte es deshalb für viel sinnvoller, selbst intelligente Maßnahmen zu treffen - FFP2-Maske und konsequente Händedesinfektion.

    Ja, Innere ist ermüdend. Vor allem als Einsteiger. Aber das sagt ja eigentlich nichts darüber aus, ob dir die Arbeit als Hausärztin gefallen würde. Nur darüber, dass du nicht langfristig in der stationären Inneren arbeiten solltest. Aber das willst du ja auch gar nicht.

    Hygiene "macht dir viel Spaß" - ja, vielleicht. In der Theorie. Aber das sagt nichts darüber aus, ob dir die Arbeit als Ärztin in der Hygiene Spaß machen würde. Ganz davon abgesehen, dass es in der Hygiene nicht sehr viele Stellen gibt. Nachdem du ja ganz offenbar stark geographisch eingeschränkt bist, und unbedingt bei deinem Freund sein willst, auch nicht unbedingt die schlaueste Idee. Dasselbe gilt für Arbeitsmedizin.

    Und eine schwere Pneumonie vor fünf Jahren alleine macht deinen Freund wahrscheinlich noch nicht zum Risikopatienten. Es ist also schwer zu beurteilen, ob es da ein tatsächliches Risiko gibt, oder eher eine Angst, die von deiner allgemeinen Ängstlichkeit ausgeht. Das reale Risiko sollte dein Freund also eher mit (s)einem Internisten klären, falls er das nicht ohnehin schon getan hat.



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  5. #5
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    Zitat Zitat von davo Beitrag anzeigen
    Hygiene "macht dir viel Spaß" - ja, vielleicht. In der Theorie. Aber das sagt nichts darüber aus, ob dir die Arbeit als Ärztin in der Hygiene Spaß machen würde. Ganz davon abgesehen, dass es in der Hygiene nicht sehr viele Stellen gibt. Nachdem du ja ganz offenbar stark geographisch eingeschränkt bist, und unbedingt bei deinem Freund sein willst, auch nicht unbedingt die schlaueste Idee. Dasselbe gilt für Arbeitsmedizin.
    Von irgendeinem Typen sollte sie, zumindest solange sie keine Kinder an der Backe hat, doch bitte nicht ihre berufliche Zukunft abhängig machen.

    Und von Hygiene und Arbeitsmedizin abzuraten, weil es angeblich zu wenig stellen gibt, ist jawohl noch unsinniger. Im Ärzteblatt sind online aktuell 37 Stellen für Arbeitsmediziner und 9 Stellen für Hygieneärzte ausgeschrieben. Zum Vergleich: für die Radiologie sind es auch gerade mal 58. so schlecht kann die stellensituation also wohl nicht sein.



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