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Aktive Benutzer in diesem Thema

  1. #66
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    Ich war schon mehrere Male Ersthelfer - Vehrkehrsunfälle wo man zufällig dazukam, Alkoholintox, bei den Nachbarn, die mal an meiner Tür sturmgeklingelt haben - I.d.R. ist man mit Absichern, Notruf, Stabile Seitenlage, Verband und Wärmeerhalt hingekommen.

    Da ich noch in der Freiwilligen Feuerwehr bin, bin ich dort auch ab und zu mit med. Notfällen konfrontiert, wenn man von der Feuerwehr eher vor Ort als der Rettungsdienst ist oder wenn mehrere Personen verletzt sind - da habe ich aber Equipment und man ist i.d.R. auch mit mehreren qualifizierten Helfern (RettAss, RettSan, Feuerwehrarzt...) vor Ort.
    Besonders in Erinnerung ist mir da ein Übungsabend auf einem Werkgelände in Erinnerung geblieben, wo in einem anderen Teil des Geländes ein Arbeiter kollabiert ist - da sind wir quasi auch mit mehreren Helfern innerhalb von 1 min am Patienten gewesen und haben ihn erfolgreich reanimiert - der nach 10 min eintreffende RTW musste quasi nur noch das Beatmungsgerät und das "große" EKG anschließen und Narkosemedis rausgeben - nach erfolgter Kühlung und Wiedererwärmung ist der Patient quasi ohne neurologische Beeinträchtigung, dafür mit Stents aus der Sache rausgegangen - aber das war halt auch ne glückliche Kombination, dass qualifizierte Hilfe und entsprechendes Equipment incl. AED innerhalb kürzester Zeit am Patienten war.



  2. #67
    Registrierter Benutzer Avatar von tami...san
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    Vor knapp zwei Wochen war ich beim Helferabend der Johanniter-Unfall-Hilfe, hatten da gerade einen Vortrag als ein aufgeregter Fahrradfahrer an der Tür der Wache stehen geblieben ist und dann uns um Hilfe gebeten hat, dass wohl jemand mit seinen Mountainbike gestürzt ist. Fünf Helfer darunter ich und ein Praktikant sind rausgeeilt, zwei RS eine angehende RAlerin haben sich um den Patienten gekümmert, ich und unser 15-jähriger Kollege haben den Notruf veranlasst (leider Gottes war der Arme so aufgeregt, das er die Nummer seiner Eltern angegeben hat für einen möglichen Rückruf, die aber zu dem Zeitpunkt nicht einmal in der Nähe waren sondern irgendwo bei sich zuhause). Auch das Einweisen war leider nicht gerade leicht, da der Rettungsweg direkt neben einen Tunnel gebaut worden ist, und der RTW einmal sogar an uns vorbeigefahren ist, das Einparken war dann für die Profis nicht gerade leicht, ABER SIE SIND DANN DOCH BEIM PATIENTEN ANGELANGT. Von einem Doc den ich dann persönlich kennengelernt habe, habe ich dann folgendes erfahren:

    Der Pat. ist wohl bei einem missglückten Stunt die Treppe mit dem Mountainbike runtergebrettert, beim Eintreffen musste das Mountainbike erstmal vorsichtig vom Patienten gehoben werden. Patient war ansprechbar, klagte aber er würde nicht gut Luft bekommen (V. a. Thoraxtrauma bestenfalls Thoraxprellung), diverse Prellungen, eine UA-Fraktur sowie Hämatom des Abdomens (V.a. Abdominaltrauma) und weitere mögliche Verletzungen.
    Es wurde wohl ein Stiftneck angelegt, Sauerstoffgabe war leider nicht möglich, eine Rettungsdecke wurde dem Patienten übergelegt (Wärmeerhaltung)
    Den weiteren Verlauf habe ich nicht mitbekommen.
    Aber anscheinend wurde er wohl via RTW und NA Begleitung in den Schockraum gebraucht (mögliches Polytrauma?)

    Musste aber sagen, war ziemlich ruhig, auch wenn man sagen muss, dass dies mein erster "richtiger krasser" Notfall war, bei dem ich dabei war.
    Wer randaliert, wird relaxiert,
    wer diskutiert, wird intubiert!!!

    Oh, da wäre ich aber schon oft intubiert worden!!!



  3. #68
    Diamanten Mitglied Avatar von //stefan
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    stand während der ausbildung an der bushaltestelle als hinter mir ein roller-fahrer (~14 jahre) von einem gelenbus überfahren wurde. die zwillingsbereifung ist ein mal quer über becken bis unterer thorax gerollt. nur der kopf guckt unter dem bus raus.

    habs nicht gesehen sondern nur gehört, stand mit dem rücken dazu. bin hingelaufen und hab mich zu ihm genkniet. er war "wach", stöhnte und jammerte leise aber herzzereißend. hab ich so später in der rettung nur noch selten gehört. er hatte sich mit seinem eastpack-rucksack unterm bus im gestänge verfangen und lag verdreht. dabei atmete er total angestrengt. daher hab ich zu der zuschauenden menge (bestimmt weit über 50 leute - morgendlicher berufsverkehr - große kreuzung) gerufen, dass ich ne decke und was zum schneiden brauche. ein lkw-fahrer kam an und hat dann mit mir den helm abgenommen. er hielt den kopf fest als der junge anfing zu würgen... da kam gelee-breiartig blutiges zeug aus dem mund, hab das dann mit den fingern ausgeräumt. da er immer noch so angestrengt geatmet hat bin ich dann unter den bus gekrabbelt und hab die rucksackgurte durchgeschnitten. der hing so verdreht da drunter, dass er dadruch schlecht luft bekam. nachdem die gurte durch waren ging es direkt besser. das war alles in 3 minuten getan, würd ich schätzen. ich war null nervös, wusste irgednwie wie auf autopilot geschaltet, was ich machen sollte.

    dann hörte man die rettungskräfte von weitem und der hiesige hubschrauber setzte zur landung an (der is auch nur wenige km entfernt, vll 4 oder so. die nef wache war 1 km weiter weg aber der war wohl anderweitig im einsatz. aber die infrastruktur hab ich ja dann erst 2 jahre später kennengelernt, als ich mit dem rettungsdienst anfing).

    als ich dann jahre später in der anästhesie gearbeitet hab, hab ich zufällig gehört, wie einer meiner oberärzte von dem fall erzählte (zu dem zeitpunkt wahrscheinlich 5-6 jahre her, kann das nicht mehr genau einordnen). ich bin dann hin und dem erzählt, dass ich da geholfen hat. er war total erstaunt und meinte noch, dass die polizei (welche als erste da waren) noch lobend von den beiden ersthelfern gesprochen hatten. stand sogar so in der zeitung...
    der doc meinte, er hätte dem jungen als er ihn unter dem bus raus hatte und im rtw gesehen hatte, keine 5cent überlebenschance bis zum krankenhaus gegeben.

    letzendlich hatte er: femurfrakturen beidseits, gesprengtes/offene beckenringfraktur, leber/milz/darm gerissen, darmprolaps, rippenserienfrakutren beidseits mit hämatopneu beidseits.

    er hat es überlebt (über ein halbes jahr intensiv) und ich zum glück nur einige zeit schlecht geschlafen...
    "The end and aim of all medical practice is prevention; and, failing that, cure; and, failing that, amelioration." (J.W. Ballantyne, 1902)







  4. #69
    Diamanten Mitglied Avatar von //stefan
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    sorry für die formulierung, hab noch kater...
    "The end and aim of all medical practice is prevention; and, failing that, cure; and, failing that, amelioration." (J.W. Ballantyne, 1902)







  5. #70
    Registrierter Benutzer Avatar von tami...san
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    Zitat Zitat von //stefan Beitrag anzeigen
    stand während der ausbildung an der bushaltestelle als hinter mir ein roller-fahrer (~14 jahre) von einem gelenbus überfahren wurde. die zwillingsbereifung ist ein mal quer über becken bis unterer thorax gerollt. nur der kopf guckt unter dem bus raus.

    habs nicht gesehen sondern nur gehört, stand mit dem rücken dazu. bin hingelaufen und hab mich zu ihm genkniet. er war "wach", stöhnte und jammerte leise aber herzzereißend. hab ich so später in der rettung nur noch selten gehört. er hatte sich mit seinem eastpack-rucksack unterm bus im gestänge verfangen und lag verdreht. dabei atmete er total angestrengt. daher hab ich zu der zuschauenden menge (bestimmt weit über 50 leute - morgendlicher berufsverkehr - große kreuzung) gerufen, dass ich ne decke und was zum schneiden brauche. ein lkw-fahrer kam an und hat dann mit mir den helm abgenommen. er hielt den kopf fest als der junge anfing zu würgen... da kam gelee-breiartig blutiges zeug aus dem mund, hab das dann mit den fingern ausgeräumt. da er immer noch so angestrengt geatmet hat bin ich dann unter den bus gekrabbelt und hab die rucksackgurte durchgeschnitten. der hing so verdreht da drunter, dass er dadruch schlecht luft bekam. nachdem die gurte durch waren ging es direkt besser. das war alles in 3 minuten getan, würd ich schätzen. ich war null nervös, wusste irgednwie wie auf autopilot geschaltet, was ich machen sollte.

    dann hörte man die rettungskräfte von weitem und der hiesige hubschrauber setzte zur landung an (der is auch nur wenige km entfernt, vll 4 oder so. die nef wache war 1 km weiter weg aber der war wohl anderweitig im einsatz. aber die infrastruktur hab ich ja dann erst 2 jahre später kennengelernt, als ich mit dem rettungsdienst anfing).

    als ich dann jahre später in der anästhesie gearbeitet hab, hab ich zufällig gehört, wie einer meiner oberärzte von dem fall erzählte (zu dem zeitpunkt wahrscheinlich 5-6 jahre her, kann das nicht mehr genau einordnen). ich bin dann hin und dem erzählt, dass ich da geholfen hat. er war total erstaunt und meinte noch, dass die polizei (welche als erste da waren) noch lobend von den beiden ersthelfern gesprochen hatten. stand sogar so in der zeitung...
    der doc meinte, er hätte dem jungen als er ihn unter dem bus raus hatte und im rtw gesehen hatte, keine 5cent überlebenschance bis zum krankenhaus gegeben.

    letzendlich hatte er: femurfrakturen beidseits, gesprengtes/offene beckenringfraktur, leber/milz/darm gerissen, darmprolaps, rippenserienfrakutren beidseits mit hämatopneu beidseits.

    er hat es überlebt (über ein halbes jahr intensiv) und ich zum glück nur einige zeit schlecht geschlafen...
    Sowas ist schon krass und Respekt!!! Werde noch von dem einen Notfall im Traum sogar verfolgt das ich mir Rettungswege immer durch ne Lagekunde bei einem Sanitätsdienst anschaue



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