Und nochmal, ich hab mich hier nicht beschwert, dass ich so arm wäre und mir das Studium unmöglich gemacht wird, sondern einfach Gründe genannt, warum ich es für mich einfach schwer sehe.
Dass ich ein Weichei, ein notorischer Perfektionist, der mit sich selber nie zufrieden ist und von sich erwartet, immer besser zu sein, als er eh schon ist, bin, dass ich mir über Dinge Sorgen mache, die bis dato komplett irrelevant sind, dass ich alles korrekt machen mag, dass ich von vielen Dingen schnell gelangweilt bin, dass ich Streit nicht aushalte, es immer allen und jedem recht machen will, und alles im Voraus geplant wissen will, weiß ich selber.
Ich versuche gerade den Zorn auf mich selbst, weil ich 5 Jahre mit Ballett “verschwendet” habe, zu überwinden, versuche, herauszufinden, was mir wichtig ist und was ich beruflich will und inwieweit beides für mich mit meinen Macken vereinbar ist.
Und nur deshalb habe ich diesen Post geschrieben, weil ich dachte, es gibt hier jemanden, der vl in einer ähnlichen Situation war oder ist, Erfahrung in der Pflege hat und sagen kann “Hey, Medizin war mein Traum, ich habe ihn aber für etwas anderes aufgegeben und bin trotzdem glücklich. Andere Dinge zählen unterm Strich mehr und man muss auch lernen, loszulassen”.
Ich erkundige mich ebenfalls über Lehramt und andere Dinge.
Zu meiner Matura habe ich bereits extra “medizinische” Themen ausgewählt, weil sie mich so interessiert haben. Ich hab in Bio als Spezialgebiet die Embryonal+ Fetalentwicklung behandelt, in Psycho die kognitive Entwicklung der Kinder in den ersten 3 Lj. Und in Ernährung die Ernährung bei Schwangeren. Ich hab mich noch nie für etwas so interessiert. dass ich den Test dann nicht geschafft habe, Panik bekommen habe, “Oh Gott, alle studieren und arbeiten schon, ich muss auch endlich was tun”, war meine Schuld. Wäre es mir leichter gefallen, hätten mir meine Eltern damals den Weg gewiesen und mit mir gemeinsam einen gesucht? Ja, wäre es. Sie waren aber leider mit anderen Dingen beschäftigt und da bei mir bis dahin immer alles glatt lief, machten sie sich wenig Gedanken. Natürlich lag es an mir, ich hätte es selbst in die Hand nehmen müssen, aber ich war damals einfach in einer Blase und hatte von der Welt keine Ahnung, an ein Studium in Deutschland hab ich nicht mal gedacht. Fakt war, dass mir das Nichtbestehen des Testes zugesetzt hat (ja, ich weiß, Weichei) und ich mich in die Ballettblase geflüchtet hab. Dass ich selbst schuld bin, weiß ich und ich geb auch keinem anderen die Schuld dafür, die Verwantwortung für mich liegt bei mir und keinem anderen. Und auch nur ich kann entscheiden, ob ich endlich Medizin studieren will, oder nicht.
Das war der Grund, warum ich an Pflege in der Neonatologie gedacht habe.