teaser bild

Benutzername:

Passwort:

Jetzt registrieren

Passwort futsch!?

;-)

Auswahlgesprächsprotokoll Detail

 
Auswahlgesprächsprotokoll:
Protokoll eingefügt 27.10.2017
Ort/Uni:  Dresden, Technische Universität Dresden
Semester:  WS 2017/18
Anzahl Prüfer:  1
   
Atmosphäre: 
Dauer:  1 Std.
Note:  0
Kleidung:  0
Gespräch: 
Einige Wochen vor dem Gespräch kam die Einladung für das Bewerbungsgespräch. Bereitet euch darauf vor, überlegt euch welche Fragen kommen könnten, dass kann euch Sicherheit geben und ihr seid besser darauf vorbereitet.

Das Auswahlgespräch in Dresden ist in 4 Station unterteilt. Jede Station dauert 12 Minuten und ihr habt dazwischen 3 Minuten Pause, wo ihr auch mit niemanden reden dürft.

45 Minuten vor Start habe ich mich angemeldet und habe in einem Raum gewartet. Gemeinsam mit 3 anderen wurde uns dann nach einigen Minuten von jemanden aus dem höheren Semestern erzählt, wie alles abläuft. Zuhause sollten wir einen Vortrag vorbereiten und von der Studierenden wurde uns dann erzählt, dass wir uns für eine Station eine Situation überlegen sollen (näheres dazu bei Station 3)
Danach wird über das Los entschieden, bei welcher Station du anfängst.

Station 1: Motivation:
Fragen:
- Welche Stationen/Punkte in meinem Leben haben mich dazu gebracht, dass ich jetzt heute hier sitze und Medizin studieren möchte?
- Warum möchte ich nach Dresden?
- Was bietet die Uni Dresden im Gegensatz zu anderen Unis? (Dipol usw)
- Wie ist das Studium aufgebaut?
-Welche Fächer würde ich in der Vorklinik haben?
-Welche Fächer würde ich in der Klinik haben?
-Welche wissenschaftlichen Errungenschaften sind mir von dieser Fakultät bekannt?
-Welche großen Prüfungen gibt es im Medizinstudium und wann muss ich sie ablegen? (Physikum usw.)
-Welche Fachrichtung möchte ich später machen?
-Wie stelle ich mir einen Alltag als Ärztin vor?
-Welche Vor- und Nachteile gibt es als Arzt?
-Welche Medizindoku/Video/Artikel hat mich in letzter Zeit besonders berührt/interessiert und wieso?
-Wieso studiere ich nicht Psychologie o.ä.?

Vor allem die letzte Frage soll einen verunsichern.


Station 2: Präsentation
Zuhause sollte ich eine Präsentation vorbereiten über Arten, Vorkommen und Funktion von Nervengewebe. Man sollte am besten genau 3 Minuten reden und wenn möglich auch die Flipchart benutzen, die dort aufgebaut ist. Man durfte auch keine Hilfsmittel wie Dateikarten mitnehmen.

Danach wurden einem noch 2 Fragen zu dem Thema gestellt, die man durch gute Vorbereitung aber leicht beantworten kann.

Mein Prüfer war an dieser Station ziemlich entspannt, aber hat jedoch keine Reaktion gezeigt, wie der Vortrag gelaufen ist.

Dann habe ich einen Text (1/2 Seite) bekommen, den ich innerhalb von 2-3 Minuten durchlesen sollte. Danach wurden mir Fragen dazu gestellt. Ich hatte einen Text über das Thema Schlaganfall. Man durfte sich Notizen machen. Ich hatte Glück das ich schnell schreiben konnte und konnten somit fast alles wichtige abschreiben und musste ich viel aus dem Kurzzeitgedächtnis abfragen.

Station 3: Interaktion:

Wie schon zuvor erwähnt sollte man bei dieser Station sich kurz vorher eine Situation überlegen. Das Thema war: Wo habe ich mich im Alltag schonmal unwohl/bedrängt gefühlt und wie habe ich darauf reagiert? oder Wo hat mich im Alltag/Schule etwas gestört, was ich danach auch angesprochen habe.

Innerhalb von 2 Minuten sollte ich die Situation vorstellen. Danach wurden noch einige Fragen gestellt, wie ich mich selber einschätzen würde, wie ich mit Konfliktsituationen umgehe.

Bei dieser Station ging es vor allem um Rollenspiele, die im zweiten Teil drankamen. Ich musste zunächst spielen, dass ich eine umsorgende Tante bin, die sich mit ihrer Nichte unterhält. "Meine Nichte" wollte am Wochenende mit ihren Freunden feiern und das erste mal kiffen. Ich sollte sie davon überzeugen, dass lieber nicht zu machen.

Das zweites Rollenspiel war ein Arzt-Patient-SItuation. "Meine Patientin" kam öfters in meine Praxis mit immer unterschiedlichen Beschwerden. Diesmal war sie auf Grund von Herzproblem da. Meine Untersuchungen hatten gezeigt, dass organisch bei der Patientin alles in Ordnung war. Dies musste ich ihr nun übermitteln. Außerdem musste ich ihr erklären, dass ich davon ausgehe, dass ihre Beschwerden psychosomatisch sind.
Bei dieser Interaktion muss man zeigen: egal wie aufdringlich die Patientin wird, dass man ruhig bleibt. Gleichzeitig sollte man auf sie eingehen.
Dreht euren Stuhl zu eurem Schauspieler, dass zeigt, dass ihr euch der Rollensituation zuwendet usw.

Station 4: Flexibilität

Ich kam in die Station rein und es ging direkt los. Eine Schauspielerin lag auf der Matte. Sie stellte eine 68- jährige Dame dar, die auf der Straße zusammengeklappt ist. Ich musste mich um sie kümmern. Ich tat so als ob ich den Puls messen würde, die Patientin sollte hypothetisch einen hohen Puls haben. Ich rief den Rettungswagen und unterhielt mich mit der Dame. Es stellte sich heraus, dass sie ihre Blutdruckmedikamente am Morgen nicht genommen hatte. Dann musste ich eine Differenzialdiagnose aufstellen. Ich tippte auf einen Herzinfarkt und musste erklären wie ich im Krankenhaus vorgehen würde. Später musste ich noch meinem "Oberarzt" von der Patientin berichten und alle Fakten aufzählen.

Dann kamen ganz unterschiedliche Fragen aus unterschiedlichen Bereichen:
-Biologie: Nenne die Mendelschen Regeln
- Chemie: Wie nennt sich die 8. Hauptgruppe im PSE? Nennen sie die Formel für Kohlensäure
- Nenne zwei medizinische Hilfsorganisationen und erkläre was diese machen
- Physik: Es wurde nach einer Formel gefragt, wenn man sie nicht wusste, dann wurde einem diese gesagt und man musste eine Aufgabe rechnen.
Politik: - Welcher berühmte Politiker ist in den letzten Wochen verstorben? (Kohl)
Außerdem wurde in dem Zusammenhang noch nach dem europäischen Staatsakt und nach der Partei von Kohl gefragt.
-Rechenaufgabe: In einer Spritze 10 ml mit einer Lösung von 1,5 g/ml. Wie viel ml brauche ich wenn ich 6 g haben möchte. (Antwort 4ml)

Nach einer Stunde war alles vorbei und ich war richtig kaputt.

Man kennt nur seine eigene Leistung und weiß daher nicht, welche Chancen man hat. Es ist natürlich, dass man vieles nicht weiß (woher auch? dafür sind wir ja hier um das Fach zu studieren). Viele sagen es ist mit das stressigste was man bis dahin gemacht hat. Aber lasst euch nicht davon abschrecken. Bereitet euch vor, seid authentisch (das ist das wichtigste, vor allem bei Station 3!), seid offen und verstellt euch nicht. Bei mir hat es geklappt, ich hatte einige Wochen später eine Zusage im Briefkasten