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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verwirrt mit Arbeitszeitregelung



Schneizel
08.12.2021, 15:59
Hallo,
Ich arbeite als AA in der Chirurgie.
Ich hab mich entschieden, den Opt-Out Vertrag nicht zu unterschreiben.
Bei unseren 24-Stunden Dienste werden 8 Stunden als normale Arbeitszeit regelt, 8 Stunden kriegen wir am nächsten frei und dann 8 Stunden bekommen wir ausbezahlt.
Ab Januar fange ich mit den Dienste an und hab den Dienstplan bekommen.
An einige Wochen bekomme ich 2 Dienste pro Woche und alle andere Tagen hab ich frei.
Ein konkretes Beispiel zu geben. Ich hab Dienst am Montag, dafür Dienstag hab ich frei, und noch mal am Donnerstag der gleichen Woche, deswegen hab ich frei am Freitag. Weil es schon 48 Stunden AZ sind, hab ich auch zusätzlich Mittwoch auch frei.

Jetzt ist meine Frage, wie funktioniert es finanziell?
Ich meine ich kriege mein normales Gehalt für die Woche, plus 16 Stunden Bereitschaftsentgelt und kriege ich zusätzlich noch einen extra Tag frei? Das klingt irgendwie nicht richtig.


Kann jemand erklären wie es läuft bitte?

Locutus001
08.12.2021, 17:17
Wieso klingt das nicht richtig?
Du hast Deine maximale Arbeitszeit erreicht, daher bekommst Du den Tag frei.
Du hast Freizeitausgleich (und den braucht man in der Regel auch!) am jeweiligen Folgetag.
Du bekommst die 8 Stunden nächtliches Schuften zusätzlich vergütet.

Du arbeitest ja NICHT "nur zwei Tage" die Woche. Du arbeitest 6x8h, also theoretisch 6 Tage.
Während Dienste in der Chirurgie sicherlich auch viel bringen, würde ich mich an Deiner Stelle zumindest mittel- bis langfristig fragen, ob ich alles lernen kann, was ich lernen muss/möchte, wenn ich ständig Nachtdienst habe und nur zwei Tage regulär arbeite.

Abakus
08.12.2021, 18:19
Auch der Mittwoch zählt dann als Freizeitausgleich, die acht Stunden werden als solcher abgezogen. So gesehen kriegst Du nur einen Dienst bezahlt...

Im Übrigen glaube auch ich nicht, dass man gerade in der Chirurgie so was lernen kann oder auf seine Zahlen kommt. Bei uns macht man z. B. an den Diensttagen die Ambulanz und an den Tagen, die dem Frei nach Dienst folgen, ist man im OP. Du hättest also in unserer Abteilung am Mittwoch Deinen OP-Tag für die Woche hergeschenkt. Ups... Bei uns ist das immerhin transparent, ich schätze mal, die meisten anderen chirurgischen Abteilungen werden es ähnlich lösen... ;-)

docdean
09.12.2021, 15:56
Du arbeitest ja NICHT "nur zwei Tage" die Woche. Du arbeitest 6x8h, also theoretisch 6 Tage.

Nein, in der Regel arbeitet man praktisch 4x8h und hat 2x8h Bereitschaft. Die Bereitschaftszeit wird ausbezahlt, zählt aber nicht als Arbeitszeit. Das ist das Problem an der gesetzlichen Höchstarbeitszeit, sie bezieht sich auf die Anwesenheitszeit (was auch im Grunde richtig ist), aber dann kann man unter Umständen nicht mehr seine reguläre Arbeitszeit vollmachen.

FirebirdUSA
09.12.2021, 19:03
Die zusätzlichen freien Tage gelten aber als FZA, werden damit auf deine "reguläre" Arbeitszeit angerechnet und mit dem BD verrechnet. Ist alles möglich und korrekt.

freak1
09.12.2021, 19:09
Was ich mich in meiner Abrechnung immer frage: Das Dienstfrei wird mir von den bezahlten BD-Stunden abgezogen, aber gleichzeitig baue ich Minusstunden auf, mit denen Überstunden verrechnet werden. Wie kann das sein? Ist das nicht doppelter Abzug? TV Ärzte Uni.