Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Heuschrecke
03.04.2013, 08:27
Überstanden
Innerhalb von 5 Stunden zu Zweit 16 Patienten behandelt. Anstrengend, aber interessant
Eine Schmalkomplextachykardie von 225/min mit 3 Valsalvamanövern entschleunigt.
Überstanden
Innerhalb von 5 Stunden zu Zweit 16 Patienten behandelt.
In der Unfallchirurgie nennt man sowas einen ruhigen Dienst :-))
MissGarfield83
03.04.2013, 10:10
@lava : Einen sehr ruhigen. In einem ruhigen Dienst sieht man die 16 Pats alleine ;-)
Naja, nö. In meinen letzten Nachtdiensten hatte ich pro Nacht so um die 5 Patienten. Aber man hat wenig davon, wenn einer 22Uhr, einer 0Uhr, einer um 2, einer 3 und einer um 5 kommt :-keks
denkstdu
03.04.2013, 10:24
Ich finde es ist immer noch ne Frage ob die Leute ambulant bleiben und nach 15-30 min wieder gehen können, oder ob die stationär aufgenommen werden müssen.
Es stimmt, dass unsere Patienten in der Regel nicht 5 bis 10 Stunden in der Notaufnahme herumgammeln. Wenn man aber ne Fraktur zu reponieren und anschließend die OP zu planen hat, ne aufwendige Wundversorgung, einen Schenkelhals und vielleicht noch ein Kind mit ner zu operierenden Fraktur hat, ist man auch ganz schön am rotieren.
Ich verzweifle gerade an meiner eigenen, inkompetenten Dokumentation. :-kotz Ich wollte heute eigentlich mal wieder meinen OP Katalog aktualisieren und sitze jetzt vor einem Berg Papier aus OP-Berichten und OP Protokollen (wo ich die Berichte noch nicht diktiert habe) und vor einer Word Liste, einer Excel Liste und WDoku :-kotz
Das beste ich, ich diktiert mal alles in einer Gewaltaktion und fang dann von vorn an zu zählen :-?
Kackbratze
03.04.2013, 13:41
Op-Katalog aktualisieren...da war doch was...
wenn Ihr das so selten macht, dann solltet Ihr es gar nicht machen, sorry. Das ist doch Wichserei auf niedrigem Niveau... Selbstbeweihräucherung für irgendwelche Chefs die einfach nicht einsehen können, dass man gewisse Sachen zentralisieren sollte... just my two cents...
Wir tragen keine speziellen Handschuhe, man hat als Operateur keinen direkten Kontakt zum Cisplatin. Wir bringen nur die Schläuche ein, die werden an den Apparat angeschlossen, der spült erst mit NaCl, dann eben mit dem Cisplatin, und dann wieder mit Nacl, dann entfernt man die Temperatursonden durch einfaches Ziehen, die sind dünner als Redons und die Schläuche haben wir als Drainagen noch dringelassen.
Das mit der Prognoseverbesserung ist sicherlich so ne Sache, gerade bei der Patientin gestern wars sicher fragwürdig, das haben wir auch so besprochen, aber die Patientin hat sich das gewünscht, (noch jung, Kinder), HIPEC ist immer eine Einzelfallentscheidung.
Das mit dem Zentralisieren nun ja: an sich ist die Sache nicht technisch schwierig, zumindest nicht schwieriger als z.B ne Sigmaresektion, nur eben aufwändig. Wüsste jetzt nicht was da "Spezialisten" besser machen könnten. Aber vielleicht kann ich das auch noch nicht richtig einschätzen.
Macht man etwas zweimal im Jahr, sammelt man keine Erfahrung. Man tut sich schwerer bei der Vorbereitung, der eigentlichen Durchführung und der Handhabung eventueller Probleme. Gleiches gilt für die Stationen die den Patienten dan postop an der Backe haben. Um es simpel zu sagen, "Übung macht den Meister".
Das gilt nicht nur für Eure HIPECs sondern für alles... bedauerlicherweise fehlt vielen Chefs die Einsicht in diese Problematik...
Naja, aber dieses "Zentrums"-Getue mit Mindestmengen ist auch nichts anderes als Geldscheffelei. Zudem bietet es starke Anreize, Indikationen "großzügig" zu stellen, eben damit man sich zum Zentrum aufplustern kann. Und was für Läden sich hier alle "Zentrum" schimpfen...
Wenn eine Methode technisch nicht allzu schwierig und die Nachbehandlung unproblematisch ist, besteht meiner Ansicht nach kein Grund, sowas nur wenigen Spezialisten zu überlassen.
Giant0777
03.04.2013, 20:16
Also, wir machen im Jahr etwa 50 HIPECS und 150 Chemoperfusionen. Einfach zu sagen, dass es Geldscheffelei ist, ist Nonsens. Wir haben durchaus vorzeigbare Ergebnisse, solange (!!!) die Indikation stimmt. Und natürlich macht Übung den Meister, da der Eingriff nicht die große Herausforderung ist, sondern die Patientenversorgung im Anschluss. Aber anyway!
Ich habe nach meinem gestrigen ruhigen Dienst heute meine Verteidigung gehabt und bin jetzt Doktor :-party
Giant, der immer zwei paar Handschuhe trägt...
schmapie
03.04.2013, 20:33
Glückwunsch Giant!!! Spitze!!
Herzlichen Glückwunsch! :-party
Yay, Cool, herzlichen Glückwunsch Dr. Giant!
Naja, aber dieses "Zentrums"-Getue mit Mindestmengen ist auch nichts anderes als Geldscheffelei...
Ja gut, das mag bei Euch so sein, aber ich sehe halt, dass es auch anders geht... zum Wohle des Patienten... und das heisst nicht, dass alles an die grossen Häuser geht. Eine reine Frage der Organisation.
Ja gut, das mag bei Euch so sein, aber ich sehe halt, dass es auch anders geht... zum Wohle des Patienten... und das heisst nicht, dass alles an die grossen Häuser geht. Eine reine Frage der Organisation.
Ja, so sehe ich das auch. In der päd. Onkologie haben sie es verstanden und leben den Zentralisierungs-Gedanken. In der Neonatologie hat uns die deutsche Rechtsprechung leider diesbezüglich ins Knie geschossen. Mir kann keiner erzählen, dass er eine 25. SSW gut versorgen kann wenn er die zwei Mal im Jahr im Haus macht.
Sofern wir an die Grenzen der modernen Medizin gehen wollen, sollten wir das zum Wohle des Patienten auch richtig machen. Und da muss man dann eben auch mal längere Wege zum Zentrum in Kauf nehmen.
Kackbratze
03.04.2013, 22:21
Sofern wir an die Grenzen der modernen Medizin gehen wollen, sollten wir das zum Wohle des Patienten auch richtig machen. Und da muss man dann eben auch mal längere Wege zum Zentrum in Kauf nehmen.
Dem stimme ich auch zu, wobei mich manche Ideen, für ein Zentrum auch nerven. Die engen Grenzen sorgen dafür, dass manche Zentren zwar existieren, aber nicht richtig ausbilden können.
Da beisst sich dann die Katze in den Schwanz. Einerseits alle Fälle in ein Zentrum, andererseits keine Ausbildung sondern nur "Standardoperateure" mit Mindest-OP-Zahlen, so dass für Assistenten nur Brotkrumen übigbleiben, die eine zusätzliche Qualifikation und Zertifizierung deutlich erschweren.
WalterSobchak
04.04.2013, 10:19
Mir kann keiner erzählen, dass er eine 25. SSW gut versorgen kann wenn er die zwei Mal im Jahr im Haus macht.
Seh ich auch so... Wobei ich finde, dass die GBA-Mindestmenge von 30 Kindern <1250g pro Jahr zu Recht zurückgenommen wurde. Das schaffen nicht mal manche Unis...
Die langen Wege zum Zentrum - ja, das ist sicher im Sinne einer guten Medizin. Dennoch (und ich komme aus nem Flächenland und weiß, wie das ist) kann man Eltern nicht zumuten, dass die Kinder 80-100km vom Heimatort entfernt liegen und das über mehrere Monate... :(
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