Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
antonia123
12.04.2013, 10:38
Wurde bei uns auchschon mal abgelehnt in der Situation. "Mensch zu schwer für CT-Tisch" und bei einem zweiten Patienten "passt nicht durch den Ring".
CT geht auch nicht immer...
wir schicken die leute dann immer ins spezial ct für dicke..das ist immer eine große freude für alle beteiligten..:-((
So ein Problem hatten wir neulich mal.... irgendjemand extrem Fettes mit nem Abszess am Hals. Stundenlang haben die HNOler und Anästhesisten versucht, den Patienten zu verlegen. Aber dort, wo es ein passendes CT gab, hatten sie dann kein Intensivbett frei....
Wurde bei uns auchschon mal abgelehnt in der Situation. "Mensch zu schwer für CT-Tisch" und bei einem zweiten Patienten "passt nicht durch den Ring".
CT geht auch nicht immer...
Das ist die eine Sache. Die andere, noch viel dümmere ist mir passiert. Ein Mensch, nach 30 Tagen ITS-Therapie ziemlich ödematös aufgequollen, ging zwar einmal in das CT rein, steckte dann aber fest. :-wand
Es ging weder vor noch zurück. Natürlich beatmet, Katecholamine, das ganze Programm. Letztendlich hat nur die Diskonnektion vom Beatmungsgerät geholfen, nachdem das Volumen aus dem Thorax raus war, ging auch der Tisch wieder aus dem CT...
Das ist die eine Sache. Die andere, noch viel dümmere ist mir passiert. Ein Mensch, nach 30 Tagen ITS-Therapie ziemlich ödematös aufgequollen, ging zwar einmal in das CT rein, steckte dann aber fest. :-wand
Es ging weder vor noch zurück. Natürlich beatmet, Katecholamine, das ganze Programm. Letztendlich hat nur die Diskonnektion vom Beatmungsgerät geholfen, nachdem das Volumen aus dem Thorax raus war, ging auch der Tisch wieder aus dem CT...
Krass- was alles so passieren kann!!!!
Oh Mann, meine Sehnenscheidenentzündung ist zwar weg, aber irgendwie war diese Woche extrem stressig und es ist kein Ende in Sicht, außer dem Alltagschaos stehen demnächst meine erste Promotionsprüfung, Unterricht in der Pflegeschule und die nächste von mir vorzubereitende Klinikweiterbildung an- (und die auch noch freiwillig übernommen, wie doof kann man sein)
Und morgen hab ich Dienst, ich seh schon die ersten verunfallten Motorradfahrer kommen. Schließlich hat sich gestern auch mein Vater, ein erfahrener Fahre,r bei Tempo 160 auf der Autobahn hingelegt- und sich ´nur´ den Humerus zertrümmert.
Ach Mann, ist doch alles kacke.
Kackbratze
12.04.2013, 22:20
Solche Wochenenden gehen auch vorbei...schon scheixxe Jungassistenten am nächsten morgen zu treffen, denen in der Nacht 2 Polytraumata flöten gegangen sind. Man wird irgendwie abgebrühter, aber die Erinnerungen kommen dann doch wieder hoch.
Keine zertrümmerten Motorradfahrer sondern Messerstichopfer...hui
lokaler Polizeiticker
"Am Samstag, 13. April 2013, wurde die Polizei kurz nach 22:00 Uhr von einem Zeugen verständigt, dass er in einem Hausflur eines Plattenbauhauses von S***, einen stark blutenden Mann aufgefunden hat.
Der 58-Jährige wurde durch Rettungskräfte in eine Klinik geflogen und es erfolgte dort eine Notoperation. Durch den hohen Blutverlust bestand Lebensgefahr. Diese war durch Stichverletzungen im Bauchbereich hervorgerufen worden.
Zu den Tatumständen haben Spezialisten der Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen. Es liegen zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine konkreten Ergebnisse vor, die eine Beurteilung der Geschehnisse zulassen. "
Mein OA und ich haben laparotomiert. Echt spannend, als ich heut morgen ging, lag er noch katecholaminpflichtig auf ITS.
ich hatte dann heute früh im intensivnachtdienst mal eine faszinierende begegnung der dritten art...
jungassistentin (3.monat, ich habe nachgefragt) der allgemein- & viszeralchirurgie kommt auf die intensivstation gestiefelt.. "ich brauche noradrenalin"
ich: "aha..! wofür?" *augenbrauen leicht gehoben, amüsierter blick*
ja avc: "für einen patienten, der septisch ist mit darmperforation. und der hat ein lungenödem am vortag gehabt."
ich: "aha. und da möchtest du noradrenalin auf einer peripheren station geben..."
ja avc: "... oder der patient muss auf die intensiv übernommen werden." <-- kluge kollegin. das hätte ich auch so empfohlen.
ich: "stimmt. wo istn der patient. und warum braucht der noradrenalin??"
ja avc: "der hat niedrigen blutdruck, ich habe den gerade auf die wachstation verlegt. der ist septisch."
... ich bin dann mal netterweise mit der jungen kollegin auf die wachstation gestiefelt & wir haben uns geeinigt, dass erstmal ein volumenbedarf (stehende hautfalten) und dk (ausfuhrprotokoll) und zweite infusionsnadel im vordergrund stünden, weniger die katecholamintherapie bei niedrignormwertigen blutdrücken. sowie die antibiotische therapie bei steigenden entzündungsparametern und temperatur (exsikkosetemp, die nach hydrierung auch wieder rückläufig..). bisauf ein exorbitant hohes procalcitonin am vortag war das labor blande, sogar die BGA war traumhaft.
der OA hatte ihr am telefon lapidar empfohlen, den patienten auf wach oder intensiv zu legen. ich habe mir dann erlaubt (weil kein bett auf der intensiv frei & verlegeoptionen suboptimal), den patienten auf der wachstation mitzubehandeln (diese ist in der hand der diensthabenden chirurgischen) & 3h später war der patient dann auch wieder schön hydriert und subjektiv deutlich besser zurecht. ganz ohne katecholamine.
wo bitteschön ist bloss der welpenschutz geblieben??? ich war so perplex von diesem naiven wunsch der katecholamintherapie auf einer peripheren station, dass ich die ganze zeit maximal ruhig und lieb geblieben bin. *kopfschüttel*
Leelaacoo
15.04.2013, 18:54
Welpenschutz gibts nimmer...unsere Welpen mit 3 Monaten Berufserfahrung lernen gerade die Ganz-Frisch-Welpen an (3 davon im März angefangen, 2 im April...man stelle sich das Chaos vor)...im Vergleich dazu war meine Einarbeitung und "Welpenschutzzeit" ein Träumchen...aber das kommt halt auch davon, dass alle sofort alles fallenlassen und kündigen, sobald mal 1 Monat (!) auf eine Rotation gewartet werden soll wegen Besetzungsproblemen (so geschehen bei einem Assi im 6ten Monat...manche sagen: richtig so, ich sag: erst mal Erfahrung sammeln, dann große Ansprüche stellen, aber damit bin ich ja gewissermaßen schon ein Verräter an der ach so neuen Generation Y...na ja, jeder wie er will, ich bin ja fertig). So aber kommen und gehen die Leute und es kann sich gar keine Stammbelegschaft bilden und die Alt-Assis sind jetzt Neu-FA und hauen auch gesammelt ab, da die Stimmung auf einemal schlechetr wird, weil man die Arbeit, die durch diese Jung-Assi-Wechselei und Motzerei auf der Strecke bleibt, in den Diensten mitmachen muss und man hat ja inzwischen Angebote genug (jetzt gerade 3 Jung-FÄ abgeworben worden durch eine Firma mit MVZ). Ergo: keine FÄ mehr, nur noch Anfänger, OÄs kommen nimmer mit (und scheinen auch irgendwie die Motivation verloren zu haben) und der leidtragende ist letztlich doch wieder der Jungassi...und der Patient natürlich.
Aber wat solls, ich hab aufgehört zu versuchen, die Abteilungskontinuität zu erhalten und habe auch selbst das Gemotze satt (und gemotzt wird zumindest bei uns auf hohem Niveau, wenn ich das sagen darf...unsere Abteilung ist nämlich echt traumhaft, was die Arbeitsbedingungen angeht...geht nur nicht in alle Köppe rein).
Deshalb werden sich solche Erlebnisse der dritten Art immer wieter häufen...
LG Lee (bevor jetzt jemand wieder wieder die "gsd ist jetzt alles viel besser udn nicht mehr wie früher" -Keule auspackt...ich bin mir dessen bewusst und schätze es unheimlich und bin allen Vorgängern sehr sehr dankbar...aber man muss auch mal die Kirche im Dorf lassen...wenn man schon als Frisch-Assi mit Kündigung droht, weil man mal zum Dienst eingeteilt wird, weil ein Kollege krank ist und sich KEIN Mensch in der Besprechung freiwillig meldet und alle weggucken und dann gelost wird...also bitte, wer will noch auf den Ponyhof? --> wahre Ereignisse!)
früher war alles besser, sogar die zukunft.
ja, das motzen sollte man sich abgewöhnen, es ist zum abgewöhnen, wieviel (auch durch mich) gemotzt wird.
Ach da geb ich dir als Jung-Assi aber recht, leelacoo. Man muss auch irgendwie mal klein anfangen- damit man später sagen kann, das hab ich von der Pike auf gelernt :-)
Bei uns sind die Assis aber nicht so anspruchsvoll. Häufig wird z.B der Common Truk nicht in 2 jahren gemacht, wie es in der WBO festgeschrieben ist. Einer bringt ihn sogarerst jetzt in seinem 4. Jahr zuende, beschweren tut sich aber keiner.
Leelaacoo
15.04.2013, 19:20
früher war alles besser, sogar die zukunft.
ja, das motzen sollte man sich abgewöhnen, es ist zum abgewöhnen, wieviel (auch durch mich) gemotzt wird.
jetzt weiß ich nicht, wohin ich deinen Kommentar einordnen soll...es geht mitnichten um "früher war alles besser", sondern um einen guten Arbeitsplatz für alle...gerade als Jungassi wäre ich in der heutigen Konstellation bei uns echt verloren gewesen, es kann doch nicht sein, dass man unter dem Mäntelchen von Arztrechten erst recht die Weiterbildung zunichte macht und dies auch noch als Fortschritt und neues Selbstbewußtsein deklariert...oder hab ich dich falsch verstanden?
Egal, wie gesagt, meine Position ist unbeliebt geworden und ich bin früh, noch damals soviele erfahrene und langjähig an die Abteilung gebundene (und mit ihr verbundene!) Assis und FÄ um mich gehabt zu haben...und keiner von denen hat nach der exakten WB-Zeit den FA gemacht, aber alle sind jetzt gut untergekommen...was machen schon 6 Monate länger, wenn man dafür Erfahrungen sammelt, Geld verdient und eine stabile Abteilung hat? Man darf doch eh bis 70 ran...Egal.
LG Lee
lee - ich meine, dass wir uns immer wieder beschweren. in jeder position. die jungassis über die frühen dienste und viel verantwortung. (oder die älteren, weil sie sehen, was da getrieben wird mit denen, die das nicht verantworten können aber aufgedrückt bekommen). und die älteren, weil sie puffern und noch dran denken, wie man (gottseidank) geschützter "gross" werden konnte (durch die langjährig an die abteilung ge- und verbundenen, genau). dann ists auch wieder das andere extrem, dass heutige assistenten in den anfangsjahren auf ganz andere art und weise geschützt werden, wovon man damals nur geträumt hätte. in den abteilungen selbst wird sich beschwert, wie dinge sich verändern, die doch jahrelang gut funktioniert haben - und übersehen, dass der stetige wandel einfach normal ist.
lange rede kurzer sinn. jeder motzt darüber, was er nicht hat, erinnert sich wehmütig an das, was er hatte, oder angefressen an das, was eben nicht und wie es früher "besser" war.
der spruch dazu "früher war alles besser, selbst die zukunft.." der war aus dem gedächtnis zitiert, weil ich ihn eigtl ganz passend fand. dich kritisieren wollte ich nicht, sondern eigentlich zustimmen. vor allem aber auch dahingehend, dass wir alle gross sind im beschweren und motzen und auch einfach mal ruhig sein könnten. besser wirds durchs beschweren nicht unbedingt. die stimmung durch nicht-motzen aber vllt doch angenehmer.
die von dir genannten werte (stabile abteilung, erfahrung (!!!) und geld verdienen) sind vollkommen richtig genannt auch für mich die wichtigen. in der leistungsorientierten gesellschaft zählen die in mindestzeit gemachten examina anscheinend mittlerweile mehr.
Jetzt wird's aber arg philosophisch hier. Steht da irgendwo ein undichter Sevo-Topf? ;-)
BAH - sevo ist total gut!
Ist das eigentlich Sevoflouran, von dem man diese Gähnkrämpfe bekommt? Oder sind das alle volatilen Anästhetika? Manchmal wenn unsere Anästheten irgendwo n Leck in ihren Töppen haben, bekomm ich so üble Gähnanfälle- ohne müde zu sein. Muss man dann immer versuchen, unauffällig hinterm Mundschutz zu vertuschen.
manchmal ists auch die enorm anspruchsvolle optätigkeit mit routinedingen, ohne gefordert, da in assistenzdingen beschäftigt (=hakenhalten), zu sein.
Das muss ich ja mittlerweile nicht mehr :-D El Cheffe hat heute in der Frübesprechung angesagt, dass ich fürs Hakenhalten in kleinen OPs zu gut bin und entweder selbst operieren soll oder jemand anders Haken hält. :-))
Woraufhin ich dann einen Unterschenkel amputiert hab :-party
Und beim Whipple-Assistieren werd ich nicht müde- sondern muss nur gähnen.
Meine Fresse, ich weiß wie absurd das klingt.
Und beim Whipple-Assistieren werd ich nicht müde- sondern muss nur gähnen.
Meine Fresse, ich weiß wie absurd das klingt.
äh....ja....
mainzer, der schon bei der narkose für nen whipple nach der ersten halben stunde gähnt.....tsss...und dann einkaufszettel schreibt :-D
Kackbratze
16.04.2013, 16:03
Profis schlafen an den Haken.
die von dir genannten werte (stabile abteilung, erfahrung (!!!) und geld verdienen) sind vollkommen richtig genannt auch für mich die wichtigen. in der leistungsorientierten gesellschaft zählen die in mindestzeit gemachten examina anscheinend mittlerweile mehr.
... aber ist es denn aufgabe der assistenten für die stabilität der abteilung zu sorgen- oder nicht doch eher des chefs und der verwaltung?? stabile abteilung bekommt man durch attraktivität für die arbeitnehmer, also durch die zustände, und darüber entscheiden doch eher die höheren etagen. die assis müssen ja wohl nicht bleiben, nur um die abteilung stabil zu halten. (ich meine NICHT die "neuen" jung-assis, die nach <12mon wieder wechseln in der hoffnung auf besserung, die werden ja auch selbst nicht profitieren in nem neuen haus)
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