Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Heute mal wieder ein neues Erlebnis. Wir haben einen Patienten in ein anderes KH verlegt, symptomatisches Bauchaortenaneurysma - mit Arztbegleitung. Auf einmal hieß, ich solle das machen. Es hieß "wenn das Probleme macht, kannst du auf der Straße eh nichts machen, aber aus forensischen Gründen soll halt einer mit"
Aus forensischen Gründen kann die Antwort da eigentlich nur "Nein, mache ich nicht!" heißen!
Du weißt schon, dass Du, wenn einen Interhospitaltransport mit einem RTW nur machen darfst, wenn Du mindestens die Qualifikation "Notarzt" hast? Einige Rettungsdienstbereiche fordern zudem die Fortbildung Intensivtransport nach DIVI, zumindest auf den ITW ist der mittlerweile Standard!
Was wäre gewesen, wenn? Kannst Du Notfallmedizin? Bist Du in die Geräte des Rettungsdienstes eingewiesen? Wenn im Fall des Falles hinterher juristisch was nachkommen sollte, hast Du ein gewaltiges Problem! Denn wenn dann herauskommt, dass Du überhaupt nicht die Befähigung hattest, diesen Transport zu begleiten, dann viel Spaß in der Beweislastumkehr...
Nee ich komm mir nicht toll vor. Wenn wirklich was passiert wäre, wäre ich echt am A*** gewesen. Der FA auf Station meinte, er würde ja mitfahren, aber dann wäre halt kein FA auf Station... ich war anscheinend am ehesten entbehrlich.
Tja, aber wenn er die Fachkunde / Zusatzbezeichnung Rettungsmedizin hat, wäre er zumindest legitimiert gewesen, dort mitzufahren! Wenn auf der Station kein FA ist, so what? Zur Not muss halt OA / CA kommen...
BTW: Ich kenne auch Rettungsassistenten, die Dich nicht mitgenommen hätten! :-nix
Desiderius
22.07.2013, 17:21
Nee ich komm mir nicht toll vor. Wenn wirklich was passiert wäre, wäre ich echt am A*** gewesen. Der FA auf Station meinte, er würde ja mitfahren, aber dann wäre halt kein FA auf Station... ich war anscheinend am ehesten entbehrlich.
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Das ist ja ein totaler Blödsinn den ich gehört habe. Aber es wurde ja schon darauf reagiert....ohne Worte:-wand
Desiderius
22.07.2013, 17:26
Guten Morgen gute Frau. Auch noch spät in die Klinik gekommen und jetzt am Weiterarbeiten?
Die "Sesselpupser" arbeiten nachts nicht. Daran würden die zu den Bedingungen wie wir sie haben garnicht denken.
Ohne Nachtzuschlag und Freizeitausgleich geht da garnix!
Ja ich hatte letztens eine tolle Konversation mit dem Chef der Controlligabteilung. Meine Ambulanz war voll, ich habe mich in der Kantine vor die Verwaltungsfritzen angestellt und mein Essen gekauft. Kommt dieser Fritze hinter mir hergelaufen und stellt mich zur Rede ob ich denn wüsste ob das ich auch Kollegen in der Reihe warten würden!? Das würde so ja nicht gehen.
Ich habe Ihn gefragt, wann er den in den letzten Tagen sein Mittagsessen fuer die Arbeit verpasst hätte oder wann er für seine Arbeit vom Tisch weggeholt wurde weil ein Polytrauma angemeldet wurde??? Er wurde still und hat nicht weiter gesagt und geht mir seitdem aus dem Weg .... tja klare Worte helfen machmal.
@Fr. Pelz,
ich sag´s ja echt ungern, aber gelegentlich wäre es echt sinnvoll, mal den Kopf einzuschalten, bevor man sich auf so eine "Geschichte" einlässt.
Wie einer meiner Vorredner schon erwähnt hat, wärest Du hier vom RD nicht mal mitgenommen worden, denn nicht umsonst gibt´s für solche Transporte diverse Vorschriften. Und das Argument, dass der FA nicht hätte von Station gehen könne, wessen Problem ist das denn bitte, keineswegs Deins...
Aber wie auch schon oben erwähnt, tat dies Dir und Deinem Ego wohl mal wieder mehr als gut. Und "schade" eigentlich das "Nichts" passiert ist, denn dann hättest Du mit dem A... an der Wand gestanden und nicht Dein FA.
PS.: Schon mal über die ZB Notfallmedizin nachgedacht?
Shit, gerade erst gelesen, dazu fehlt Dir ja noch die klinische Zeit
LasseReinböng
22.07.2013, 18:58
Ja ich hatte letztens eine tolle Konversation mit dem Chef der Controlligabteilung. Meine Ambulanz war voll, ich habe mich in der Kantine vor die Verwaltungsfritzen angestellt und mein Essen gekauft. Kommt dieser Fritze hinter mir hergelaufen und stellt mich zur Rede ob ich denn wüsste ob das ich auch Kollegen in der Reihe warten würden!? Das würde so ja nicht gehen.
Ich habe Ihn gefragt, wann er den in den letzten Tagen sein Mittagsessen fuer die Arbeit verpasst hätte oder wann er für seine Arbeit vom Tisch weggeholt wurde weil ein Polytrauma angemeldet wurde??? Er wurde still und hat nicht weiter gesagt und geht mir seitdem aus dem Weg .... tja klare Worte helfen machmal.
...dumm und dreist, mehr fällt mir dazu nicht ein.
Kackbratze
22.07.2013, 19:21
Nun haut mal nicht sosehr auf Frau Pelz ein.
Ja, der jugendliche Leichtsinn gepaart mit Unwissen und Vorgesetzten, die das schamlos ausnutzen, hat zu dieser Situation und zu diesen Zitaten geführt, aber trotzdem darf man nicht vergessen, dass sie es auch nicht besser wusste.
Jeder Berufsanfänger bzw. Frischling für solche Situationen kann auf sowas reinfallen, wenn Vorgesetzte einen so ausnutzen.
Fr. Pelz muss daraus lernen und es das nächste Mal besser machen.
Einfach nur mit dem anästhesiologischen und rettungsmedizinischen Fachwissen jetzt einen Pelz zu scheren ist zu simpel. ;-)
Teaching ist das entscheidende!
Da magst Du wohl durchaus recht haben, aber leider hab ich da so meine Zweifel, denn es gab ja schon diverse Äusserungen Ihrerseits zu anderen Themen, die mehr oder weniger "ähnlich" strukturiert waren.
Und es immer nur auf Unwissenheit zu schieben, finde ich persönlich etwas "komisch", denn Menschenverstand hat man auch trotz Unwissenheit oder?
So what, learning by doing. Und es its ja glücklicherweise alles gut gegangen.
Aber es gehört m.E. auch immer einer dazu, der sich ausnutzen oder vorschieben lässt.
Aber hoffen wir nun einfach mal das Beste.
Hmpf, nein. Ich wusste das wirklich nicht. Der FA der auf Station bleiben wollte, HAT die ZB Notfallmedizin, er hätte es also wirklich wissen müssen. Es hat aber auch keiner der Kollegen, denen ich davon erzählt hab, gesagt, dass ich das nicht gedurft hätte. Könnte es sein, dass diese Vorschriften länderspezifisch sind? Kann man das irgendwo nachlesen?
Naja, jedenfalls bin jetzt schlauer und mache es nicht nochmal mit.
Und nein, ich fand es nicht toll, wie gesagt, es war so eine Aufgabe, die halt an eine der jüngsten Assis abgeschoben wurde.
(Das merkte man auch daran: die IMC ist ja interdisziplinär besetzt und neben mir z.B eine Assistentin aus der Neurochirurgie (mit ebensoviel "Berufserfahrung" wie ich) da- die sollte gerade nicht mitfahren, weil die neurochirurgischen Patienten gerade mehr und aufwändiger sind - (und sie sich das kümmern um selbige unter den Nagel gerissen hat.) Andererseits hat sie mir erzählt, dass sie soetwas auch schon mal gemacht hat.)
Ok, dann weiss ich auch nicht wirklich, was ich von Deinen Kollegen halten soll, denn dies sollte man schon wissen. Und m.E. ist dies keineswegs länderspezifisch.
Und mal wieder interessant, wie unterschiedlich das von Land zu Land ist. Wenn es hier heisst, dass es Arztbegleitung braucht, dann reicht dafür die Approbation. Und die ersten Male habe ich auch geschwitzt bei Transporten von Spital A nach Spital B, vor allem wenn der Patient beatmet war und Katechalomine laufen hatte. Aber hier ist ja so einiges anders... :-nix
Jeder Berufsanfänger bzw. Frischling für solche Situationen kann auf sowas reinfallen, wenn Vorgesetzte einen so ausnutzen.
Deswegen bin ich froh, dass meine damaligen Vorgesetzten auf so etwas geachtet haben! ;-)
Fr. Pelz muss daraus lernen und es das nächste Mal besser machen.
Einfach nur mit dem anästhesiologischen und rettungsmedizinischen Fachwissen jetzt einen Pelz zu scheren ist zu simpel. ;-)
Teaching ist das entscheidende!
Deswegen steht ja auch da ziemlich eindeutig, was erlaubt ist, und was nicht. Und hat nicht die Unfallchirurgie das Schergerät ausgepackt? ;-)
Hmpf, nein. Ich wusste das wirklich nicht. Der FA der auf Station bleiben wollte, HAT die ZB Notfallmedizin, er hätte es also wirklich wissen müssen. Es hat aber auch keiner der Kollegen, denen ich davon erzählt hab, gesagt, dass ich das nicht gedurft hätte. Könnte es sein, dass diese Vorschriften länderspezifisch sind? Kann man das irgendwo nachlesen?
Rettungsdienstgesetze der Länder. Und in der Hinsicht unterscheiden die sich nicht. ;-)
Naja, jedenfalls bin jetzt schlauer und mache es nicht nochmal mit.
Dann hat es doch was gebracht! :-))
(Das merkte man auch daran: die IMC ist ja interdisziplinär besetzt und neben mir z.B eine Assistentin aus der Neurochirurgie (mit ebensoviel "Berufserfahrung" wie ich) da- die sollte gerade nicht mitfahren, weil die neurochirurgischen Patienten gerade mehr und aufwändiger sind - (und sie sich das kümmern um selbige unter den Nagel gerissen hat.) Andererseits hat sie mir erzählt, dass sie soetwas auch schon mal gemacht hat.)
Dann solltest Du ihr das auch ganz schnell erzählen. Denn nur weil ALLE es falsch machen, wird es nicht richtiger!
Und vll. kann man damit auch diesen "Missbrauch" von den "Kleinen" irgendwie eindämmen? :-nix
Wie sagt man so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt, auch wenn dieser Ausspruch sicherlich verschiedene Auslegungsoptionen hat. ;-)
Feuerblick
22.07.2013, 21:45
Bei den Worten "aus forensischen Gründen" bekomm ich immer Blutdruck. Das ist so ähnlich wie "ein bißchen schwanger". Entweder ein Patient ist stabil und kann problemlos OHNE Arzt verlegt werden oder es muss UNBEDINGT ein Arzt dabei sein, weil der Patienten eben nicht stabil ist. Und genau dann braucht man nicht "ein bißchen" Arzt sondern einen, der weiß, was er tut. *grummel* :-wand
Moonchen
23.07.2013, 07:41
Da hab ich jetzt aber auch mal ne Frage zu: Bin ja auf der Neo und wir versorgen zwei externe Krankenhäuser mit, wenn es da ein Kind zu holen gilt machen das (je nachdem wie schwerwiegend das Krankheitsbild angekündigt wird) entweder ein Assistenz- oder eben der diensthabende Oberarzt. Von uns hat keiner die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin.. Müssten wir dann da einen Notarzt mitschicken der ja eigentlich in der Regel keine bis wenig Neo-Erfahrung hat!?
Hellequin
23.07.2013, 07:57
Nachtdienst bei Vollmond:-wand Irgendwie hatte ich ja gehofft das meine letzten Arbeitstage in der Neuro irgendwie etwas entspannter werden. :grins:
Da hab ich jetzt aber auch mal ne Frage zu: Bin ja auf der Neo und wir versorgen zwei externe Krankenhäuser mit, wenn es da ein Kind zu holen gilt machen das (je nachdem wie schwerwiegend das Krankheitsbild angekündigt wird) entweder ein Assistenz- oder eben der diensthabende Oberarzt. Von uns hat keiner die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin.. Müssten wir dann da einen Notarzt mitschicken der ja eigentlich in der Regel keine bis wenig Neo-Erfahrung hat!?
Die Frage hatten wir schon mal im Forum. Weiß gerade nicht genau in welchem Thema. Wenn Du sicher sein willst, dann nimmst Du einen Arzt mit der FK / ZB mit. :-nix
Ähnliche Situationen gibt es ja auch, wenn ein dringender Transport zu erledigen ist. Wenn z.B. jemand mit IABP in die HTC gebracht werden muss, dann fährt doch Bitte/Danke der Kardiologe mit. Der muss ja nichts von Rettungsmedizin verstehen, es reicht, wenn er die IABP bedienen kann....
Eins darf man nämlich auch nicht außer acht lassen: auf dem Rückweg befindet sich der RTW in Status 1 - Einsatzbereit am Funk. Damit kann ihm natürlich auch jederzeit ein neuer Einsatz aufgemacht werden. Und dann bist DU auf einmal der "Notarzt" an Bord... Und was, wenn dann etwas passiert?
Möglichst schnell den Neugeborenen-Notarzt machen!
Und nein, zum Glück ist der RTW normalerweise auf dem Rückweg nicht im Bereitschaftsmodus, weil ja die Trage fehlt, die für den Inku rausmusste. Zumindest ist das meiner Meinung nach bei uns so.
LG
Ally
^^ Ah ja, der Inkubator... da war noch was. :-)
Aber wie ^^ schon gesagt: Neugeborenen Notarzt machen und gut ist. :)
Bei uns gehen Intensiv-Transporte grundsätzlich über Leitstelle mit Notarzt. Kürzlich hatten wir nen Transport mit ECMO, da fuhr der Notarzt mit + unser Oberarzt. Kein Mensch wär auf die Idee gekommen, nen Assistenten allein da mit zu schicken. Bei uns läuft ja auch viel suboptimal, aber die Transporte scheinen ja wenigstens regelkonform zu funktionieren ;)
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