Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Thomas24
31.07.2013, 18:09
Oh Mann, pass bloss auf dich auf!
Dein post erinnert uns daran, wie gut es uns in dieser Ecke der Welt wirklich geht-
Ja das stimmt, das ist echt der Wahnsinn.
Da traut man sich gar nicht mehr über seine Luxusprobleme zu meckern.
Ich machs mal trotzdem. Bei uns war heute "Jugend forscht" - nur Assistenzärzte mit <1,5Jahren Erfahrung und wegen Krankheit kein Facharzt. Und natürlich hatten wir so Eier wie: Vigilanzminderung unklarer Ursache- (natürlich AUCH hypoton und anurisch geworden) und Sepsis (aber so was von katecholaminpflichtig)... ohne dass irgendeine Antibiose bisher gegriffen hätte... meh.
Sebastian1
31.07.2013, 19:49
So, seit ein paar Tagen wieder auf der ITS. Ich liebe Intensivmedizin. Irgendwann wird mich das leidige Schichtsystem wieder annerven, aber naja, mal ist man der Hund und mal der Baum :D.
Auf jeden Fall mal wieder eine Tätigkeit, bei der man viel machen, lesen, im Team diskutieren etc. kann. Das hat was :-top
Hellequin
31.07.2013, 21:09
Vigilanzminderung unklarer Ursache- (natürlich AUCH hypoton und anurisch geworden)
"unklarer Ursache" streichen. "natürlich auch" durch ein "weil" ersetzen. Jetzt muss man nur noch herausfinden warum hypoton und anurisch. Excikose? NSARs? Crush-Niere? :-D
Sepsis kann doch auch ein Grund sein. Unsere Anästhesisten nannten das immer "septische Enzephalopathie".
Und wenn kein FA vor Ort ist, wird halt der zuständige Oberarzt angerufen. Kurz den Fall schildern, fragen, was man machen soll, und das dann machen :-D
Hellequin
01.08.2013, 05:13
Sepsis kann doch auch ein Grund sein. Unsere Anästhesisten nannten das immer "septische Enzephalopathie".
Dachte das wäre nochmal ein anderer Patient. Wenn es natürlich der selbe ist, wäre eine septische Encephalopathie sicherlich auch eine gute Begründung für die Vigilanzminderung.
Nee das war ein anderer Patient. Der Vigilanzgeminderte hat heute nach nem unauffälligem cCT n cMRT bekommen, das er verwackelt hat.
Der Septische ist auch weiterhin ein Rätsel. Hat ne resistenzgerechte Antibiose bei Keimnachweis in 4 Lokalisationen- aber nicht zu senkendes Fieber, konstant über 40. Jetzt war schon die Überlegung die AB abzusetzen, weils ja drug-induced sein könnte... mann, also das ist echt nervig, wenn man so gar nicht weiterkommt.
Aber immerhin, demnächst soll ich für 2 Wochen auch mal auf die ITS "Beatmungsgeräte kennenlernen" :-D Wird eher Unterricht am Krankenbett im besten Fall, aber das ist ja nicht schlecht an sich.
Hellequin
01.08.2013, 16:57
Nee das war ein anderer Patient. Der Vigilanzgeminderte hat heute nach nem unauffälligem cCT n cMRT bekommen, das er verwackelt hat.
Naja wenn er tatsächlich im Nierenversagen ist, ist eine Vigilanzminderung ja gut möglich - Stichwort urämische Encephalopathie.
Der Septische ist auch weiterhin ein Rätsel. Hat ne resistenzgerechte Antibiose bei Keimnachweis in 4 Lokalisationen- aber nicht zu senkendes Fieber, konstant über 40. Jetzt war schon die Überlegung die AB abzusetzen, weils ja drug-induced sein könnte... mann, also das ist echt nervig, wenn man so gar nicht weiterkommt.
Differentialdiagnostisch noch an zentrales Fieber bei möglicher hämatogener Streuung denken.;-)
Danke für deine Gedanken. Die Vigilanzminderung war aber vor dem Nierenversagen da.
An zentrales Fieber bei dem anderen haben wir auch schon gedacht, morgen bekommt er ein TEE zA Endokarditis - aber Patient ist auch neurochirurgisch - die Neurochirurgen sind bloß vehement der Meinung, dass es nicht durch die Hirnblutung bedingt sein könne.... auch hier gibts cCTs ohne weiterführende Befunde. Und septische Einschwemmungen würde man da ja auch drauf sehen, denk ich jetzt mal.
Das ist auch das Komplexe an der Interdisziplinarität, jeder gibt irgendwie seinen Senf dazu, der nicht immer zielführend ist :-D
dreamchaser
01.08.2013, 19:41
Danke für deine Gedanken. Die Vigilanzminderung war aber vor dem Nierenversagen da.
An zentrales Fieber bei dem anderen haben wir auch schon gedacht, morgen bekommt er ein TEE zA Endokarditis - aber Patient ist auch neurochirurgisch - die Neurochirurgen sind bloß vehement der Meinung, dass es nicht durch die Hirnblutung bedingt sein könne.... auch hier gibts cCTs ohne weiterführende Befunde. Und septische Einschwemmungen würde man da ja auch drauf sehen, denk ich jetzt mal.
Das ist auch das Komplexe an der Interdisziplinarität, jeder gibt irgendwie seinen Senf dazu, der nicht immer zielführend ist :-D
Könnte ja gerade bei Z.n. Hirnblutung ein zentrales Fieber sein - die, die ich kenne, die ein zentrales Fieber entwickelt haben, sind auch meistens gestorben.
FirebirdUSA
01.08.2013, 20:31
Maligne Hyperthyreose nach sicherlich einigen Ganzkörper-CTs :-music (eher unwahrscheinlich)...
An die Neuros: Gibt es eigentlich ein Gehirnbereich der betroffen sein muss damit ein zentrales Fieber ausgelöst wird?
Hellequin
01.08.2013, 21:30
An die Neuros: Gibt es eigentlich ein Gehirnbereich der betroffen sein muss damit ein zentrales Fieber ausgelöst wird?
Das Temperaturzentrum sitzt im Bereich des Hypothalamus.
Und wieder drei Nächte (immerhin sind von der ersten schon die ersten 5 Stunden rum!). Und erstaunlicherweise sind von den Patienten vom Sonntag Morgen immer noch 3 da... aber freundlicherweise sind sie bis jetzt alle halbwegs stabil und friedlich - das möge bitte so bleiben!!
SusiSorgenlos
02.08.2013, 18:57
Huhu, Brauch mal ne Meinung...Patient, 61 J, kleinzelliges BC, zentral stenosierend, COPD, progrediente Dyspnoe. Zunächst Chemo gehabt, darunter erst ansprechen, dann Progress, strahlentherapie geplant. Da ist er aber leider erst nach 4 Wochen Therapiepause gelandet. Abends/nachts ausgeprägte Dyspnoe Attacken, Steroide p.o, Antibiose, Inhalationen mit Sultanol/Atrovent, Oxis, Spiriva, Bricanyl s.c., Bestrahlung schwierig, da er nicht liegen kann wg. Dyspnoe....noch ne Idee??? Habe schon OA und CA gefragt, die sagen man kann nix mehr machen...???
Ja das stimmt, das ist echt der Wahnsinn.
Da traut man sich gar nicht mehr über seine Luxusprobleme zu meckern.
Ich machs mal trotzdem. Bei uns war heute "Jugend forscht" - nur Assistenzärzte mit <1,5Jahren Erfahrung und wegen Krankheit kein Facharzt. Und natürlich hatten wir so Eier wie: Vigilanzminderung unklarer Ursache- (natürlich AUCH hypoton und anurisch geworden) und Sepsis (aber so was von katecholaminpflichtig)... ohne dass irgendeine Antibiose bisher gegriffen hätte... meh.
Das ist nicht ein Patient gewesen? So Vigilanzminderung bei beginnendem MOV ist ja nicht so eine Überraschung :-nix
Will mich jetzt aber auch nicht lustig machen. ITS ist am Anfang halt ein ziemliches Rätsel.
Mir gehts zwar wie Seb, ich mags sehr gerne, aber nur dosiert...am WE wars eigentlich nur noch patientengefährdend, weil einfach so viele so was von todkrank waren, daß man dem einfach nicht mehr gerecht werden konnte. Ein Viertel der Station dauertransfundiert, z.T. Massen~. Dazwischen ein über 90jähriger, dessen 90jährige Ehefrau bei uns im Sterben lag, keine Kinder, und er hats erstmal überhaupt nicht verstanden, keine Kinder, Freunde, wenn noch am Leben, dann im Urlaub... Da hatte ich dann auch irgendwann Tränen in den Augen. Und war wirklich froh, daß wir dann doch irgendwann noch Nichten und Neffen aufgetan hatten, die sofort kamen und sich kümmerten. Das war echt schön :-)
Bin froh, daß ich morgen dann mal wieder im roten Auto durch die Gegend gefahren werde und wahrscheinlich einem Großteil der Bevölkerung nach Kollaps beistehen darf :-)) Bin mir allerdings noch nicht sicher, wie genau ich das überstehen soll bei 35°C :-oopss
Hellequin
02.08.2013, 22:13
Die ersten 2 Tage Psychiatrie überstanden ... total chaotisch und ich bin sowas von tiefenentspannt, muss am Haldolraumspray liegen.:-)) Meine größte Leistung besteht momentan darin, zwischendrin nicht einzupennen.
Zoidberg
02.08.2013, 22:25
Huhu, Brauch mal ne Meinung...Patient, 61 J, kleinzelliges BC, zentral stenosierend, COPD, progrediente Dyspnoe. Zunächst Chemo gehabt, darunter erst ansprechen, dann Progress, strahlentherapie geplant. Da ist er aber leider erst nach 4 Wochen Therapiepause gelandet. Abends/nachts ausgeprägte Dyspnoe Attacken, Steroide p.o, Antibiose, Inhalationen mit Sultanol/Atrovent, Oxis, Spiriva, Bricanyl s.c., Bestrahlung schwierig, da er nicht liegen kann wg. Dyspnoe....noch ne Idee??? Habe schon OA und CA gefragt, die sagen man kann nix mehr machen...???
Alternativen wäre 2nd line Chemo, was war denn das erste Protokoll? Falls die Stenose das Problem sein sollte wäre m. M. eine Kryorekanalisation zum Wiedereröffnen der zentralen Hauptbronchien eine gute Möglichkeit
Schlaganfallwetter... Und eine neuroradiologische Intervention nach der anderen, dabei sogar richtige Erfolgserlebnisse.
SusiSorgenlos
02.08.2013, 23:28
Alternativen wäre 2nd line Chemo, was war denn das erste Protokoll? Falls die Stenose das Problem sein sollte wäre m. M. eine Kryorekanalisation zum Wiedereröffnen der zentralen Hauptbronchien eine gute Möglichkeit ja, die Überlegungen hatte ich auch schon....1. Linie war Carbo/Etoposid, wäre dann ja Topotecan. Wirkt auch nicht so schnell.. Ich hätte sonst an nen Stent gedacht...weiss aber nicht, ob das funktioniert. Aber OA und Ca scheinen ja nix davon zu halten...bist du in der Onkologie?
Anne1970
03.08.2013, 06:33
Same here! Ne Basilaristhrombose mi super Ergebnis! Wow!
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