Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Irgendwie bekomme ich immer einen Klos im Hals, wenn ich dann die Omas mit ihren abgeliebten Plüschtieren auf Station habe.
Der Zyklus des Lebens kann so grausam sein.
Ja, geht mir auch so :-?
vanilleeis
07.02.2014, 12:22
Hat es eigentlich von Euch Gasmännern und -Frauen jemand schon mal erlebt, dass die Mutter bei einem Kleinkind zur Einleitung dabei bleiben konnte?
Frage aus eigenem Interesse: Eventuell steht bei uns eine Tonsillektomie an, aber meine Tochter (2,5 J) hat aufgrund ihrer Erkrankung soviel durchgemacht was Krankenhäuser angeht, so dass ich einfach dabei bleiben müsste, bis sie schläft. Ich weiss aber nicht, ob ich da einfach mehr suchen soll nach KH, die das möglich machen, oder ob das eine utopische Vorstellung meinerseits ist, dass ich dabei bleiben könnte???
War bei uns Standard!
Das kannste aber auch nur machen, wenn Du die Räumlichkeiten dazu hast, die Erfahrung aller Beteiligten und natürlich, wenn die Mütter / Väter das dann auch verkraften... Ist halt nicht jedermanns Sache. :-nix
Wir haben die Kinder meist im Bett in einem Prämedikationsraum inhalativ eingeleitet, mit der Mama auf der Bettkante. Alternativ auch auf dem Arm der Mama, wir seitlich dahinter. Das geht auch recht problemlos. Wenn die Kleinen dann tief und fest schlafen, aber eben noch selbst atmen, dann 100% Sauerstoff und nach einer Minute ging es dann in die richtige Einleitung.
Dahin konnten die Eltern dann allerdings nicht mehr mit. Der Prämedraum war schon im OP aber gegenüber dem AWR. Wenn die OP dann fertig war, durften die Eltern wieder im AWR zu den Kindern...
Ich hab bei meinem mehrfach schwerbehinderten Bruder auch mal gefragt, ob ich nicht bei der Einleitung noch dabeisein kann. Eben weil er mich kennt und sonst nichts versteht, was da mit ihm passiert. Da war ich im PJ oder so und es wurde möglich gemacht...
Thomas24
07.02.2014, 15:24
Ach die Nachtdienste sind in den 50 Stunden mit drin? Ich dachte, das läuft wie in so vielen Abteilungen in Deutschland: offiziell 42h Wochenstunden, tatsächlich 48h mit Opt Out, 55h de facto ("nicht kodierbare Überstunden"), und dann noch Nachtdienste/ Wochenenden/ Feiertage etc. noch on top...
Hat es eigentlich von Euch Gasmännern und -Frauen jemand schon mal erlebt, dass die Mutter bei einem Kleinkind zur Einleitung dabei bleiben konnte?
bei uns gehts net, aber in meiner Famulatur in der Anästhesiepraxis damals war das Standard.
Bei uns gehts leider dich nicht, aber in anderen Häusern mit größeren Kinderanästhesien oder im Kinderambulanzzentrum ging das auch immer. Die haben auch einfach mehr Ruhe ;-) bei uns sind immer ALLE aufgeregt...aber in den AWR dürfen die Eltern dann wieder...
Klos(s)? :-))
Die haben auch einfach mehr Ruhe ;-) bei uns sind immer ALLE aufgeregt...aber in den AWR dürfen die Eltern dann wieder...
Ja, das war auch das, was mir in der anderen Klinik immer so auf den Nerv gegangen ist. Die konnten ja immer alles. Aber nix so richtig. Und bei den Kindern waren immer alle ganz fickerig... Und dann wurden alle nervös, dann hat irgendwas nicht so funktioniert, wie es sollte, dann wurde rumgeschrien...
Wenn man mal mitbekommen hat, wie es richtig läuft, dann ist sowas nur :-kotz
Gerade beim Kindern... wenn da der Erste anfängt zu schreien, dann ist es mit der kinggerechten Einleitung vorbei! (Gilt übrigens auch für die Ausleitung!)... :-nix
Hat es eigentlich von Euch Gasmännern und -Frauen jemand schon mal erlebt, dass die Mutter bei einem Kleinkind zur Einleitung dabei bleiben konnte?
Wir haben auch keine wirkliche Möglichkeit. Die Kinder werden bei uns aber frühzeitig auf Station prämediziert. Falls da schon ne Vorgeschichte da ist, dann kriegen die Kinder im AWR (in Elternumarmung) etwas Ketanest/Dormicum und werden dann mehr, oder weniger schlafend in den OP gefahren mit Sättigungsclip/ggf O2. Mache ich zumindest (natürlich mit oberärztlicher Absegnung :-)) ). Klappt ganz gut, gibt zufriedene Eltern und ein waches, zufriedenes Kind postoperativ. Wäre vielleicht ne alternative zur Gaseinleitung. Bei fertiger OP kommen alle Kinder zu den Eltern in den AWR. Da haben wir zum Glück einen abgedunkelten, ruhigen Raum nur für sie zur Verfügung mit ein paar Überwachungsplätzen.
Moorhühnchen
07.02.2014, 18:29
@Moorhühnchen:
Kindersaal ist toll! Kannst du da nochmals hinkommen? In 2 Tagen wirst du ja nicht die gefordeten Narkosezahlen erreicht haben, oder? :-) Oder ist erst Facharzt angesagt?Nee, hatte heute meinen letzten Arbeitstag da. Vielleicht kann ich Ende des Monats nochmal vorbeischauen, aber der Kinderchirurg ist dann nicht da und es werden wahrscheinlich nicht so viele Kindernarkosen anfallen. Immerhin waren es 10 zählende Narkosen in 2 Tagen....
Schon eine komische Erfahrung, dass die Oberärzte Briefe nicht korrigieren. Wenn man diese auch auf Nachfrage an 12 "mitbehandelnde" Kollegen rausschicken muss. Die werden sich bestimmt wundern... :-))
Moorhühnchen
07.02.2014, 18:50
Schon eine komische Erfahrung, dass die Oberärzte Briefe nicht korrigieren. Wenn man diese auch auf Nachfrage an 12 "mitbehandelnde" Kollegen rausschicken muss. Die werden sich bestimmt wundern... :-))Hmm, das ist hier eigentlich Standard, habe im gesamten letzten Jahr nicht einen korrigierten Brief gesehen - die werden einfach nicht gelesen.... Lernt man auch nix. Und was da manchmal fürn Schrott rausgeht!! Gell mainzer? :-))
Kackbratze
07.02.2014, 19:10
Es geht aber auch das andere Extrem. Jeder Brief 3x korrigiert, incl. Rückkorrekturen der oberärztlichen Erstkorrekturanordnungen.
Hmm, das ist hier eigentlich Standard, habe im gesamten letzten Jahr nicht einen korrigierten Brief gesehen - die werden einfach nicht gelesen.... Lernt man auch nix. Und was da manchmal fürn Schrott rausgeht!! Gell mainzer? :-))
ähemm...ich hab's gemerkt...
Es geht aber auch das andere Extrem. Jeder Brief 3x korrigiert, incl. Rückkorrekturen der oberärztlichen Erstkorrekturanordnungen.
neulich durch zufall einen vom internistisch oberärztlichen kollegen korrigierten brief einer internistischen assistentin gelesen...sie schreibt: "im rahmen des kurzen aufenthaltes auf der interdisziplinären intensivstation (nämlich UNSERER station) kam es zu einem kurzfristigen kreislaufstillstand mit reanimationsmaßnahmen" (der patient hatte nach 5 min wieder einen rosc; war ursprünglich wegen was ganz anderem im haus und wurde im verlauf dann auf die internistischen überwachungsstation verlegt...die internistische kollegin schrieb dann den brief zwecks verlegung auf die peripherie)..
anmerkung des oa (unter änderungen verfolgen) zum passus mit der reanimation: "was hat das mit dem gesamtverlauf zu tun?" --> nicht erwähnen!!
geht's noch?!?!?!?!
kartoffelbrei
07.02.2014, 19:31
Hat es eigentlich von Euch Gasmännern und -Frauen jemand schon mal erlebt, dass die Mutter bei einem Kleinkind zur Einleitung dabei bleiben konnte?
Frage aus eigenem Interesse: Eventuell steht bei uns eine Tonsillektomie an, aber meine Tochter (2,5 J) hat aufgrund ihrer Erkrankung soviel durchgemacht was Krankenhäuser angeht, so dass ich einfach dabei bleiben müsste, bis sie schläft. Ich weiss aber nicht, ob ich da einfach mehr suchen soll nach KH, die das möglich machen, oder ob das eine utopische Vorstellung meinerseits ist, dass ich dabei bleiben könnte???
In der Kölner Klinik, wo ich mal famuliert habe, war das Standard, dass die Eltern dabei bleiben dürfen.
Kackbratze
07.02.2014, 23:46
Bei uns sind, je nach OP-Trakt, die Eltern auf Wunsch auch mit dabei.
Sebastian1
08.02.2014, 07:50
Bei uns leider nicht, was ich sehr schade finde. Insbesondere die Kombination "ängstliches Kind" plus "schlechte Prämedikation" fordert es geradezu heraus, dass die Kinder anfangen zu brüllen und zu zappeln, sobald die Eltern nicht mehr dabei sind. In meinen Augen völlig unnötiger Stress für alle Beteiligten und Traumatisierung des Kindes.
Ausreichende Prämedikation, ruhige Atmosphäre (!) und dann in Gegenwart der Eltern einleiten, und Kindernarkosen sind auf einmal viel entspannter.
Und wie Brutus schon sagte: Ruhe auch während der Ausleitung. Ich bin vor 2 Jahren in meiner HNO-Rotation wahnsinnig geworden, weil es ein paar OP-Schwestern und eine Putzfrau gab, die auch nach der hundersten Ansage wieder und wieder gelabert haben, schonmal die nächste OP laut klappernd gerüstet haben... und sich jedesmal wieder eine neue Ansage gefangen haben. Aber da fehlte irgendwie auch das Erfolgsorgan für solche Ansagen...
Ja, das war auch das, was mir in der anderen Klinik immer so auf den Nerv gegangen ist. Die konnten ja immer alles. Aber nix so richtig. Und bei den Kindern waren immer alle ganz fickerig... Und dann wurden alle nervös, dann hat irgendwas nicht so funktioniert, wie es sollte, dann wurde rumgeschrien...
Wenn man mal mitbekommen hat, wie es richtig läuft, dann ist sowas nur :-kotz
Gerade beim Kindern... wenn da der Erste anfängt zu schreien, dann ist es mit der kinggerechten Einleitung vorbei! (Gilt übrigens auch für die Ausleitung!)... :-nix
Schreien tut bei uns zwar niemand, aber es sind alle ein wenig nervös, weil wir ja nur ab und zu Kinder in Uro und Augen machen. Wenn das Kind dann doch (meist noch!) nicht ausreichend prämediziert ist, weil sofort nach Saft der Transport bestellt wurde, ist die Ruhe weg. Wir wollen lieber blonde kleine Engel, die mit Wuffi Kuscheltier in der Hand halbschlafend von Mamas Arm auf unseren übergeben werden :-love und dann nach Eingriff genauso wieder zurück...
Op Schwestern, die es nicht einsehen, dass man für eine Aus- und Einleitung seine eigenen Aussagen hören können sollte (Ruhe wäre natürlich viel besser!) gibt es bei uns zu genüge. Die reagieren dann auch immer beleidigt, wenn man sie abermals bittet zumindest nach Opiatgabe still zu sein und nicht mit den Sieben zu hantieren/den neuesten Tratsch zu tauschen.
Die meisten Kinder, die ich anästhesiert habe waren übrigens um einiges ruhiger, als die Eltern. Ich bin mir nicht so ganz sicher, ob ich mit den weinenden Eltern ein ruhiges Kind erreichen würde. Manche Eltern fallen ja fast in Ohnmacht, alleine wenn man das Kind nur ein bisschen müde macht (fast, weil es nach Trendelenburg irgendwann besser war). Die Kinder kennen den Anästhesisten bei uns immer von der morgendlichen Visite auf Kinderstation. Da ist dann das Vertrauen seitens der Eltern und Kinder viel eher da.
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