Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Kackbratze
20.03.2014, 20:14
Die wenigsten Kollegen denken daran, ich gebe zu, ich erinnere mich auch nicht gerne daran, was diese Verantwortung "Arzt" auch bedeuten kann.
Colourful
20.03.2014, 20:17
Darüber solltest Du vielleicht ganz froh sein. Wenn es nämlich mal zu einer Verwechslung kommt und eine Schwester Medikamente falsch umsetzt (z.B. ein Digoxin- statt eines Digitoxinpräparates), ist es trotzdem Dein Kopf, der in der Schlinge steckt.
Exakt. Und gerade bei manchen Dosierungen muss man da schon mal aufpassen. Wir haben momentan relativ viele Dialysepatienten, da muss man sich dann doch noch mal versichern, welches "Ersatzpräparat" beziehungsweise Generikum da passt.
Also ich denke, dass man von einer examinierten Fachkraft schon verlangen kann sowas selbst nachzuschauen.
Aber da kommt wieder mal die Realität ins Spiel :-peng
Sebastian1
20.03.2014, 21:44
Das ist bei uns ganz schön gelöst - die ganze weiterverorndete Medikation des Patienten geht an die Apotheke und die machen dann Tütchen mit den richtigen Präparaten draus, die man dem Patienten in der Regel nur noch in die Hand drücken muss. Jedenfalls machen das dann tatsächlich Leute, die sich damit auskennen. Aber ich habe schon als Krankenpfleger nicht verstanden, warum sich alle Leute lieber tausendmal neue Namen von Generika merken als einmal die Wirkstoffnamen. Und in ja nicht mehr ganz so neuen Zeiten der elektronischen roten Liste oder ifap Index und wie sie alle heissen mögen kann man, wenn das Haus es bereitstellt, sogar den Präparatnamen eingeben, einen Button drücken und das Programm zeigt die im Haus verfügbaren Äquivalenzpräparate an. So schwer isses dann doch nicht.
Aber manchmal schlackere ich auch mit den Ohren, wenn bestimmte Fragen kommen, die mir zeigen, dass sich die Person in den letzten 10 Jahren mit dem Thema nicht auseinandergesetzt hat. Heute: "frühenterale Ernährung? Was soll'n das sein? Haben wir aber noch nie gemacht"....äh *hust* doch, schon länger.
Heuschrecke
21.03.2014, 15:57
aarg.... :-(
Bin wütend, und zwar auf mich selber. Bin nun seit 3 Wochen an einer neuen Stelle in einem neuen Fach, nachdem ich in Innere und Chirurgie etwas Erfahrung gesammelt habe. Heute alle Braunülen verstochen, nichts auf die Reihe gebracht, Spinale verstochen und zu guter Letzt in den Kaderrapport geplatzt. Der Chef hat schon erwähnt, dass ich doch etwas lockerer werden soll weil ich ja so gestresst bin...
Könnte kotzen und versinke gerade in absoluten Selbstzweifeln....
Bekannte Kollegen oder "nur" auch Ärzte? :-))
An meiner jetzigen Klinik klappt das mit der Pflege auf der Intensiv jetzt offensichtlich viiiel besser. Die legen mehr oder weniger eigenständig Braunülen, nehmen Blut ab, machen BGAs und richten für die ZVK/PICCO-Anlage! :-top
Mich kotzt mein derzeitiges Gefühlschaos total an. Ich weiß einfach nicht, was lost ist!!
Heute habe ich ohne großes Murren sogar nach 5 Jahren endlich mein Zeugnis aus der Neurozeit bekommen und mir ist ein riesen Stein vom Herzen gefallen.... aber diese Laune - schrecklich!!!!
Ich identifiziere mich plötzlich in der Prämed mit all den depressiven Patienten (und davon haben wir derzeit reichlich).
Ein wirklich bekannter Kollege, auch aus anderem Arbeitsbereich, anderer aus Hospitationshaus, hat mich gleich wiedererkannt :-oopss
Och, Huhn, was ist denn los? ist das prä-Facharzt-Depression??? Du scheinst ja mit dem Fach auch nicht ganz so glücklich zu sein...wäre es eine Option, mit FA-Statuts dann doch nochmal woanders reinzugucken? Fährst Du eigentlich schon NEF?
Ich finde es persönlich immer sehr befreiend, mal ne Woche rauszukommen, aufm NEF nervt einen niemand so wie im OP -und die Jungs sind immer alle so nett. Danach finde ich OP und auch Intensiv immer wieder erträglicher. Ohne die Abwechslung der drei unterschiedlichen Bereiche wäre ich glaub ich auch viel unzufriedener ;-)
Ich werd glaub ich jetzt auch nochmal in die Schmerztherapie reingucken. Bei uns gibts nur so wenige, die das wirklich gut können oder die Zusatzbezeichnung haben, das könnte später mal wertvoll werden -auch wenns mich nicht soooo unglaublich interessiert ;-)
Heute wollte ich mal in die Ambulanz gehen und beim Kollegen ZUGUCKEN, wie das mit den Aufnahmen funktioniert, um dann VIELLEICHT auch selber welche zu machen. Als ich ankam, war der Kollege allerdings schon weg und ich saß plötzlich allein da und sollte Aufnahmen machen. Na dankeschön. Und dann rief er an, er käme jetzt wieder und ich solle für ihn in den OP gehen. OK, mach ich gerne. Blöd nur, dass auf der geplanten Metallentfernung von drei Cerclagen ein TEP-Ausbau wurde, der natürlich auch schön in den Dienst ging.... :-wand
Moorhühnchen
22.03.2014, 14:21
Och, Huhn, was ist denn los? ist das prä-Facharzt-Depression???Ich befürchte, das könnte der springende Punkt sein... andererseits scheint's derzeit auch einfach ein generelles "Midlife Crisis"-Problem zu sein. Ich hab keine Ahnung.
Jedenfalls wird's nicht besser dadurch, daß man nach einer langen, beknackten Woche noch den Sonntagsdienst aufgrund von Krankheitsausfall erbt und den Folgedienst nichtmal abgeben kann, weil der dienstfreie Tag schon verplant ist. Und wegen des momentanen Krankenstandes gibt's auch wahrscheinlich keine Sondervergünstigungen für geerbte Dienste - alle tätscheln einem zwar auf die Schulter und sind ach-so-dankbar für die Dienstübernahme, aber...... naja, weißt ja wie's is.
Ich glaube nicht, daß das Fach an sich das Problem ist, sondern eher die Intensiv. Aktuell nur Verrückte dort. Und nein, ich fahre kein NEF. Hätt ich aktuell auch gar keine Lust zu.
Da vergesse ich einmal meine Zeitung mit zum Dienst zu nehmen und schon ist nix los. Ne AB hab ich heute angehängt und nen Zettel "Entlassung gegen ärztlichen Rat" fertig gemacht, sonst nada. Aber ich will den Tag mal nicht vor dem Abend loben.
Was hat man früher nur ohne iPhone gemacht?!
Vorsicht mit solchen Äußerungen :-)) Ich hab letzte Woche auch einmal zu oft mir mein Buch gewünscht und das dann ganz schnell bitter bereut :-?
:-))
arbeiter79
23.03.2014, 08:00
noch ein (jung) assistent hier der vom arztberuf zunehmend die Schn.. voll hat?
Da vergesse ich einmal meine Zeitung mit zum Dienst zu nehmen und schon ist nix los. Ne AB hab ich heute angehängt und nen Zettel "Entlassung gegen ärztlichen Rat" fertig gemacht, sonst nada. Aber ich will den Tag mal nicht vor dem Abend loben.
Was hat man früher nur ohne iPhone gemacht?!
Den Klinikrechner benutzt? Und wenn das Internet nicht ging, konnte man zumindest Minesweeper oder Solitair spielen. :-))
Huhn, Du hast ja richtig gute Laune ;-)
Und ich hab mit Kreißsaaldienst und aufkommender Erkältung heute durchgeschlafen :-dance
Vorsicht mit solchen Äußerungen :-)) Ich hab letzte Woche auch einmal zu oft mir mein Buch gewünscht und das dann ganz schnell bitter bereut :-?
:-))
Ich hab Freitag frueh den Anfaengerfehler gemacht, scherzhaft zu meinem Kollegen zu sagen, dass ja gar nicht so viel fuer den Tag ansteht. DAS habe ich dann schmerzlich bereut. :-oopss
Kackbratze
23.03.2014, 14:09
noch ein (jung) assistent hier der vom arztberuf zunehmend die Schn.. voll hat?
Was ist passiert?
So, ich hab dann morgen meinen ersten Dienst im neuen Haus, weil ein Kollege krank ist. Die anderen Kollegen können alle nicht und die andere Neue, die eigentlich schon einen Monat länger da ist als ich, fühlt sich noch nicht bereit. :-keks
Moorhühnchen
24.03.2014, 19:28
Ich hab Freitag frueh den Anfaengerfehler gemacht, scherzhaft zu meinem Kollegen zu sagen, dass ja gar nicht so viel fuer den Tag ansteht. DAS habe ich dann schmerzlich bereut. :-oopssHaha, ich hab die letzte Woche 3 Dienste gekloppt und zusätzlich noch nen Spät/Früh-Wechsel, somit also sicherlich völlig illegale 82 Stunden. Gestern der Dienst fing ruhig an, die Arbeit über den Tag war gut zu schaffen und mein OA war sogar gewillt, mir zu helfen - um 22:30 Uhr hab ich es gewagt, aufs Zimmer zu gehen und die Zähne zu putzen... und schon klingelte das Telefon: der Chirurg beichtete, er habe sich verwählt.... aber was um alles in der Welt ich um halb elf im Zimmer mache?
Meine Antwort: "Man weiß nie, was der Dienst noch bringt." Und schwupps hab ich ab 22:45 Uhr quasi durchgearbeitet, Schockraum, Aufnahme, nächtliche Blutdruckeinstellung, Intubation, Antibioseneskalation... :-kotz
Feuerblick
24.03.2014, 19:39
Uaaaaahh, immer VOOOORSICHT, was man so von sich gibt in ruhigen Diensten. Die falsche Äußerung kann binnen Sekunden das Karma ruinieren! :-))
ja das hatte ich ja letzte Woche doppelt verkackt :-))
WackenDoc
24.03.2014, 20:05
Oh ja, auf sein Karma muss man gut aufpassen. Das kann sonst ganz böse werden.
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