Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
WackenDoc
30.05.2014, 10:10
Knapp 3 Stunden gearbeitet, 4 Patienten gesehen, etwas Papierkram aufgearbeitet und jetzt das schöne Wetter zum Wochenende genießen.
Nächste Woche Kongress. Da freu ich mich schon auf 2 Einsatzkameraden, die auch da sein werden.
Und übernächste Woche geht die Fortbildung für die höherqualifizierten Ersthelfer los.
LostSoul
30.05.2014, 14:06
Ach, noch ne Frage: hat jemand hier Erfahrung mit einem Cough Assistant? Gestern war ein Vertreter da, der uns so ein Teil zum ausprobieren da gelassen hat. Wir haben gerade einen Patienten, der immer wieder Probleme mit zähem Schleim hat, der regelmäßig zu Atelektasen führt. Auch wenn das Gerät simpel zu sein scheint, zweifle ich daran, dass wir es auf einer orthopädischen Normalstation richtig anwenden können. Es wird nicht möglich sein, das gesamte Pflegepersonal zu schulen, und es ist ja nicht immer ein Arzt da, der das dann mal eben schnell machen kann. Der Patient selbst ist im Moment auch noch nicht fit genug, das Gerät selbst zu bedienen. Ganz zu schweigen davon, dass wir keinerlei Erfahrungswerte haben, was die Einstellungen angeht.
Allein würde ich den Pat. das auch nicht machen lassen. Bei uns macht es die Pflege und wir weisen dann die Angehörigen für zuhause ein. Wenn der Schleim hochkommt und in die Maske fließt, wird er mit dem nächsten Atemzyklus wieder reingepustet, wenn man die Maske nicht schnell genug vom Gesicht nimmt, und das sieht man am besten von außen durch die Maske. Wie oben auch erwähnt wurde, wird er bei uns ebenfalls nur bei neuromuskulären Erkrankungen angewendet. Wichtig ist, dass man einen Cough Assist auf Kosten der Krankenkasse nur verordnen kann, wenn PCF < 160 l/min (Peak Cough Flow) ist, dies entspricht der Definition einer Hustenschwäche.
Also heute war der Vertreter nochmal und hat die Pflege eingewiesen. Ich war selbst nicht mit dabei, aber der Patient kam wohl gut zurecht mit dem Gerät. Ich denke nicht, dass er es auf Dauer brauchen wird. Auf die Idee kam wohl die Intensivstation, als er mal wieder mit Totalatelektase der rechten Lunge dort lag, verursacht durch einen großen Schleimpropf.
das stichwort "intensiv" hat mich gerade hellhörig werden lassen... haste mal n link zu dem gerät??? :-)
4,5h Überstunden im ersten Monat - passt.
Da: http://www.sapiolife.de/news/der-neue-mini-pegaso
Heute ist ein Tag, an dem ich mal wieder :-wand -Gefühle gegenüber meinen geliebten paramedizinischen Optometristen hege. Da kommt ein elfjähriges Mädchen, das seit zwei Jahren subjektiv schlecht sieht. An der Tafel kann sie selbst in der ersten Reihe nichts mehr erkennen und sie hat andauernd Kopfschmerzen, weil sie mit zusammengekniffenen Augen versucht, irgendetwas dort entziffern zu können. Diese Zusammenkneifen, das man ja auch gerne dann unbewusst macht (Blendenfunktion), wurde ihr aber neben so mancherlei anderen Übungen von einem Optometristen beigebracht, der das arme Ding zwei Jahre lang jetzt "behandelt" hat. Wöchentliche ich weiß nicht wie teure Sitzungen zum Sehtraining seit zwei Jahren und das Mädel sieht nix. Jetzt empfiehlt er eine Brillenanpassung (sieh an!) mit -1,00dpt maximal ("Lassen Sie auf keinen Fall mehr bei ihrer Tochter aufschreiben, sonst wird das immer schlimmer und sie kann fast erblinden dadurch") beidseits. Visus ohne Korrektur: 0,1p, mit -1,0 immerhin 0,5p. Voll ausgeglichen mit -2,00 sieht sie oh Wunder 1,25 glatt. Ich könnte so kotzen.
Ich war heute bei Visitekurz davor, zwei Patienten zu köpfen. Den einen, weil er zu doof ist, zu begreifen, was wir von ihm wollen, aber nach der Visite noch raus auf den Flur rennt, um mich da nochmal abzupassen, weil er doch noch irgendwas vergessen hat. Und den anderen, weil der einfach so unbeschreiblich unverschämt ist, dass man es kaum in Worte fassen kann. Er braucht unbedingt zwei Ibuprofen auf einmal, sonst hilfts ja nicht, und er lässt sich nicht vorschreiben, wieviele am Tag er insgesamt nimmt, schließlich nehme er die Medikamente ja "nicht zum Spaß". Dass es eine Tageshöchstdosis geht, nach deren Überschreiten es keine Steigerung der Wirkung, sondern nur noch der Nebenwirkungen gibt, wollte mir irgendwie nicht glauben. Und dann hält er mir eine Scheibe wurst und Käse vom Frühstücksteller vor die Nase mit den Worten: "Ist das ihr Ernst????" Dann meinte ich, ich hätte keinen Einfluss auf die Küche und er könne sich ja gern beschweren. "Das tue ich doch gerade" war dann seine Antwort :-wand Und als ich dachte, ich sei endlich fertig, fing er an mit seinem Sauerstoffgerät. "Frau Doktor, was ist denn jetzt mit dem Sauerstoff?" Ich hatte keinen Schimmer, worauf er hinaus will! Letztendlich wolle er nur eine mobile Sauerstoffflasche, wenn er mal auf dem Gelände unterwegs ist, amit er sein Heimgerät nicht benutzen muss. Aber bis ich mal dahinter gekommen bin... aber der Knaller war ja, dass ich ihm erklären wollte, dass das CT seiner Wirbelsäule auffällig war (Osteolysen) und wir noch ein MRT machen wollen, damit wir wissen, was er hat. "Was ich habe! Jetzt hören Sie mal zu, gute Frau: ich bin Physiotherapeut, ich WEIß, was ich habe!!!!" Ach nee.... :-wand :-wand :-wand ein richtiges Schätzchen. Hochgradige COPD und äthyltoxische Fettleber.
Thomas24
04.06.2014, 16:28
Heute ist ein Tag, an dem ich mal wieder :-wand -Gefühle gegenüber meinen geliebten paramedizinischen Optometristen hege. Da kommt ein elfjähriges Mädchen, das seit zwei Jahren subjektiv schlecht sieht. An der Tafel kann sie selbst in der ersten Reihe nichts mehr erkennen und sie hat andauernd Kopfschmerzen, weil sie mit zusammengekniffenen Augen versucht, irgendetwas dort entziffern zu können. Diese Zusammenkneifen, das man ja auch gerne dann unbewusst macht (Blendenfunktion), wurde ihr aber neben so mancherlei anderen Übungen von einem Optometristen beigebracht, der das arme Ding zwei Jahre lang jetzt "behandelt" hat. Wöchentliche ich weiß nicht wie teure Sitzungen zum Sehtraining seit zwei Jahren und das Mädel sieht nix. Jetzt empfiehlt er eine Brillenanpassung (sieh an!) mit -1,00dpt maximal ("Lassen Sie auf keinen Fall mehr bei ihrer Tochter aufschreiben, sonst wird das immer schlimmer und sie kann fast erblinden dadurch") beidseits. Visus ohne Korrektur: 0,1p, mit -1,0 immerhin 0,5p. Voll ausgeglichen mit -2,00 sieht sie oh Wunder 1,25 glatt. Ich könnte so kotzen.
Naja so ne optometristische Sitzung kann zwischen 50 und 80 Euro/ Stunde kosten. Sagen wir mal 40 Sitzungen im Jahr, zwei Jahre lang = zwischen 4.000 und 6.400 € werden dem guten Optometristen schon zugegangen sein. Ach ja, eure Behandlung bringt euch den Kassensatz, also ca. 14 Euro fürs gesamte Quartal - als Flatrate ;). Noch Fragen?
Möchtest du nicht vielleicht deine Approbation zurückgeben und lieber die berufsbegleitende Optometristenausbildung machen?^^
Nee, dafür bin ich zu ehrlich :-(
Ja, ne? Wenn man DAS Problem nicht hätte, könnte man mit Medizin problemlos reich werden :-?
Oh ja! Ein bisschen Tamtam gut verpackt und am Ende der halben Stunde 50€, kein Problem :-keks
Hochgradige COPD und äthyltoxische Fettleber.
anscheinend auch äthyltoxisches Fetthirn...
Feuerblick
04.06.2014, 17:08
:-wand Ich bin immer glücklich, wenn die Rechnungen auf meinem Schreibtisch landen und ich eine wohlformulierte Negativ-Antwort geben kann mir der Anmerkung, dass ich eine augenärztlich-orthoptische Untersuchung für dringend angezeigt halte. Es gibt Eltern, die dann tatsächlich mal das Hirn einschalten. Das arme Kind! :-(
Thomas24
04.06.2014, 17:08
Hm...50 Euro/ 30 min sind dann doch etwas wenig. Lass uns doch sowas wie "Visualcoaching" anbieten - für den gestressten Büro-presbyopen von heute. Ab 100 Euro/ 30 min. Soviel sollte einem die "Eye-wellness" schon wert sein. ;)
Feuerblick
04.06.2014, 17:09
Für Erwachsene doch gerne... :-))
Thomas24
04.06.2014, 17:09
:-wand Ich bin immer glücklich, wenn die Rechnungen auf meinem Schreibtisch landen und ich eine wohlformulierte Negativ-Antwort geben kann mir der Anmerkung, dass ich eine augenärztlich-orthoptische Untersuchung für dringend angezeigt halte. Es gibt Eltern, die dann tatsächlich mal das Hirn einschalten. Das arme Kind! :-(
Es gibt Eltern, die sowas bei der Kasse einreichen wollen? Dreistigkeit siegt!
Feuerblick
04.06.2014, 17:11
Sehr viele sogar. Meistens wird's von der Kasse direkt abgelehnt...und der Widerspruch erst weitergegeben :-))
Thomas24
04.06.2014, 17:16
Naja, nach dem was du mir neulich über gewisse "Kollegen" und KL "Anpassungen" bei Kindern erzählt hast, ist die Scharlatanerie und Geldschneiderei ja nicht nur bei den Optometristen verbreitet :(
Feuerblick
04.06.2014, 17:17
Stimmt, von diesem Schock hab ich mich bis heute nicht erholt...
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