Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
BetterCallSaul
31.08.2014, 00:21
:) Nen guten Start!
Welche Fachrichtung ?
Kinderkram :D
//stefan
31.08.2014, 00:46
Interessanter Dienst auf Intensiv heute. Verdammt spannend, teilweise leider mit unschönem Ende, andererseits aber wieder sehr schöne Erfolge, ein paar gute Gespräche mit Patienten und Angehörigen...abgesehen von diesen langen Schichten am Wochenende dürfte das wohl immer so sein.
Und ich glaube, ich habe heute eindeutig einen persönlichen Rekord aufgestellt im "wieviel Blutprodukte und Volumen kann man pro Zeiteinheit in einen Patienten schütten". Das war dann aber leider letztlich die Sache mit dem unschönen Ausgang.
dann halt dir das im hinterstübchen für die zeiten wo es frustrierender laufen wird...
was war das denn für ein fall, dass so viele blutprodukte durchgelaufen sind?? (wieviel ist denn viel?)
Gallilei
31.08.2014, 08:10
Kaum im Dienst und der Mist fängt schon an. Um auf die Frage von Kackbratze (?) zurückzukommen, wie man mit so manchen Situationen lernt umzugehen: an manches werde ich mich nie gewöhnen und bin dann froh, das in der Praxis bald wohl so hoffentlich nicht mehr erleben zu müssen. Ich bin bedient für heute :-kotz
ninakatharina
31.08.2014, 14:47
Seit 1 Monat arbeite ich auf der innern, letzten montag die station gewechselt und die woche war einfach nur krass.. jeden tag von halb 8 bis abends um 8 in der klinik, an manchen tagen den ganzen tag bis auf ein paar traubenzucker nix gegessen, spätestens ab 6 konnt ich meist keinen klaren gedanken mehr fassen...und es gibt menschen, die mir sagen, das sei normal und was ich denn erwartet hätte? puh.. (*dass man als blutiger anfänger mal eine 60h-woche haben kann, weil man für alles länger braucht, das sehe ich ja mal noch ein.. aber für lange hält man das doch nicht durch.. arbeiten-bisschen haushalt -schlafen -arbeiten...)
WackenDoc
31.08.2014, 14:56
Nein, das ist nicht normal.
Ich weiss, dass es nicht so einfach ist, wenn man selber in so einer Situation steckt- aber fragt euch mal im stillen Kämmerlein, warum ihr so einen Sch*** mit euch machen lasst.
Jeden LKW-Fahrer würde die Polizei damit aus dem Verkehr ziehen, wenn sie ihn erwischt.
Andere Berufsgruppen schreiben bei so was Überlastungsanzeigen und schreiben nicht nur die Überstunden auf, die sie abends länger geblieben sind, sondern auch noch die ausgefallene Pause.
Achso- und glaub blos nicht, dass irgendjemand von deinen Vorgesetzten oder Kollegen hinter dir steht, wenn du in so nem Zustand abends um kurz vor 8 nen Behandlungsfehler begehst.
Was die Frage vom Bratze angeht: Ich hab es irgendwie geschafft, das, was ich (oder das Team) für den Patienten oder die Angehörigen tun konnten, als positiv zu sehen, auch wenn das Ergebnis negativ war.
Eines meiner beeindruckensten Erlebnisse war, dass sich ein Patient dafür bedankt hat, dass ich ihn in eine Decke eingepackt, ihm die Hand gehalten und am Kopf gekratzt hab. Ich habe keine Ahnung, was aus ihm geworden ist. Die Prognose war so, dass er verletzungsbedingt wohl innerhalb weniger Wochen gestorben wäre, gerüchteweise wurde er umgebracht.
Bei uns (Innere im Grund- und Regelversorger) ist das auch nicht normal. 8 bis 16.30 Uhr, die meisten sind um 17-17.30 Uhr raus. Und Pausen gibt es auch regelmäßig, auch warmes Mittagessen. Glaube dass ist eine Sache der Organisation der Abteilung.
Ich sehe ja gerade, dass die schweizer Bedingungen gar nicht so anders sind... 7:30 Uhr bis 17:30 Uhr, darin eigentlich immer Mittagspause mit gemeinsamem Essen in der Cafeteria. Wobei hier am Anfang, wenn man neu von der Uni ist, auch Überstunden dazukommen, bis man mal halbwegs drin ist...
Btw... noch 15 Arbeitstage mit meinem 50%... irgendwie krass absehbar. Und dann werde ich 4 Monate gar nicht dran denken und mir nächstes Jahr überlegen, was ich will und wo ich mich wieder bewerben könnte :-)
WackenDoc
31.08.2014, 20:42
Ich glaub, wenn ich was zu meinen aktuellen Arbeitsbedingungen schreibe, werde ich gelyncht.
Ich sag mal so- wir haben wohl Sommerloch. Keine Dienste, abends maximal 15min länger (und selbst die wären nicht zwingend erforderlich). Nur die Baustelle auf der Autobahn nervt.
Sebastian1
01.09.2014, 10:34
Freu dich, das es so ist. Schichtdienst kann zwar mal nerven, hat aber auch Vorteile. Und durch längere Übergabe oder CA-Visite kommt's schon vor, dass ich eine halbe, manchmal auch eine ganze Stunde zu spät raus bin, aber das ist zum einen überschaubar, zum anderen elektronisch minutengenau dokumentiert, und wenn man mal nicht zur Pause kommt wird die auch gutgeschrieben. Im Nachtdienst weil man alleine ist und die intensiv ja schlecht verlassen kann, in voller Höhe und automatisch.
@Stefan: Z.n. Pfortaderrekonstruktion im Rahmen eines Whipple bei Pankreas-Ca. 3 Wochen danach Tumorarrosion der A. hepatica. Sehr hässlich, zumal bei schlechter Gesamtprognose durchaus noch ein bis zwei Jahre Lebenserwartung möglich gewesen wären. Konnte zwar angiografisch gestoppt werden, aber bis dahin hatten wir schon gut 60 ek in der Patientin. Und über Shaldon und Vierlumen-ZVK sowie große periphere Zugänge Druckinfusionen aus allen Rohren. Und etliches an Faktoren, TK, Tranexamsäure, Calcium und so weiter. Als man anschliessend laparotomiert hat war beim eröffnen des Bauches der Druck weg und kam auch nicht wieder.
Und ja, über den Sinn sicher Aktionen kann man hinterher trefflich streiten, aber man tut sich schwer, von vornherein nichts zu tun wenn die Patientin vorher noch ganz normal mit einem gesprochen hat...
Mal wieder ne Stunde früher Schluss gemacht heute :-)
Wenn das so weiter geht hab ich aber gar nicht genug Überstunden für 10 zusätzliche freie Tage im Jahr :-oopss
WackenDoc
02.09.2014, 17:29
Schmerztherapie ist ein echt cooles Gebiet.
Ich hab einen Patienten mit seit Jahren bestehenden Schmerzen und hohem Leidensdruck an unsere Schmerztherapeuten vermittelt. Die haben eine Idee, was es wahrscheinlich ist und auch mehrere Therapieoptionen. Zumindest ist der Patient bisher zufrieden.
Kackbratze
02.09.2014, 18:08
Gerade wieder eine "technische Innovation" kennengelernt, deren Einsatzgebiet so speziell ist, dass man es auch fast schon lassen kann...
Gerade wieder eine "technische Innovation" kennengelernt, deren Einsatzgebiet so speziell ist, dass man es auch fast schon lassen kann...
und zwar...?
Kackbratze
03.09.2014, 07:57
Hauttransplantation per Gerät. Maximale Transplantatentnahme 5x5cm, maximale Größe des Zielgebietes 10x10cm. Und die Wunde muss zum Transplantat vom Gerät passen. Lt. Werbung für komplett ambulanten Gebrauch geeignet, bedauerlicherweise muss man das Transplantat mittels Vakuumverband + Pumpe verbinden, ergo kann der Eingriff nicht ambulant stattfinden. Oder soll ich den Antrag auf Kostenübernahme einer ambulanten Vac-Therapie schon weit vor dem eigentlichen Eingriff machen?!?
Dann doch eher die Mesh-Graft mit Dermatom in LA und dann ein klassischer Überknüpfer. Das kann man ambulant laufen lassen (aber wirklich nur bei 100% Patientencompliance).
Moorhühnchen
03.09.2014, 10:32
....zweieinhalb Stunden......
Relaxometrie
03.09.2014, 10:33
....zweieinhalb Stunden......
..trennen das Hühnchen vom Facharztstatus.
Daumen sind gedrückt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
MissGarfield83
03.09.2014, 10:35
....zweieinhalb Stunden......
Hier sind auch die Däumchen gedrückt :) Du machst das schon ...
Eine Woche Rufdienst, heute kommt erst der 4. und ich bin schon bei 53 Arbeitsstunden seit Sonntag. An Schlaf bin ich erst bei 12 Stunden angekommen (3 Nächte) und ich bin mir nicht sicher, wie ich heute 9 Stunden Arbeit und danach nochmals 8 Stunden Rufdienst aushalten soll. Und, was passiert, wenn ich wieder 17 Stunden am Stück arbeiten sollte mit nur einer Pause. :-kaffee:-kotz
....zweieinhalb Stunden......*Daumendrück* :-)
Moorhühnchen
03.09.2014, 15:09
:-dance
Als Nüse ihren Kommentar geschrieben hat, war grad der erste Prüfer fertig. Und dann kam die Giraffenfrage..... :-peng
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