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Kackbratze
05.09.2014, 11:56
Wenn die Chirurgen ihre eigenen Fehler behandeln müssen, dann kann man denen doch nicht auch noch Sprüche drücken?
Die Frage ist doch dabei: was wurde "verbockt", was ist Komplikation?
Wenn eine Anastomoseninsuffizienz frühzeitig entdeckt und operiert wird, finde ich solche Sprüche absolut daneben. Selbst wenn der Verlauf fulminant ist. Das ist nunmal eine systemimanente Komplikation, wobei die Kunst darin besteht, sie zu kennen, zu erkennen und zu behandeln.
Da finde ich süffisante Kommentare absolut fehl am Platze.
Bei verbockten Befunden, wie die verschleppte Insuffizienz "das Fieber kommt von der Lunge", "die Bauschschmerzen sind normal", die dann zu einer späteren Laparotomie, speziell noch vorher ITS mit "V.a. Pneumonie" oder so, geführt haben, kann ich es nachvollziehen.
Wobei auch da die Grenze angepasst werden sollte: ist Der, der operiert auch derjenige, derjenige der es versaut hat, oder ist das bloss der Diensthabende, dem das "mal eben noch" auf den Tisch geklatscht wurde.
:-meinung
Wenn eine Anastomoseninsuffizienz frühzeitig entdeckt und operiert wird, finde ich solche Sprüche absolut daneben. Selbst wenn der Verlauf fulminant ist. Das ist nunmal eine systemimanente Komplikation, wobei die Kunst darin besteht, sie zu kennen, zu erkennen und zu behandeln.
Da finde ich süffisante Kommentare absolut fehl am Platze.
Keine Frage, aber was wäre denn der OP ohne kleine Nickeligkeiten. ;-)
Bei verbockten Befunden, wie die verschleppte Insuffizienz "das Fieber kommt von der Lunge", "die Bauschschmerzen sind normal", die dann zu einer späteren Laparotomie, speziell noch vorher ITS mit "V.a. Pneumonie" oder so, geführt haben, kann ich es nachvollziehen.
Tja, genau das war unser Problem. Da ja Prof. Gott himself NIEMALS eine Anastomoseninsuff passieren konnte, war es halt IMMER die Anästhesie. Die bösen Katecholamine, alle Patienten überwässert, die schlimmen ventilatorassozierten Pneumonien... Aber der Bauch ist in Ordnung... :-kotz
Naja, da kamen dann eben schon ein paar böse Sprüche. Wobei die Operateure, die letztendlich im Dienst das ausbaden durften, was tagsüber nicht sein konnte, weil ja nicht sein durfte, schon wussten, wie sie mit den Kommentaren umgehen mussten. Und meistens selbst mitgemeckert haben... :-nix
Wobei auch da die Grenze angepasst werden sollte: ist Der, der operiert auch derjenige, derjenige der es versaut hat, oder ist das bloss der Diensthabende, dem das "mal eben noch" auf den Tisch geklatscht wurde.
E-ben! Wobei wir auch häufig sehr viel Spaß beim Revidieren hatten. Weil meistens war es im Dienst eben nicht der Viszeralchirurg, der die Ursprungs-OP gemacht hat, sondern eben der Unfall/Orthopäde, der aber die Chirurgiedienste mit abdecken musste, es auch konnte, und deutlich besser machte, als sein "Chef"...
Von ihm habe ich wirklich ganz selten mal eine Insuff gesehen, und wenn, dann i.d.R. bei Patienten, wo er schon in der ersten OP sagte, dass der gesamte Bauch schei$$e sei, und er nicht sicher wäre, ob da alles halten würde.
Vielleicht lag es an seiner Technik, oder weil er sehr sorgfältig gearbeitet hat, wer weiß das schon?
Oder weil er partout keine Stapler benutzt hat? :-)
Ach ja, heute hätte ich mal wieder was, um über Hausärzte zu lästern :-))
Patient kam heute mit der Einweisung "Knie TEP vor 4 Monaten, nach Sturz heute Patient nicht mehr gehfähig, bitte TEP überprüfen"
Nach Anamnese und klinischer Untersuchung des Patienten hätte ich schon antworten können "TEP in Ordnung, aber der Patient hat höchstwahrscheinlich eine hochgradige Spinalkanalstenose" :-oopss
Naja, wir haben ihn dann freundlicherweise doch aufgenommen zur weiteren Diagnostik. Und Wirbelsäulenchirurgie können wir ja auch ;-)
Tja, genau das war unser Problem. Da ja Prof. Gott himself NIEMALS eine Anastomoseninsuff passieren konnte, war es halt IMMER die Anästhesie. Die bösen Katecholamine, alle Patienten überwässert, die schlimmen ventilatorassozierten Pneumonien... Aber der Bauch ist in Ordnung... :-kotz
ja das kenn ich auch ...
ich hab mich aber vorgestern fein zurückgehalten, die Stimmung war schon seit der ITS-Visite schlecht, an der ich nicht beteiligt war :-)) Die Oberen tun sich gerne mal behängen und wer darfs dann ausbaden ... :-)) (dafür war's aber echt okay, hatte mir das nach Warnung durch meine Oberärztin viel schlimmer vorgestellt).
Interessanterweise wird vom LOA aber permanent kundgetan, wie blöd, inkompetent, unfähig ... alle anderen (Internisten, Hausärzte, Anästhesisten sowieso ... alle halt außer der eigenen Abteilung) sind. Unmögliches Verhalten und extrem launisch. Und dann weiterhin einen Siffbauch nach dem anderen produzieren ... ich würd da halt echt mal den Ball flach halten :-kotz
Ach ja, heute hätte ich mal wieder was, um über Hausärzte zu lästern :-))
Patient kam heute mit der Einweisung "Knie TEP vor 4 Monaten, nach Sturz heute Patient nicht mehr gehfähig, bitte TEP überprüfen"
Nach Anamnese und klinischer Untersuchung des Patienten hätte ich schon antworten können "TEP in Ordnung, aber der Patient hat höchstwahrscheinlich eine hochgradige Spinalkanalstenose" :-oopss
Naja, wir haben ihn dann freundlicherweise doch aufgenommen zur weiteren Diagnostik. Und Wirbelsäulenchirurgie können wir ja auch ;-)
Meine Heldin! Eine Unfallerin, die Anamnese kann! Bist Du da nicht aus der Übung? :-))
WackenDoc
05.09.2014, 17:27
Es gibt Tage da muss ich mich echt zusammenreissen.
Patient, männlich, Anfang 50, ansonsten gesund ist vor ein paar Monaten morgens mal synkopiert. Die übliche Diagnostik war unauffällig und ich wollte es dabei bewenden lassen.
Er war damit aber nicht zufrieden und hat sich bei unserem Vertragsarzt vorgestellt- der hat ihn zum Neurologen überwiesen und bei unklarer Synkope fahruntüchtig geschrieben (zumindest erstmal für Dienstfahrzeuge). Beim Neurologen ist natürlich nichts weiter raus gekommen, die wollen aber im Rahmen einer stationären Aufnahme noch weitere Diagnostik machen.
Zur Befunderöffnung ist er wieder bei mir gelandet.
Tja- wenn man mit der Basisdiagnostik nicht zufrieden ist, wird man es wohl komplett durchziehen müssen. Und nein, Autofahren ist nicht, bis das geklärt ist- auch nicht das Privatfahrzeug.
Ich war aber friedlich und hab ihm nicht direkt gesagt, dass ich die weitere Diagnostik von vorne herein unnötig fand dass sowas durchaus auch negative Folgen haben kann.
Meine Heldin! Eine Unfallerin, die Anamnese kann! Bist Du da nicht aus der Übung? :-))
Wann sollte ich denn jemals Übung gehabt haben? :-))
ja das kenn ich auch ...
ich hab mich aber vorgestern fein zurückgehalten, die Stimmung war schon seit der ITS-Visite schlecht, an der ich nicht beteiligt war :-)) Die Oberen tun sich gerne mal behängen und wer darfs dann ausbaden ... :-)) (dafür war's aber echt okay, hatte mir das nach Warnung durch meine Oberärztin viel schlimmer vorgestellt).
Interessanterweise wird vom LOA aber permanent kundgetan, wie blöd, inkompetent, unfähig ... alle anderen (Internisten, Hausärzte, Anästhesisten sowieso ... alle halt außer der eigenen Abteilung) sind. Unmögliches Verhalten und extrem launisch. Und dann weiterhin einen Siffbauch nach dem anderen produzieren ... ich würd da halt echt mal den Ball flach halten :-kotz
Ist überall das gleiche :-)) "...also der Bauch kann das nicht sein..."
Heute mal wieder einen so was von berechtigten Anästhesieausweis bei richtig schwerer Intubation ausgestellt. Sogar Intubationsqueen-OÄ mußte passen... Glücklicherweise total entspannt, weil halt problemlose Maskenbeatmung :-) (Danke dafür!)
Und weiteres Highlight diese Woche: der letzte reanimierte Pat. aus meinem NEF-Dienst neulich wurde am Mittwoch in die Reha entlassen :-love nicht fit wie ein Turnschuh, aber war er vorher auch nicht. Als wir kamen, sah der so was von tot aus (und als ob er das schon Stunden wäre -also ohne Leichenflecke o.ä. natürlich, mehr halt wie eine Wachsfigur, incl. Haltung: sitzend an die Wand gelehnt) -und ich war als erste da, ich hab mich so was von da hoch gequält. Nachts um 2 Uhr, 4. OG, Altbau, wir waren erstes Fahrzeug, also bin ich schon mal mit Sack und Pack los. Fahrer hatte RTW herbeigewunken, die hatten ein paar Schwierigkeiten. Und die Sachen wurden schwerer und schwerer. Mein Kollege hatte mich natürlich fast eingeholt, trotz ursprünglich mehr Vorsprung, aber der hat halt mehr Kondition, der Feuerwehrkerl :-))
Wie auch immer: ist selten genug, daher freu ich mich so :-)
Wann sollte ich denn jemals Übung gehabt haben? :-))
In der Innere-Famulatur ;-)
Sebastian1
05.09.2014, 23:22
Ist überall das gleiche :-)) "...also der Bauch kann das nicht sein..."
"Die Faszie steht!" fehlt da noch :-)) Ich bin da ganz froh, im Allgemeinen herrscht zwischen den oeprativen Abteilungen und er Anästhesie ein lockeres, kollegiales Klima. Und die Nickeligkeiten sind eher Frotzeleien, da man ja seine Klischees auch bitteschön leben muss ;-)
BetterCallSaul
05.09.2014, 23:37
Alter falter. Erste Woche rum und ich bin komplett matsch.
FirebirdUSA
06.09.2014, 05:26
Alter falter. Erste Woche rum und ich bin komplett matsch.
Mach dir nichts draus, das ist normal. Mit der Zeit wird es besser wenn man etwas mehr Routine hat. Ich war das erste halbe Jahr aber auch völlig gerädert. Erhold dich gut übers Wochenende!
Alter Falter. Erster Nachtdienst rum und ich bin komplett matsch.
Nicht mal Zeit für Essen gab es... Gute Naaaacht.
BetterCallSaul
06.09.2014, 10:25
Danke dir! Es sind die alltäglichen Sachen, die einem am Anfang echt den Verstand rauben
- zu kurz kommende Einarbeitung wegen mäßiger Besetzung
- wo finde ich Formular XYZ?
- warum ist mein PC Zugang noch nicht da?
- Klinikinterne Standards zur Abklärung von XYZ
- dass man jede Ergänzung vom Chef bei seinen Patienten als Kritik an einem selbst empfindet (bin ja zum Lernen da, aber irgendwie ärgert mich das immer. Ist aber wohl einfach mein Empfinden, denke nicht dass das so gemeint ist)
- BRIEFE SCHREIBEN ( kotz )
Hach herrje. Ich hoffe das wird besser :D
@kra-
gute nacht :D
Kackbratze
06.09.2014, 14:15
Ergänzungen vom Chef nicht persönlich nehmen. Wenn der Chef persönlich wird....gehen...
Moorhühnchen
06.09.2014, 19:31
Sagt mal... die Leitlinie Rückenmarknahe Regionalanästhesien und Thromboembolieprophylaxe / antithrombotische Medikation (http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/001-005.html) ist ja nun schon seit Ende 2012 abgelaufen und sollte eigentlich Ende Juli 2014 neu erscheinen. Bis jetzt hab ich aber noch nix gesehen oder gehört davon. Ist schon irgendwo was veröffentlicht, aber noch nicht online?
Und sollten nicht auch vor kurzem neue ERC-Leitlinien zur Reanimation erscheinen?
Hehe, heute morgen die neue A&I aufgeschlagen: endlich die neuen Leitlinien zum Thema RM-nahe Anä und Thromboseprophylaxe!!
Vier Tage nach meiner Prüfung - perfekt! :-))
juhu - dann kann ich die ja lernen.. :-D
The Proteinkinase
07.09.2014, 07:28
Moorhühnchen, herzlichen Glückwunsch auch von mir :-top:-top
Innere rugt um 20 Uhr an, die haben da eine Patientin, die von uns arthroskopiert wurde und die Redon sei rausgerutscht beim Mobilisieren. Ich sage, ich komme späer, weil ich gerade beschäftigt bin. Habs dann aber leider vergessen. Und wann rufen die mich nochmal an, um mich dran zu erinnern? UM HALB ZWEI UHR NACHTS!!!! :-kotz
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