Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treffpunkt für gestresste Assistenzärztinnen und -ärzte
Coxy-Baby
07.09.2014, 09:13
Da ist der aus der Inneren bestimmt zum ersten mal dazu gekommen nachzufragen weil er soviel zu tun hatte. ;-)
Relaxometrie
07.09.2014, 09:26
Und wann rufen die mich nochmal an, um mich dran zu erinnern? UM HALB ZWEI UHR NACHTS!!!! :-kotz
Hast Du da geschlafen?
Kackbratze
07.09.2014, 10:07
Und? Bist Du hingegangen?
Hast Du da geschlafen?
Ja!!!! Seit drei Stunden!!!! Naja, ich musste um 0.40 Uhr eine Viggo legen, aber sonst war absolut NICHTS in dieser Nacht.
Und? Bist Du hingegangen?
Ja. Der Redonschlauch stecke ja noch drin, nur der Schlauch mit der Flasche war ab. Und da es sich um einen vermeintlichen Knie-TEP Infekt handelt, musste da unbedingt wieder Sog dran. Also bin ich aufegstanden, in den OP geschlapppt, um eine Flasche mit Schlauch zu holen (auf Station gibts nur Flaschen ohne Schlauch) und habs wieder dran gebastelt. Und diesmal mit braunem Pflaster ordentlich festgeklebt, dass sich da nix mehr diskonnektiert.
sodbrennen
07.09.2014, 15:02
Noch 20-35 Arbeitstage, je nach Verlauf und Befinden... ich glaube ja schon auch, dass ich es dann vermissen werde. Aber so 9 Monate ohne Spital-/Praxis-Arbeit klingen irgendwie gerade doch nicht soooo schlecht ;-)
Nur 9 Monate? Dann steigst du schon wieder ein?
Innere rugt um 20 Uhr an, die haben da eine Patientin, die von uns arthroskopiert wurde und die Redon sei rausgerutscht beim Mobilisieren. Ich sage, ich komme späer, weil ich gerade beschäftigt bin. Habs dann aber leider vergessen. Und wann rufen die mich nochmal an, um mich dran zu erinnern? UM HALB ZWEI UHR NACHTS!!!! :-kotz
Meinst du das als Kritik an dem Internisten?
Also ich muss gestehen, dass ich das genau so gehandhabt hätte (aus mangelnder Erfahrung heraus?)
Kenne mich als Innere-Assi damit nicht aus, V. a. Infekt und der Unfallchirurg kam nicht. Und du bist ja hingegangen, also war es wohl so wichtig, es noch nachts anzuschauen?
Und sehe es so wie Coxy-baby, man rennt dann ja auch nachts nicht um den Patienten drumrum, wenn der Chirurg sich angekündigt hat, sondern der wird wohl irgendwann von der Pflege gehört haben, dass der Chirurg noch nicht da war.
Chaoskätzchen
07.09.2014, 15:46
Ich schliess mich da eigentlich an.. man hat zu humanen Zeiten angerufen und natürlich wartet man geduldig, weil ja auch die anderen Disziplinen sicher genug zu tun haben, um nicht gleich zu springen. Ein anderer wäre genervt, wenn man nach 2 Stunden mal vorsichtig nachfragt.. Man kann nunmal nicht ahnen, was den anderen gerade beschäftigt und man kann ja auch nicht vorhersehen, wann der andere gerade auf dem Weg ins Bett ist, weil er nicht mehr dran denkt..
Seit 14 Tagen jeden Tag im KH - Tagesdienst + 24 h Dienste am WE - als wären die nicht anstrengend genug gewesen, ist heute früh ein Patient verstorben. Mäh. War wahrscheinlich einfach seine Zeit, aber die Art und Weise und dann bei uns war m.E.n. unnötig.
Und morgen wieder Dienst. Zum Glück mag ich meinen Job.
Fragt sich nur, wie lange noch.
Ach, das mit dem Dienst von gestern war meine eigene Schuld, das weiß ich auch (vermeide gerade mein Zuhause), von daher kann ich da niemand anderem als mir die Schuld geben. Aber das stresst manchmal auch, wenn man die Schuld nicht nach außen reflektieren kann :-P daher mein kurzer Frustabbau hier :-oopss:-oopss:-oopss:-oopss
altalena
07.09.2014, 21:39
Ich schliess mich da eigentlich an.. man hat zu humanen Zeiten angerufen und natürlich wartet man geduldig, weil ja auch die anderen Disziplinen sicher genug zu tun haben, um nicht gleich zu springen. Ein anderer wäre genervt, wenn man nach 2 Stunden mal vorsichtig nachfragt.. Man kann nunmal nicht ahnen, was den anderen gerade beschäftigt und man kann ja auch nicht vorhersehen, wann der andere gerade auf dem Weg ins Bett ist, weil er nicht mehr dran denkt..
Ich (in der Rolle der Krankenschwester) warte auch meist ne Weile. Bei uns hat es sich so eingebürgert, dass der Dienstarzt sagt, dass man ihn in ca. 2 Stunden nochmal anrufen soll, wenn er bis dahin nicht da war (also, wenn er gerade im Stress ist und es absehbar ist, dass er nicht in ner viertel Stunde oder so da rauskommt).
WalterSobchak
08.09.2014, 08:44
So. Letzte zwei Wochen als Klinikarzt sind angebrochen.
Dann noch ne Woche Resturlaub, Praxis etwas personalisieren (richtiger Umbau erst im Frühjahr) und ab 1.10. dann niedergelassen.
Komisches Gefühl, das umso komischer wird, je näher der Termin rückt. Momentan überwiegt irgendwie noch das :-heul:-heul - Gefühl, weil ich die lieben Kollegen und das vertraute Terrain der Klinik hinter mir lasse. Hoffe, das ist normal?
ChillenMitBazillen
08.09.2014, 09:48
Abgefahrene Sachen gibts...Patientin, ca.50 Jahre, präklinisch vom Rettungsdienst reanimiert bei Kammerflimmern bei STEMI, keine Laien-Rea, das Notarztprotokoll ließ auch nicht unbedingt auf allerhöchste Qualität von ärztlicher Seite schließen. Dann kam sie auch noch einseitig intubiert mit einem paO2 von 40 sowie mit abgeknickter Braunüle mit darüber laufendem Arterenol und einem systolischen Druck von 50 aus dem Herzkatheterlabor zu uns auf Intensiv, also alles nicht unbedingt die besten Voraussetzungen.
Eine Woche hat sie ihre Aspirationspneumonie auskuriert und rein gar nichts gemacht außer lichtreagiblen Pupillen, nach weiteren drei Tagen ohne Sedierung hat sie angefangen zu schlucken, ich hab sie dann extubiert. Am Tag drauf hatte man kurzzeitig das Gefühl, dass sie fixiert, einen weiteren Tag später guckt sie mich plötzlich an, räuspert sich und sagt "Mein Mann hat gestern erzählt, ich wär abgeklappt, stimmt das?" Keinerlei Defizit außer einer Amnesie für die letzten 2 Wochen feststellbar, von einer Sekunde auf die andere komplett adäquat, als hätte jemand das Hirn wieder angeschaltet. Spannende Sache, diese Medizin :-))
Heuschrecke
08.09.2014, 10:07
Lieber während der Fahrt einseitig intubiert anstelle extubiert...
Ist mir auch bereits passiert, beim intubieren bds. Atemgeräusch, immer schön geachtet, dass der Tubus nicht akzidentell herausrutscht und dabei reingeschoben...
ChillenMitBazillen
08.09.2014, 10:57
War ja auch gar kein Vorwurf, fahre doch selbst NEF. Es waren halt nur alles keine idealen Voraussetzungen für ein perfektes Outcome. (Außerdem waren es in diesem Fall zwei kardiologische Oberärzte, die die Patientin blitzeblau ohne nicht-invasiv messbaren Druck auf unserer Intensiv abgegeben haben und alles dufte fanden :-) )
Nur 9 Monate? Dann steigst du schon wieder ein?
Schon? Hier frage mich alle, ob ich echt sooo lange Pause mache... ich werde mal sehen, wahrscheinlich wird es weniger. Ich bekomme etwa 3 Monate noch Lohn nach der Geburt, danach verdiene ich einfach mal keinen einzigen Franken. Und da mein Mann 80% arbeitet, haben wir dann jeden Monat ein gutes Minus im Budget. Klar können wir uns das leisten, die Frage ist eher, wie lange und vor allem, wie lange wir das wollen...
Ich hätte wohl evtl. die Möglichkeit, zum Februar in einer Praxis mit 20% anzufangen. Wäre dann ein Tag die Woche und würde das Minus vollständig egalisieren... aber dann wäre der Kleine erst gut 3 Monate alt. Muss ich mir noch überlegen, ob ich das will. Andererseits ist ein Tag die Woche nicht viel und der Kleine hat ja noch einen tollen Papa. Warum sollte das also nicht zumindest eine Überlegung wert sein. Und steigern kann ich auch nach nem halben oder dreiviertel Jahr dann auf 40 oder 60%...
Btw: findet Ihr 9 Monate Pause wirklich wenig? Übersteigt das, was die meisten hier machen, deutlich...
Ich persönlich (Mann, Anfang 30 :-)) ) finde 9 Monate völlig OK. Die Mutter soll ja IMHO nicht ewig weg sein von ihrem Beruf.
Eilika, mach das so wie es für dich bzw. euch passt! Lass dir von solchen, ich nenn sie immer, "Untertonkommentaren" kein doofes Gefühl machen. Diese werden immer kommen. Bei eigentlich allem, nicht nur dem Zuhausebleiben.
Abgefahrene Sachen gibts...Patientin, ca.50 Jahre, präklinisch vom Rettungsdienst reanimiert bei Kammerflimmern bei STEMI, keine Laien-Rea, das Notarztprotokoll ließ auch nicht unbedingt auf allerhöchste Qualität von ärztlicher Seite schließen. Dann kam sie auch noch einseitig intubiert mit einem paO2 von 40 sowie mit abgeknickter Braunüle mit darüber laufendem Arterenol und einem systolischen Druck von 50 aus dem Herzkatheterlabor zu uns auf Intensiv, also alles nicht unbedingt die besten Voraussetzungen.
Eine Woche hat sie ihre Aspirationspneumonie auskuriert und rein gar nichts gemacht außer lichtreagiblen Pupillen, nach weiteren drei Tagen ohne Sedierung hat sie angefangen zu schlucken, ich hab sie dann extubiert. Am Tag drauf hatte man kurzzeitig das Gefühl, dass sie fixiert, einen weiteren Tag später guckt sie mich plötzlich an, räuspert sich und sagt "Mein Mann hat gestern erzählt, ich wär abgeklappt, stimmt das?" Keinerlei Defizit außer einer Amnesie für die letzten 2 Wochen feststellbar, von einer Sekunde auf die andere komplett adäquat, als hätte jemand das Hirn wieder angeschaltet. Spannende Sache, diese Medizin :-))
DAS sind so die momente, da merkt man, warum man sich den ganzen kram jeden tag aufs neue wieder antut :-)
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